Erstes jüdisches Kulturzentrum Österreichs in Graz
Stadt Graz und Land Steiermark investieren in die Stärkung jüdischer Kultur
Graz (OTS) – In einer Presseaussendung vom heutigen Tag hat der Präsident der Jüdischen Gemeinde Graz, Elie Rosen, die Errichtung eines permanenten jüdischen Kulturzentrums am Standort der Gemeinde in Graz bekannt gegeben. Das mit einem Gesamtaufwand von insgesamt 1,3 Millionen Euro dotierte Projekt mit dem noch heuer begonnen werden wird, soll bis Anfang 2024 realisiert werden. Die Kosten hierfür werden zu gleichen Teilen von Stadt und Land Steiermark getragen. Die Planungen und Finanzierungsverhandlungen laufen bereits seit dem Jahre 2020. Die Einrichtung wird das erste permanente Kulturzentrum einer jüdischen Gemeinde in Österreich sein. Nach der Errichtung der neuen Zeremonienhalle und der Synagoge bildet das Projekt das dritte große Bauvorhaben in der Geschichte der Grazer jüdischen Gemeinde nach dem Zweiten Weltkrieg.
Die Etablierung des Kulturzentrums sei durch die in den letzten Jahren permanent erfolgte Ausweitung der kulturellen Aktivitäten der jüdischen Gemeinde bedingt. Das bisherige Programm reichte von Produktionen von Installationen im öffentlichen Raum wie etwa des „Mobilen Bethauses“ des Künstlers Oskar Stocker oder des „Chanukka Wunders“ des slowenischen Designers Matic Veler bis hin zu pädagogischen Programmen mit der Herausgabe von Kindercomics und einer App. Nunmehr solle ein Veranstaltungsort geschaffen werden, an dem die Gemeinde ihre kulturellen Aktivitäten in noch breiterem Maße als bisher entfalten könne, so Rosen.
Der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler mit Kulturstadtrat Günter Riegler (ÖVP), Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ), Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (GRÜNE) und Klubobmann Michael Ehmann (SPÖ), zeigen sich geschlossen über die Wichtigkeit dieses Projektes.
„Das Judentum war und ist ein prägender Einfluss für die Kultur in unserem Land. Im kulturellen Leben von Graz ist die Jüdische Gemeinde ein fester Bestandteil im kulturellen Alltag und wir sind stolz darauf, dass hier das erste Jüdische Kulturzentrum in Österreich entsteht. Das ist ein großer Schritt in der Geschichte der steirischen Landeshauptstadt und spiegelt das pulsierende jüdische Leben in Graz wider“, so die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr.
Vizebürgermeisterin Judith Schwentner: „Es erfüllt mich mit großer Freude, dass das erste jüdische Kulturzentrum gerade hier in Graz entstehen wird. Es ist Verpflichtung und Auftrag einer Menschenrechtsstadt, für die Grazer:innen, die aus unserer Stadt gewaltsam vertrieben wurden, für ihre Nachkommen und alle Menschen jüdischen Glaubens einen Ort des kulturellen Austausches zu schaffen. Der kulturelle Beitrag der jüdischen Gemeinde zum Stadtleben war bereits in der Vergangenheit immens wertvoll und prägend. In diesem Sinne werden wir als Stadt Graz auch weiterhin unseren Beitrag leisten, damit das neue Kulturzentrum zu einem inspirierenden, lebendigen Platz des Miteinanders wird.“
Klubobmann Michael Ehmann: „Graz ist Menschenrechtsstadt, Graz gilt als Stadt des Dialogs. Im Herzen Europas und doch als Schnittstelle zwischen Ost und West, zwischen Nord und Süd ist unsere Stadt seit Jahrzehnten Brückenbauerin zwischen Religionen wie auch Kulturen: Und ich bin guter Hoffnung, dass das jüdische Kulturzentrum einen weiteren wichtigen Baustein für dieses Miteinander darstellen wird.“
Jüdische Gemeinde Graz
Domenik Kainzinger-Webern
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