Bundesforste und Auma Obama starten interkulturellen Austausch zum Wald der Zukunft in Österreich und Kenia

Hochkarätiger Auftakt im Wienerwald mit Doris Schmidauer, Elke Büdenbender und Bundesminister Norbert Totschnig

Purkersdorf (OTS) – Wissenstransfer zwischen Österreich und Kenia:
„Msitu wa siku zijazo“, das in der kenianischen Landessprache Kiswahili so viel wie „Wald der Zukunft“ bedeutet, ist das zentrale Thema des vierwöchigen Bildungsaustausches, den die Österreichischen Bundesforste (ÖBf) in Zusammenarbeit mit der Sauti Kuu Stiftung von Auma Obama im Juni 2022 organisieren. Zum Auftakt des intensiven Wald-Programms mit der zwölfköpfigen kenianischen Delegation empfing ÖBf-Vorstand Rudolf Freidhager heute, 3. Juni, prominenten Besuch im Wienerwald: Land- und Forstwirtschaftsminister Norbert Totschnig, Auma Obama, kenianische Autorin, Journalistin und Schwester des ehemaligen US-Präsidenten sowie Doris Schmidauer, Schirmherrin der Stiftung in Österreich und Ehefrau von Bundespräsident Alexander Van der Bellen machten sich persönlich ein Bild vom interkulturellen Walddialog. Auch Elke Büdenbender, Ehefrau des deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und Schirmherrin von Sauti Kuu in Deutschland, nahm das aktuelle Projekt zum Anlass, um sich vor Ort über die unterschiedlichen Möglichkeiten zur Zusammenarbeit und Wissensvermittlung zu informieren.

Bundesminister Norbert Totschnig: „Österreich ist ein Waldland. Unsere Wälder sind nicht nur Lebensraum für Pflanzen und Tiere wie auch Erholungsraum für uns Menschen, sondern auch Wirtschafts- und Arbeitsraum. Das verdanken wir dem Prinzip der nachhaltigen Waldbewirtschaftung, das in Österreich seit Generationen gelebt wird. Der Wald und seine vielfältigen Wirkungen sind für viele Menschen in Österreich und der Welt die Lebensgrundlage. Der Klimawandel bringt unsere Wälder und ihre Bewirtschafterinnen und Bewirtschafter zunehmend unter Druck. Aber der Wald ist hier nicht nur Betroffener, sondern auch Teil der Lösung. Darum ist es wichtig die Wälder für die Zukunft klimafit zu machen, Diversität zu fördern, langfristig zu denken und zu handeln – auf lokaler und globaler Ebene. In Österreich haben wir mit dem Waldfonds einen Meilenstein gesetzt, um unsere Forstwirtinnen und Forstwirte zu unterstützen. Internationale Initiativen, wie die Stiftung von Auma Obama und der Wissenstransfer zwischen Österreich und Kenia, sind weitere Schritte in die richtige Richtung.“

Auma Obama: „Mir ist es ein Herzensanliegen, jungen Menschen in ländlichen Gebieten in Kenia Zukunftsaussichten zu geben. Dabei spielen Land- und Forstwirtschaft eine große Rolle.“

Doris Schmidauer: „Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, das lange vorbereitete Kooperationsprojekt zwischen der Sauti Kuu Stiftung und den Österreichischen Bundesforsten zu realisieren. Die Bundesforste können die Sauti Kuu Stiftung nun tatkräftig unterstützen und dazu beitragen, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit neuem und wertvollem Know-how in ihr Heimatland zurückkehren. Dort können sie mit ihrem neu erworbenen Wissen in der forstlichen Bewirtschaftung und Wiederaufforstung einen wertvollen Beitrag zum nachhaltigen Wachstum für sich und auch nachfolgende Generationen leisten. Vielen Dank an alle Beteiligten für das Engagement!“

ÖBf-Vorstand Rudolf Freidhager: „Ein gesunder, klimafitter und nachhaltig bewirtschafteter Wald ist nicht nur in Österreich die Lebensgrundlage für viele Menschen. Das ist auch in Kenia so. Daher freuen wir uns auf den Meinungsaustausch mit unseren Gästen in den kommenden Wochen. Denn Nachhaltigkeit und Biodiversität sind seit vielen Jahren die Grundlage für die Waldbewirtschaftung bei den Bundesforsten. Verkürzt könnte man sagen: Nützen und schützen. Genau dieses Modell möchten wir unseren Gästen schmackhaft machen.“

