20 Jahre Pink Ribbon in Österreich: Jubiläumsveranstaltung in der Hofburg

Christa Bleyer zur „Woman of the Year“ gekürt, Goldenes Ehrenzeichen der Republik für Doris Kiefhaber

Seit nunmehr 20 Jahren setzt eine an viele öffentlichen Gebäuden in Österreich angebrachte rosa Schleife ein unverkennbares Zeichen der Solidarität mit an Brustkrebs erkrankten Menschen. Jährlich rund um den internationalen Brustkrebstag am 1. Oktober soll damit auch auf die Bedeutung von Vorsorgeuntersuchungen aufmerksam gemacht werden. Aus diesem Anlass und zum 30-jährigen Bestehen von „Pink Ribbon“ weltweit luden Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures und die Österreichische Krebshilfe zur Jubiläumsveranstaltung in die Hofburg.

Der Festakt startete mit einem Kurzfilm über die Entstehungsgeschichte von „Pink Ribbon“ auf den die Begrüßungsworte der Zweiten Nationalratspräidentin Doris Bures, verlesen von ihrer Büroleiterin Alexandra Schrefler-König folgten. Im Anschluss sprachen der Präsident der Österreichischen Krebshilfe Universitätsprofessor Paul Sevelda und deren Geschäftsführerin Doris Kiefhaber sowie von Estée Lauder Österreich Geschäftsführer Siegfried Maurer und Marketingmanagerin Linda Zajer, die auch „Pink Ribbon“-Beauftragte des Unternehmens ist, über die Wirkung von „Pink-Ribbon“. Höhepunkte der Veranstaltung waren die Ehrung von Christa Bleyer, die selbst über zwei Jahrzehnte hindurch mehrere Krebserkrankungen durchgemacht hat, als „Woman of the Year“ und die Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens der Republik an Doris Kiefhaber durch Parlamentsdirektor Harald Dossi. Durch den Abend führte Moderatorin und „Pink-Ribbon“-Botschafterin Birgit Fenderl. Die musikalische Umrahmung lieferte Ina Regen.

BURES: KAMPF GEGEN BRUSTKREBS IST KEIN PRIVATES, SONDERN EIN ÖFFENTLICHES ANLIEGEN

In Bures Begrüßungsworten, verlesen von ihrer Büroleiterin  Alexandra Schrefler-König, ging sie auf die Geschichte von „Pink-Ribbon“ ein, im Laufe derer rund 90.000 Brustkrebspatient:innen Hilfe fanden. Worauf es ankomme seien jedoch nicht Zahlen und Statistiken, sondern eine qualitative Bewusstseinsbildung, Enttabuisierung und Solidarität. Die rosa Schleife stelle dabei nicht nur ein abstraktes Symbol für den Kampf gegen Brustkrebs dar, sondern ein konkretes Zeichen der Verbundenheit mit den Betroffenen. Bures erinnerte an die Anfänge der langen und vertraulichen Zusammenarbeit von „Pink-Ribbon“ und dem Parlament, welche auf die Initiative der verstorbenen Nationalratspräsidentin Barbara Prammer zurückgehe. Ergebnis sei ein klares und sichtbares Zeichen dafür gewesen, dass der Kampf gegen Brustkrebs kein privates, sondern ein öffentliches Anliege darstelle, das uns alle angehe – unabhängig von der politischen Weltanschauung.

„PIONIERGEIST UND PASSION“ MIT DEM PARLAMENT ALS ERFOLGSREZEPT

Angesprochen auf die Zusammenarbeit mit dem Parlament, erklärte Paul Sevelda, dass er an der Reaktion der Betroffenen sehe, wie wichtig dieses „unglaublich solidarische Signal“ für sie sei. Es gehe darum eine möglichst breite Unterstützung von der Industrie, über die Politik bis in die Medien zu generieren. Doris Kiefhaber zeigte sich überrascht darüber, wie schnell es gelungen sei, aus den kleinen Anfängen eine derartige Bekanntheit zu erreichen – auch mit Unterstützung des Parlaments. Siegfried Maurer sprach von „Pioniergeist und Passion“, welche die Erfolgsgeschichte von „Pink Ribbon“ geprägt hätten. Brustkrebs sei mittlerweile die häufigste Krebserkrankung, wie Linda Zajer erklärte. Daher sei nun wichtig, möglichst viele „Mosaiksteine“ aus allen gesellschaftlichen Bereichen zusammenzuführen, um das Leid rund um diese Erkrankung zu lindern.

CHRISTA BLEYER IST „WOMAN OF THE YEAR“

Der „Woman of he Year“-Preis sei ins Leben gerufen worden, um herausragende Frauen vor den Vorhang zu holen, erklärte „look!“-Herausgeberin Uschi Pöttler-Fellner. Und in diesem Jahr sei es Christa Bleyer, die damit geehrt werde. In den letzten 26 Jahren sei sie gleich sechsmal mit der Diagnose Krebs konfrontiert worden, wie Doris Kiefhaber in ihrer Laudatio ausführte, in der sie Bleyers Lebens- und Krankheitsgeschichte nachzeichnete. Ihr Umgang mit diesem Schicksal und der damit einhergehenden „emotionalen und gesundheitlichen Achterbahn“ sei beispiellos und habe unzähligen Betroffenen Mut für ihren eigenen Weg gemacht. Ihre Lebensfreude habe Bleyer dabei nie verloren, sondern zusätzlich noch an andere weitergegeben.

„LAUTE UND VERANTWORTUNGSVOLLE STIMME FÜR BETROFFENE“ – GOLDENES EHRENZEICHEN DER REPUBLIK FÜR DORIS KIEFHABER

Eine besondere Ehrung erfuhr Doris Kiefhaber selbst. In Vertretung von Doris Bures überreichte Parlamentsdirektor Harald Dossi ihr das Goldene Ehrenzeichen der Republik für ihre Verdienste um die Krebshilfe. Herz, Verstand und Konsequenz würden ihr Engagement kennzeichnen, das mehr als zwei Jahrzehnte andauere, in denen sie eine „laute und verantwortungsvolle Stimme“ für die Betroffenen gewesen sei. Sie habe die Grundlagen dafür gelegt, dass der Kampf gegen Brustkrebs heute nicht mehr im Stillen geführt werde, sondern immer mehr zu einem gesellschaftlichen Anliegen werde, so Dossi. Das goldene Ehrenzeichen sei als Ausdruck der Dankbarkeit und des Respekts für dieses „außergewöhnliche Wirken“ zu verstehen, wie Dossi ausführte.

Doris Kiefhaber erklärte, dass sie das Ehrenzeichen stellvertretend für die ganze „Pink-Ribbon-Familie“ annehme. Die beste Idee sei nichts wert, wenn es nicht Menschen gebe, die diese glauben. Es erfülle sie mit Dankbarkeit, dass es gelungen sei, ein derart großes solidarisches Netzwerk aufzubauen. Nicht in der Begegnung mit Patient:innen sei es notwendig achtsamer miteinander umzugehen. So würden wir vielleicht erkennen, dass es viel mehr gibt, was uns verbindet, als uns trennt. (Schluss) wit

HINWEIS: Fotos von dieser Veranstaltung finden Sie auf der Website des Parlaments.

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