EQS-News: AGRANA erzielte bei 2,9 Mrd. € Konzernumsatz ein deutlich über Vorjahr liegendes operatives Ergebnis – aber hoher Abschreibungsbedarf aufgrund Ukraine-Krieg
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Jahresergebnis
AGRANA erzielte bei 2,9 Mrd. € Konzernumsatz ein deutlich über Vorjahr
liegendes operatives Ergebnis – aber hoher Abschreibungsbedarf aufgrund
Ukraine-Krieg
13.05.2022 / 07:30
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Ergebnis der Betriebstätigkeit nach Sonderabschreibungen lag bei 24,7 Mio.
€
Überblick über das Geschäftsjahr 2021|22 (1. März 2021 – 28. Februar 2022)
• Konzernumsatz: 2.901,5 Mio. € (+13,9 %; Vorjahr: 2.547,0 Mio. €)
• Operatives Ergebnis: 86,5 Mio. € (+18,3 %; Vorjahr: 73,1 Mio. €)
• Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT): 24,7 Mio. € (-68,6 %; Vorjahr:
78,7 Mio. €)
• Ergebnis je Aktie: -0,20 € (-120,8 %; Vorjahr: 0,96 €)
• Eigenkapitalquote: 48,5 % (Vorjahr: 53,8 %)
• Dividendenvorschlag 2021|22 von 0,75 € je Aktie (Vorjahresdividende:
0,85 € je Aktie)
Die Umsatzerlöse der AGRANA-Gruppe im Geschäftsjahr 2021|22 lagen mit
2.901,5 Mio. € deutlich über dem Wert des Vorjahres. Das operative
Ergebnis stieg um 18,3 % auf 86,5 Mio. € an. Das Ergebnis der
Betriebstätigkeit (EBIT) betrug 2021|22 24,7 Mio. € und lag damit sehr
deutlich unter dem Vorjahreswert von 78,7 Mio. €. Der EBIT-Rückgang ist
auf ein Ergebnis aus Sondereinflüssen in Höhe von -69,8 Mio. € (Vorjahr:
-11,9 Mio. €), primär bedingt durch Wertberichtigungen in Zusammenhang mit
dem Krieg in der Ukraine, zurückzuführen. Der Kriegsausbruch in der
Ukraine am 24. Februar 2022 fiel noch ins Geschäftsjahr 2021|22 und
stellte für AGRANA somit ein werterhellendes Ereignis dar, das intern
Werthaltigkeitsprüfungen auslöste.
„Bis zum Kriegsausbruch waren wir für die Erreichung unserer Ziele voll
auf Kurs und hätten ohne negatives Ergebnis aus Kriegssondereinflüssen
unseren prognostizierten deutlichen EBIT-Anstieg erreicht. Denn operativ
verlief das Geschäftsjahr 2021|22 sehr zufriedenstellend. Im Segment
Frucht hat eine gute Apfelverarbeitungskampagne 2021 zu einer Erholung des
Fruchtsaftkonzentratgeschäftes geführt und im Segment Stärke waren
historisch hohe Ethanolnotierungen der Hauptgrund für eine v.a. im zweiten
Halbjahr 2021|22 sehr starke EBIT-Entwicklung. Im Segment Zucker gab es
durch eine erhöhte Rübenmenge eine verbesserte Auslastung der Fabriken“,
erklärte AGRANA-Vorstandsvorsitzender Markus Mühleisen.
Konzernergebnisse GJ 2021|22 GJ 2020|21
in Mio. Euro (wenn nicht explizit anders erwähnt)
Umsatzerlöse 2.901,5 2.547,0
EBITDA^[1][1] 206,7 191,2
Operatives Ergebnis 86,5 73,1
Ergebnis aus „at equity“-Unternehmen^[2][2] 8,0 17,5
Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) 24,7 78,7
EBIT-Marge 0,9 % 3,1 %
Konzernergebnis -12,2 55,0
Ergebnis je Aktie (in Euro) -0,20 0,96
Investitionen^[3][3] 82,4 72,3
Mitarbeiter^[4][4] 8.691 8.847
Das Finanzergebnis betrug im Geschäftsjahr 2021|22 -16,1 Mio. € (Vorjahr:
-18,5 Mio. €), wobei die positive Veränderung v.a. aus einem verbesserten
Währungsergebnis resultierte. Auch das Zinsergebnis zeigte sich gegenüber
dem Vorjahr verbessert. Das Ergebnis vor Ertragsteuern fiel von 60,2 Mio.
