„Fest der Freude“: ORF III feiert Tag der Befreiung am 8. Mai
Mit Konzertabend live vom Heldenplatz und Programmschwerpunkt bereits ab 7. Mai
Wien (OTS) – Am 8. Mai 1945 kapitulierte das nationalsozialistische Deutschland. 77 Jahre später wird am 8. Mai 2022 in Österreich, wie in vielen anderen europäischen Ländern, wieder der Tag der Befreiung gefeiert, der auch das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa symbolisiert. ORF III überträgt das „Fest der Freude“, das nach zwei pandemiebedingten virtuellen Ausgaben 2020 und 2021 heuer erneut am Wiener Heldenplatz stattfindet, live-zeitversetzt: Auf den offiziellen Festakt zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus und die Befreiung vom Terror-Regime um 20.00 Uhr folgt um 20.15 Uhr das Gratiskonzert der Wiener Symphoniker, die diesmal mit Liedermacher Konstantin Wecker auftreten. Eingebettet ist das „Fest der Freude“ in einen, bereits am Samstag, dem 7. Mai, startenden umfangreichen Programmschwerpunkt, der u. a. die ORF-III-Neuproduktionen „Kontinent der Vertriebenen – Europa nach dem Krieg“ und „Meine Großeltern, die Nazis“ präsentiert.
Fünf Dokus am Samstag, weitere 16 Sendungen und Live-Übertragung am Sonntag
So erinnern am Samstag insgesamt fünf „zeit.geschichte“-Dokumentationen an die NS-Verbrechen und ihre Folgen. Den Auftakt macht der neue Zweiteiler „Kontinent der Vertriebenen – Europa nach dem Krieg“ (20.15 Uhr und 21.05 Uhr) über die Zeit unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg, als zahlreiche so genannte „Displaced Persons“ den Weg zurück in eine Heimat suchten, die es so meist nicht mehr gab. Ab 21.55 Uhr folgt abermals ein Zweiteiler: „Kriegsende in Österreich: Die Ostfront“ (21.55 Uhr) und „Kriegsende in Österreich: Die Westfront“ (22.45 Uhr). Der Film „Surviving Gusen“ (23.35 Uhr), die Würdigung dreier Überlebender des oberösterreichischen Konzentrationslagers Gusen, beschließt den Abend.
Am Sonntag beginnt der ORF-III-Schwerpunkttag mit der Dokumentation „Die Mauthausen-Kantate“ (9.05 Uhr). Das 1963 von Iakovos Kambanellis (1922–2011) veröffentlichte Buch „Die Freiheit kam im Mai“ und die Gedichte, die er über seine Zeit in dem NS-Konzentrationslager Mauthausen schrieb, wurden durch die Vertonung von Mikis Theodorakis weltberühmt. Anschließend folgen drei Ausgaben der ORF-III-Reihe „Österreich erzählt – Zeitzeugen und Zeitzeuginnen berichten“ (9.55 Uhr, 10.45 Uhr, 11.35 Uhr). Weitere Interviews mit Holocaust-Überlebenden und Opfern des Nationalsozialismus zeigt die Produktion „Die letzten Zeitzeugen“ (12.20 Uhr).
Danach beschäftigen sich zwei Ausgaben der Reihe „Gerechte unter den Völkern“ mit Menschen, die in der NS-Zeit ihre Menschlichkeit und Hilfsbereitschaft vor ihr eigenes Leben stellten: Zunächst steht Schauspielerin Dorothea Neff (13.15 Uhr) im Mittelpunkt, die ihre jüdische Freundin Lilli Wolff von 1941 bis Kriegsende 1945 in ihrer Wohnung versteckte, danach Franz Leitner (13.55 Uhr), der als Mitglied des illegalen kommunistischen Jugendverbandes 1939 in das KZ Buchenwald kam und dort Hunderten Kindern das Leben rettete.
Um 14.35 Uhr zeigt ORF III das Filmporträt des heldenhaften Grazer Offiziers „Josef Ritter von Gadolla – Der Retter von Gotha“, um 15.25 Uhr „Kinder an die Flak – Hitlers junge Soldaten“. Die Doku „Die verdrängten Toten: NS-Euthanasie in Mauer-Öhling“ (16.10 Uhr) wirft einen Blick die die Heil- und Pflegeanstalt Mauer-Öhling, wo im Rahmen der NS-Euthanasie bis zu 2.400 Patientinnen und Patienten ermordet wurden.
Drei weitere „zeit.geschichte“-Produktionen folgen: „Die Befreiung Tirols 1945“ (17.05 Uhr), „An einem Tag im April – Attnang-Puchheim im Bombenhagel“ (18.00 Uhr) und die ORF-III-Neuproduktion „Am Rand – ‚Asoziale‘ in der NS-Zeit“ (18.50 Uhr), die sich mit einer vergessenen Opfergruppe des NS-Regimes befasst.
Ab 20.00 Uhr startet mit der zeitversetzten Übertragung „ORF III LIVE: Fest der Freude – Der Festakt“ der Höhepunkt des Programmschwerpunkts zum Tag der Befreiung. Es sprechen der Vorsitzende des Mauthausen Komitees Willi Mernyi, Bundespräsident Alexander Van der Bellen sowie die Zeitzeugin Erika Freeman, die als zwölfjähriges Mädchen im März 1940 vor dem Naziregime nach New York flüchten musste. Die gebürtige jüdische Wienerin kehrt regelmäßig in ihre alte Heimat Österreich zurück und setzt sich unermüdlich gegen das Vergessen, für Frauenrechte und für Israel ein.
Nach dem gemeinsamen Auftritt von Konstantin Wecker und den Wiener Symphonikern leitet Lahav Shani, Chefdirigent des Israel Philharmonic Orchestra, das Orchester mit Werken von Sergej Rachmaninow und Krzysztof Penderecki, bevor die israelische Sopranistin Chen Reiss Richard Strauss’ Orchesterlied „Morgen“ interpretiert. Hoffnungsvoll ist auch der 4. Satz aus Antonin Dvořáks 9. Symphonie „Aus der neuen Welt“, bevor zum Konzertfinale traditionell Ludwig van Beethovens „Ode an die Freude“ erklingt. Durch den Konzertabend führt Katharina Stemberger.
Anschließend an das Konzert zeigt ORF III die Neuproduktion „Meine Großeltern, die Nazis“ (22.05 Uhr) sowie die Dokumentationen „Österreichs braune Flecken – Die Aufarbeitung der NS-Zeit nach 1945“ (22.50 Uhr) und „Die letzten 100 Tage – Countdown zum Kriegsende“ (23.40 Uhr).
Die ORF-TVthek bringt die TV-Übertragung vom „Fest der Freude“ im Live-Stream und als Video-on-Demand. Die ORF-Klassikplattform myfidelio (www.myfidelio.at) wird live ab 19.30 Uhr streamen und den Konzertabend anschließend als Video-on-Demand zur Verfügung stellen.
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