„kulturMontag“ am 20. Juni: ruangrupa & ihre documenta, der bedrohte Ozean und die Kulturinitiativen von St. Koloman
Danach: Neue Ausgabe der ORF-Reihe „Ikonen Österreichs – Die hohe Kunst des Scheiterns“
Wien (OTS) – Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am 20. Juni 2022 um 22.30 Uhr in ORF 2 widmet sich u. a der heurigen Ausgabe der documenta in Kassel, die vom indonesischen Kollektiv ruangrupa verantwortet wird. Die Gäste erwartet keine konventionelle Kunstschau, sondern eine Präsentation über kollektives Arbeiten, Nachhaltigkeit und Gemeinschaft. Weiters befasst sich die Sendung mit der Ausstellung „Oceans. Collections. Reflections.“ von George Nuku im Wiener Weltmuseum, die die Untrennbarkeit von Natur und Kultur aufzeigt. Außerdem Thema: eine Reportage aus St. Koloman über die Oper „Der Prätorianer. Oder die Zärtlichkeit des Thomas S. – ein Machtspiel in vier Chatprotokollen“, basierend auf den Chatprotokollen zwischen Sebastian Kurz, Thomas Schmid und Gernot Blümel. Anschließend an das Magazin widmet sich die ORF-Reihe „Ikonen Österreichs“ (23.25 Uhr) Gegenständen, die eine ikonische Bedeutung für die Geschichte des Landes haben – von bedeutenden Kunstgegenständen bis zu Dingen des Alltags.
Details zum „kulturMontag“-Magazin:
Das Ende des Individualismus? – Die Gemeinschaftsgeister ruangrupa & ihre documenta
Alle fünf Jahre verwandelt die Documenta das beschauliche deutsche Kassel in eine Kunstmetropole. Heuer ist die Spannung besonders groß, will doch das indonesische Kollektiv ruangrupa, das die heurige Ausgabe der documenta verantwortet, alles anders machen. Keine konventionelle Kunstschau, sondern eine Präsentation über kollektives Arbeiten, Solidarität, Teilhabe und Gemeinwohlorientierung. Erste Kunstwerke im Außenbereich vermitteln bereits eine Idee davon, was Gäste erwartet. Auch die Stadt Kassel selbst soll von einer neuen Seite gezeigt werden. Das traditionelle Epizentrum der Documenta rund um das Fridericianum wird in Richtung Osten ausgeweitet, sodass 32 Schauplätze für Malerei, Installationen, Filme, Musik, Performances und Mitmachaktionen entstehen. Themen sind u. a. Postkolonialismus, Diktatur, Flucht und LGTBQ+ sowie gesellschaftliche Ziele wie Nachhaltigkeit, Gemeinschaft und Gerechtigkeit.
Der bedrohte Ozean – Die Welt des George Nuku
Riesige Wale aus Plastikflaschen, bunte Fische aus Styropor geschnitzt, Quallen aus Plexiglas und aus Schraubverschlüssen gefertigte Korallen – George Nuku, ein Maori von der Ostküste Neuseelands, arbeitet seit März an seiner Ausstellung „Oceans. Collections. Reflections.“ im Wiener Weltmuseum. Seine „Message in a Bottle“ ist die Untrennbarkeit von Natur und Kultur, seine bevorzugten Materialen Polyester und Plexiglas. Mit der Verwendung von billigem Kunststoff will er die zunehmende Verschmutzung der Ozeane durch Plastikmüll aufzeigen, die gesellschaftliche Wahrnehmung verändern und zeigen, dass der Abfall eine wertvolle, fast heilige Ressource ist. Für die Maori spielt es eine zentrale Rolle in ihrem Leben, dass Mensch und Natur im Einklang miteinander leben. In ihren Augen sind alle Menschen, Tiere und Pflanzen gleichberechtigt, so auch die Lebewesen des Ozeans.
Die Chatprotokolle am Dorfplatz – Die Kulturinitiativen von St. Koloman
St. Koloman ist eine idyllische Salzburger 1.800-Seelen-Gemeinde in der Nähe von Hallein. Dass hier wesentlich mehr los ist als in Dörfern und Städtchen ähnlicher Größe liegt an Patrick Sellier, einem deutschen Start-up-Finanzier, der sich vor zehn Jahren im Ort niedergelassen hat. An Ideen mangelt es Sellier nicht, so wird er – gemeinsam mit den Unternehmern Johannes Czernin und Peter Godulla – Mitte Juni den Dorfplatz in eine Opernbühne verwandeln. Auf dem Programm steht eine Neukomposition mit dem Titel „Der Prätorianer. Oder die Zärtlichkeit des Thomas S. – ein Machtspiel in vier Chatprotokollen“. Das Libretto basiert auf den Chatprotokollen zwischen Ex-Kanzler Sebastian Kurz, seinem engen Vertrauten Thomas Schmid, Ex-Generalsekretär im Finanzministerium, und Ex-Finanzminister Gernot Blümel. Der „kulturMontag“ bringt eine Reportage aus St. Koloman über dieses spannende und gewagte Unterfangen.
„Ikonen Österreichs – Die hohe Kunst des Scheiterns“ (23.25 Uhr)
In der ORF-Reihe „Ikonen Österreichs“ werden Gegenstände lebendig gemacht, die eine ikonische Bedeutung für die Geschichte des Landes haben. Ob bedeutende Kunstgegenstände oder Dinge des Alltags: Jedes Objekt erzählt Geschichten über sich und die Menschen, die es nutzten. So gehören zum Selbstverständnis einer Nation große Erfolge und Errungenschaften ebenso wie das Unvollendete und das Gescheiterte – auch wenn Letzteres gerne verdrängt wird. Gerade für Österreich, das in vielen Fällen das Provisorium zur Permanenz erhoben hat, gilt der Satz: „Wäre Österreich eine Symphonie, sie wäre ohne Zweifel unvollendet“ (Georg Petz). Wobei, wie diese Folge der „Ikonen Österreichs“ zeigt: Aus der hohen Kunst des Scheiterns erwächst zuweilen auch großer Segen. Oder, um es mit den Worten Christoph Schlingensiefs zu sagen: „Scheitern als Chance“. Regie führte Gerald Navara.
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