€ im Vorjahr auf 8,6 Mio. €. Nach einem Steueraufwand von 20,9 Mio. €, dem
eine Steuerquote von 241,7 % (Vorjahr: 8,7 %) entspricht, betrug das
Konzernergebnis -12,2 Mio. € (Vorjahr: 55,0 Mio. €). Das den Aktionären
der AGRANA zurechenbare Konzernergebnis lag bei -12,6 Mio. € (Vorjahr:
59,8 Mio. €), das Ergebnis je Aktie (EPS) ging auf -0,20 € (Vorjahr: 0,96
€) zurück.
Bei einer im Vergleich zum Vorjahr moderat gestiegenen Bilanzsumme zum 28.
Februar 2022 von 2,64 Mrd. € (28. Februar 2021: 2,47 Mrd. €) lag die
Eigenkapitalquote bei 48,5 % (28. Februar 2021: 53,8 %). Die
Nettofinanzschulden zum 28. Februar 2022 lagen mit 532,0 Mio. € um 88,5
Mio. € über dem Wert des Bilanzstichtages 2020|21. Das Gearing zum
Stichtag betrug folglich 41,5 % (28. Februar 2021: 33,4 %).
Basierend auf AGRANAs langfristig ausgerichteter Dividendenpolitik wird
der Vorstand der Hauptversammlung heuer die Ausschüttung einer Dividende
von 0,75 € je Aktie vorschlagen (Vorjahresdividende: 0,85 € je Aktie).
Segment Frucht GJ 2021|22 GJ 2020|21
in Mio. Euro (wenn nicht explizit anders erwähnt)
Umsatzerlöse 1.251,1 1.166,6
Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) -15,8 41,2
EBIT-Marge -1,3 % 3,5 %
Der Umsatz im Segment Frucht stieg im Vorjahresvergleich moderat um 7,2 %.
Ausschlaggebend dafür waren gestiegene Verkaufspreise sowohl bei
Fruchtzubereitungen als auch bei Fruchtsaftkonzentraten. Das Ergebnis aus
Sondereinflüssen, primär aufgrund von Goodwill-Wertberichtigungen infolge
des Krieges in der Ukraine, betrug -67,7 Mio. € und verminderte das EBIT
im Segment Frucht maßgeblich.
Segment Stärke GJ 2021|22 GJ 2020|21
in Mio. Euro (wenn nicht explizit anders erwähnt)
Umsatzerlöse 1.010,4 821,9
Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) 71,7 64,8
EBIT-Marge 7,1 % 7,9 %
In einem von der COVID-19-Pandemie beeinflussten Marktgeschehen stieg der
Umsatz im Segment Stärke sehr deutlich auf 1.010,4 Mio. €. Größte
Umsatztreiber waren angepasste Verkaufspreise im gesamten
Produktportfolio. Extrem gestiegene Rohstoff- und Energiekosten, primär im
zweiten Halbjahr 2021|22, erforderten die Weitergabe der gestiegenen
Herstellungskosten. Diese konnten nur teilweise durch
Verkaufspreisanpassungen an die Kunden weitergegeben werden und belasteten
die Margen.
Hohe Energiepreise unterstützten wiederum die Ethanolnotierungen, die mit
812 € pro m^3 im Jahresdurchschnitt um rund 228 € pro m^3 über dem
Vorjahreswert lagen. Die sehr hohen Ethanolpreise konnten die massiv
gestiegenen Produktionskosten überdecken und der Geschäftsbereich Ethanol
trug damit auch entscheidend zur positiven Ergebnisentwicklung des
Segmentes bei. Das EBIT im Segment Stärke stieg deutlich um 10,6 %.