Gemeinsame Initiative für Wiederaufforstung in Kenia
Das Projektgebiet der Sauti Kuu Stiftung liegt in Siaya County in Kenia und umfasst rund 2.500 km2. Nur mehr zwei Prozent der Fläche sind mit Wald bedeckt – in den letzten Jahrzehnten ist die Abholzung der Wälder zur Gewinnung von Feuerholz für den Hausgebrauch drastisch vorangeschritten. Gemeinsam mit den Familien in der Region wurde in einem Pilotprojekt bereits eine Initiative zur Wiederaufforstung gestartet. Ziel der ÖBf-Bildungsinitiative ist es, mit den Teilnehmer*innen des Programms eine langfristige Perspektive für die forstliche Bewirtschaftung ihrer Heimat zu entwickeln. Dafür bieten die Bundesforste als größter heimischer Waldbewirtschafter sowie weitere österreichische Experten-Organisationen in den kommenden Wochen ihr Know-how in Theorie und Praxis an, um zu einer nachhaltigen Wiederaufforstung und Waldbewirtschaftung im Projektgebiet der Sauti Kuu Stiftung in Westen Kenia beizutragen. Unterstützt wird die Initiative darüber hinaus von Oikocredit Austria, die bereits ähnliche Projekte mit der Sauti Kuu Stiftung und Unternehmen umgesetzt haben und freiwillige Dolmetscher*innen für den gesamten Aufenthalt zur Verfügung stellen.

Vier Wochen Waldwissen
Insgesamt zwölf Teilnehmer*innen, acht Frauen und vier Männer, aus dem land- und forstwirtschaftlichen Bereich in Kenia bilden sich im Juni 2022 zu den Themen Waldbau im Zeichen der Klimakrise, Aufforstung- und Baumsamenmanagement, nachhaltige Holznutzung, Naturschutz und ökologisches Landschaftsmanagement genauso wie Arbeitssicherheit und Zusammenarbeit in Agrargemeinschaften unter Anleitung von ÖBf- Expert*innen und Partner-Organisationen weiter. Das erlernte Wissen aus Theorie und Praxis wird in regelmäßigen Reflexionsrunden für waldbaulichen Planungen und praktische Anwendungen auf die regionalen Gegebenheiten in Kenia übertragen.

Der überwiegende Teil des Bildungsaufenthaltes findet in ÖBf-Wäldern in Niederösterreich statt. Unter anderem ist die Delegation bei Holzerntearbeiten mit modernster Technologie sowie bei Aufforstungen für klimafitte Wälder dabei, erhält praktische Inputs zur Vermessung von Wald und Holz und zum Holzverkauf entlang der gesamten Lieferkette. Am Beispiel des Biosphärenpark Wienerwald lernen die Teilnehmer*innen, wie die Interessen von Natur, Gesellschaft und Wirtschaft bestmöglich miteinander vereinbart werden können. Ebenso besucht werden forstliche Versuchsflächen des Bundesamts für Wald und der Universität für Bodenkultur in Wien, Quellschutzwälder der Stadt Wien oder der Forstcampus in Traunkirchen sowie die Försterschule in Bruck an der Mur. „Wir bedanken uns bei allen Partnerorganisationen, die dieses Programm mit ihrem Expertenwissen unterstützen“, so Freidhager.

Über die Sauti Kuu Stiftung
Mit ihrer Stiftung „Sauti Kuu“, das auf Kiswahili „Starke Stimmen“ bedeutet, will Auma Obama jungen Menschen Perspektiven geben und ein nachhaltiges Wachstum in den ländlichen Regionen Kenias fördern. Die Stiftung wurde 2010 von Auma Obama in Kenia gegründet, wo sie bis heute in Alego Nyangoma im Landkreis Siaya tätig ist.

Über die Österreichischen Bundesforste
Die Österreichischen Bundesforste (ÖBf AG) sind das Naturunternehmen Österreichs. Sie pflegen, schützen und bewirtschaften nachhaltig die natürlichen Ressourcen im Eigentum der Republik – Wälder, Seen und Berge. Mit 850.000 Hektar sind die Bundesforste der größte Naturraumbewirtschafter des Landes. 10 % der Staatsfläche, darunter 74 der größeren Seen, und 15 % der Waldfläche sind ihnen anvertraut. Das zentrale Leitprinzip dabei ist die Nachhaltigkeit: Der Natur wird nicht mehr entnommen als wieder nachwächst. Ökologische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Interessen werden laufend bewertet und bestmöglich ausgeglichen. Den Herausforderungen der Klimakrise begegnen die Bundesforste mit einer aktiven Waldbewirtschaftung unter dem Motto „Wald der Zukunft“. Denn ein nachhaltig bewirtschafteter Wald ist den künftigen ökologischen und gesellschaftlichen Anforderungen gewachsen.

[www.wald-der-zukunft.at] (http://www.wald-der-zukunft.at/)
[https://www.sautikuufoundation.org/de]
(https://www.sautikuufoundation.org/de)

Pressefotos unter [www.bundesforste.at.]
(https://www.bundesforste.at/pressefotos-2022/pressefotos-interkultur
eller-austausch-zum-wald-der-zukunft-in-oesterreich-und-kenia.html)

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