AVISO: Podiumsgespräch zum Lebensborn-Heim „Wienerwald“

Das LBI für Kriegsfolgenforschung und das Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich sprechen mit im Heim Geborenen über deren Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte.

Im Entbindungsheim „Wienerwald“ (vor 1942: Heim „Ostmark“) in Pernitz wurden zwischen Oktober 1938 und Kriegsende 1945 mehr als 1200 Kinder geboren. Es war eines der größten Entbindungsheime des Vereins „Lebensborn“, der 1935 von Heinrich Himmler als bevölkerungspolitisches Instrument zur Förderung von Geburten „rassisch“ wertvoller Kinder gegründet worden war. Nur Frauen, die den Auswahlkriterien der SS entsprachen, hatten die Möglichkeit, dort ihre Kinder zur Welt zu bringen und Unterstützung zu erfahren.

NS-RASSENIDEOLOGIE: GEBURTEN „ARISCHER“ KINDER ERHÖHEN

Um die Zahl der Geburten von Kindern „arischer“ Herkunft zu erhöhen, unterhielt der Verein zwischen 1936 und 1945 neun Entbindungsheime auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands, 15 weitere wurden in Österreich, Luxemburg, Belgien, Frankreich und Norwegen betrieben. Tausende Kinder kamen in den Entbindungsheimen zur Welt. Anonyme Entbindungen unverheirateter Frauen, die nach den Kriterien der NS-Rassenideologie als „erbbiologisch wertvoll“ galten, wurden hier ermöglicht, wie auch vereinzelt Adoptionen abgewickelt. Es wurden aber auch Kinder verheirateter Paare in den Entbindungsheimen geboren. Zudem war der Verein ab 1943 in die „Eindeutschungsaktion“ hunderter Kinder, insbesondere aus dem heutigen Polen, eingebunden. Gerüchte, SS-Männer und vorzugsweise blonde, blauäugige Frauen des Bund Deutscher Mädel seien in den Heimen zum Zwecke der Zeugung zusammengeführt worden, sind historisch nicht haltbar.

PODIUMSGESPRÄCH UND DISKUSSION

Erstmals in Österreich sprechen die im Heim geborenen „Lebensborn-Kinder“, heute im Alter zwischen 77 und 84 Jahren, über die Bedeutung des Heimes „Wienerwald“ in ihrer Familiengeschichte und über die Auseinandersetzung mit diesem Aspekt der eigenen Biografie.

Die Veranstaltung wird vom Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung in Kooperation mit dem Haus der Geschichte im Museum Niederöstereich und dem Institut für Geschichte der Universität Graz organisiert. Der Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank, das Land Niederösterreich und der Zukunftsfonds der Republik Österreich fördern das Projekt „Lebensborn-Heim Wienerwald, 1938-1945“.

TITEL, ZEIT & ORT: Das Lebensborn-Heim „Wienerwald“ Podiumsgespräch mit Zeitzeug:innen (freier Eintritt)

Dienstag, 20. September 2022, 18:00 Uhr

Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich

Kulturbezirk 5, 3100 St. Pölten

ANMELDUNG:                                     

bis 17. September 2022 unter bik-graz@bik.ac.at oder +43 316 380 82 72

Webseite 

ÜBER DAS PROJEKT „LEBENSBORN-HEIM WIENERWALD, 1938 – 1945: https://www.ots.at/redirect/lbg7

PODIUMSGESPRÄCH ZUM LEBENSBORN-HEIM „WIENERWALD“

Im Entbindungsheim „Wienerwald“ (vor 1942: Heim „Ostmark“) in Pernitz wurden zwischen Oktober 1938 und Kriegsende 1945 mehr als 1200 Kinder geboren. Es war eines der größten Entbindungsheime des Vereins „Lebensborn“, der 1935 von Heinrich Himmler als bevölkerungspolitisches Instrument zur Förderung von Geburten „rassisch“ wertvoller Kinder gegründet worden war.

Für das Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung:
E lukas.schretter@bik.ac.at | E barbara.stelzl-marx@bik.ac.at | +43 316 380 82 72

Für das Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich:
E florian.mueller@museumnoe.at | M +43 664 604 99 911

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