Segment Zucker GJ 2021|22 GJ 2020|21
in Mio. Euro (wenn nicht explizit anders erwähnt)
Umsatzerlöse 640,1 558,5
Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) -31,1 -27,3
EBIT-Marge -4,9 % -4,9 %
Im Segment Zucker übertraf der Umsatz jenen im Vorjahr um 14,6 %. Der
Absatz der Zuckerprodukte im Geschäftsjahr 2021|22 lag deutlich über dem
Vorjahreswert, wobei sich die AGRANA-Zuckermärkte unterschiedlich
entwickelten. Im Retailbereich konnten deutliche Mengensteigerungen in
Ungarn, Rumänien und auch Bulgarien erzielt werden, während im
Industriesektor die Absätze in Österreich, Tschechien und der Slowakei
deutlich erhöht werden konnten.
Das EBIT lag unter dem schwachen Vorjahreswert und war folglich noch immer
negativ. Höhere Zuckerverkaufsmengen und -preise konnten die gestiegenen
Rohstoffkosten und v.a. die deutlich höheren Energiepreise nur zum Teil
kompensieren. Ein Ergebnis aus Sondereinflüssen in Höhe von -2,1 Mio. € in
Zusammenhang mit Forderungswertberichtigungen gegenüber der Beta Pura GmbH
(ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine) belastete das EBIT des
Segmentes zusätzlich.
Ausblick
AGRANA rechnet für das Geschäftsjahr 2022|23 mit einem sehr deutlichen
Anstieg beim Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT). Beim Konzernumsatz
wird von einem deutlichen Anstieg ausgegangen.
Dieser Prognose liegt die Annahme zugrunde, dass der Krieg in der Ukraine
temporär und regional begrenzt bleibt, die physische Versorgung mit
Energie und Rohstoffen gewährleistet ist und sich im neuen Geschäftsjahr
die Absatz- und Beschaffungsmärkte wieder teilweise normalisieren können.
AGRANA erwartet auch, die insbesondere im Rohstoff- und Energiebereich
deutlich gestiegenen Preise in angepassten Kundenkontrakten weitergeben zu
können. Das Investitionsvolumen in den drei Segmenten soll in Summe mit
rund 115 Mio. € zwar über dem Wert von 2021|22, jedoch unter den geplanten
Abschreibungen in Höhe von rund 120 Mio. € liegen.
Über AGRANA
AGRANA veredelt landwirtschaftliche Rohstoffe zu hochwertigen
Lebensmitteln und einer Vielzahl von industriellen Vorprodukten. Rund
9.000 Mitarbeiter erwirtschaften an weltweit 55 Produktionsstandorten
einen jährlichen Konzernumsatz von rund 2,9 Mrd. €. Das Unternehmen wurde
1988 gegründet, ist Weltmarktführer bei Fruchtzubereitungen sowie
bedeutendster Produzent von Fruchtsaftkonzentraten in Europa und im
Segment Stärke bedeutender Produzent von kundenspezifischen Kartoffel-,
Mais- und Weizenstärkeprodukten sowie von Bioethanol. AGRANA ist das
führende Zuckerunternehmen in Zentral- und Osteuropa.
Für Rückfragen:
Mag. (FH) Markus Simak
Pressesprecher
+43 1 21137 12084
markus.simak@agrana.com
Mag. (FH) Hannes Haider
Investor Relations Officer
+43 1 21137 12905
hannes.haider@agrana.com
Diese Meldung steht auf Deutsch und Englisch unter [5] www.agrana.com zur
Verfügung.
^[1] Operatives Ergebnis vor operativen Abschreibungen
^[2] Ergebnisanteil von Gemeinschaftsunternehmen, die nach der
Equity-Methode bilanziert werden
^[3] Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
ausgenommen Geschäfts- und Firmenwerte
^[4] Durchschnittlich im Geschäftsjahr beschäftigte Vollzeitäquivalente
(FTEs – Full-time equivalents)
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13.05.2022 Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,
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