76. NÖ Bauernbundwallfahrt ganz im Zeichen Leopold Figls
LH Mikl-Leitner: „Unsere Bäuerinnen und Bauern garantieren Versorgungssicherheit und schaffen Unabhängigkeit.“
Niederösterreichs Bauern fanden sich dieses Wochenende zum Ruf des NÖ Bauernbundes zur 76. Wallfahrt in Mariazell ein. Zur zweitägigen Veranstaltung, die traditionell mit der Fußwallfahrt der Landjugend auf Routen von Niederösterreich nach Mariazell am Samstag beginnt, kamen über 1500 blau-gelbe Bäuerinnen und Bauern und zahlreiche Ehrengäste in den Marienwallfahrtsort.
Zelebriert wurde die Sonntagsmesse von Abt Georg Wilfinger aus dem Benediktinerstift Melk und Hausherrn Superior Pater Michael Staberl. Musikalisch umrahmt wurde die Messe vom Bäuerinnenchor Waidhofen an der Ybbs. Die Agape wurde von der niederösterreichischen Landjugend, den Bäuerinnen aus Kirchberg an der Pielach und der Stadtkapelle Mistelbach gestaltet.
Die Wallfahreransprache hielt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, die mit einer vielbeachteten Rede den bäuerlichen Familienbetrieben Niederösterreichs für ihren Kraftakt in den vergangenen Jahren dankte: „Die Arbeit unserer Bäuerinnen und Bauern macht uns unabhängig und stark, nicht nur bei der Lebensmittelversorgung, sondern auch als Energieversorger, damit schaffen und garantieren sie Versorgungssicherheit, denn dank ihnen hatten wir auch in schwierigen Zeiten gesunde und ausreichende Lebensmittel auf unseren Esstischen.“ Ebenso betonte Mikl-Leitner die große Bedeutung der Bauernschaft für die Gemeinschaft in Niederösterreich und sprach ihnen politische Rückendeckung zu. „Wir wissen, dass wir uns zu jeder Zeit auf unsere Bäuerinnen und Bauern verlassen können, und ihr sollt euch auch in Zukunft auf uns verlassen können“, so Mikl-Leitner abschließend.
NEUE FIGL-AUSSTELLUNG FEIERT PREMIERE
2022 ist nicht nur das Jahr in dem Niederösterreich und seine Landwirtschaftskammer seinen 100. Geburtstag feierte, sondern auch am 2. Oktober dem 120. Geburtstag Leopold Figl gedacht wird.
Zu diesem Zweck wurde eine Ausstellung um das Leben des niederösterreichischen Landesvaters und Gründers der NÖ Bauernbundwallfahrt angefertigt. Auf mehreren Tafeln werden die wichtigsten Punkte des ehemaligen Bundeskanzlers und Landeshauptmannes mit Archivbildern zum Leben erweckt und geben so bisher unbekannte Einblicke in das Leben von Leopold Figl. Die Ausstellung war am Wochenende in Mariazell am Vorplatz der Basilika öffentlich zugänglich und wurde im Anschluss an die Wallfahrt nach Rust ins Leopold-Figl-Museum gebracht, wo sie ebenfalls der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt wird.
„Es freut uns besonders, dass wir mit dieser Ausstellung einem der bedeutendsten Niederösterreicher aller Zeiten zum 120. Geburtstag gratulieren dürfen. Das Lebenswerk von Leopold Figl darf gerade in diesen unsicheren Zeiten nicht vergessen werden und soll als Vorbild und Lichtblick in dunklen Stunden dienen“, so NÖ Bauernbundobmann Stephan Pernkopf und Direktor Paul Nemecek über die große gesellschaftliche Bedeutung von Leopold Figl.
WURZELN DER WALLFAHRT
Die Geschichte der NÖ Bauernbundwallfahrt geht zurück auf ein Gelöbnis von Leopold Figl und Josef Reither. Sie gelobten in der Zeit des Nationalsozialismus in der Hoffnung, dass Österreich wieder Freiheit und Selbstständigkeit erlangen werde, zum Dank jedes Jahr Niederösterreichs Bauern in einer Wallfahrt nach Mariazell zu führen. Erstmals einlösen konnten Leopold Figl, damals Bundeskanzler, und Landeshauptmann Josef Reither ihr Gelöbnis im Jahr 1947.
„Leopold Figl und Josef Reither waren bedeutende Persönlichkeiten im Wiederaufbau nach dem 2. Weltkrieg. Ihrem persönlichen Einsatz und Herzblut haben wir es zu verdanken, dass wir heute so gut dastehen und Niederösterreich eine Vorzeigeregion in Österreich, Europa und der Welt ist. Im Sinne der bäuerlichen Tugenden ist es heute unsere Aufgabe diesen fruchtbaren Boden, der uns hinterlassen wurde, weiterhin mit einer umsichtigen und nachhaltigen Politik im Sinne von Leopold Figl und Josef Reither zu bestellen“, zeigen Pernkopf und Nemecek das Geschichtsbewusstsein des NÖ Bauernbundes auf.
Mag. Michael Kostiha
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