ORF III am Wochenende: „Baumeister der Republik“, 120. Geburtstag von Leopold Figl mit Dokus und „ORF III Spezial“

Außerdem: „Erlebnis Bühne“ mit „Leonard Bernstein dirigiert die West Side Story“ und „Leonard Bernstein – Das zerrissene Genie“

Wien (OTS) – ORF III Kultur und Information widmet sich am Samstag, dem 1. Oktober 2022, in Einstimmung auf die Bundespräsidentenwahl in einem „zeit.geschichte“-Themenabend den „Baumeistern der Republik“ – von Karl Seitz bis Theodor Körner. Anlässlich des 120. Geburtstags von Leopold Figl präsentiert ORF III am Sonntag, dem 2. Oktober, einen Schwerpunkt mit zwei Dokumentationen sowie der Live-Übertragung des Festakts aus dem Bundeskanzleramt. Im Hauptabend dreht sich in „Erlebnis Bühne“ in zwei Filmen alles um den US-amerikanischen Komponisten und Dirigenten Leonard Bernstein.

Samstag, 1. Oktober

Theodor Körner nimmt als erster direkt vom Volk gewählter Bundespräsident einen ganz besonderen Platz in der österreichischen Zeitgeschichte ein. Der ehemalige General war eine imposante Erscheinung: Zeitzeugen beschreiben ihn als charismatischen Mann mit natürlicher Autorität, gepaart mit tiefer Menschlichkeit, der immer ein Ohr für den „kleinen Mann“ hatte. Die Dokumentation „Baumeister der Republik – Theodor Körner“ (20.15 Uhr) erläutert die Geschichte des, im Soldatengeist erzogenen, Humanisten und Politikers.

Es gibt keinen Politiker, der so eng mit der Identität Österreichs verbunden ist wie Karl Renner. Gleich zweimal innerhalb von 33 Jahren war der Sozialdemokrat, der schließlich von 1945 bis zu seinem Tod im Jahr 1950 Bundespräsident war, Geburtshelfer eines neuen Staates – der Ersten und der Zweiten Republik. Im Gespräch mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sowie österreichischen Historikerinnen und Historikern zeichnet diese Folge der Reihe „Baumeister der Republik“ (21.05 Uhr) ein aktuelles Bild Karl Renners als Staatsmann, Theoretiker sowie Mann der Zeitgeschichte.

Die dritte „zeit.geschichte“-Doku des Abends wirft einen Blick auf einen prägenden Politiker der Ersten Republik: den „Baumeister der Republik – Wilhelm Miklas“ (21.55 Uhr).1928 wurde er als christlich-sozialer Politiker vom Parlament zum österreichischen Bundespräsidenten gewählt und blieb bis 1938 in dieser Position. In der Zeit des Austrofaschismus von 1934 bis 1938 setze er als strenggläubiger Katholik dem klerikalen, autoritären Staat keinen Widerstand entgegen. Doch im März 1938, kurz vor dem Einmarsch deutscher Truppen in Österreich, war er der einzige österreichische Amtsträger, der gegenüber Hitler politischen Widerstand leistete.

Michael und Marianne Hainisch – selten prägen eine Mutter und ihr Sohn Österreich so wie diese beiden „Baumeister der Republik“ (22.45 Uhr) es taten. Michael Hainisch war der zweite Bundespräsident der noch jungen Ersten Republik. Seine Mutter gilt als eine der ersten und wichtigsten Frauenrechtlerinnen Österreichs. In seiner achtjährigen Amtszeit als Bundespräsident fällt Hainisch besonders dadurch auf, dass er keinem der beiden, zu dieser Zeit großen, politischen Lagern Österreichs zuordenbar ist. Er fungierte vielmehr als Brückenbauer zwischen Sozialdemokratie und Christlichsozialen.

Die letzte „Baumeister der Republik“-Produktion des Abends (23.35 Uhr) beschäftigt sich mit der Zeit der Ersten Republik und porträtiert den ersten Bundespräsidenten Österreichs: Karl Seitz. Am 12. November 1918 rief er – gemeinsam mit dem Großdeutschen Franz Dinghofer – die Republik Deutsch-Österreich aus und ging damit in die Annalen der österreichischen Geschichtsschreibung ein. Von 1919 bis 1921 bekleidete er als Erster das Amt des Bundespräsidenten. 1923 wurde er Wiener Bürgermeister und blieb das auch bis zum Einmarsch der Nationalsozialisten. Die Dokumentation folgt dem bewegten Leben des Vollblutpolitikers.

Sonntag, 2. Oktober

Um 11.00 Uhr steht die ORF III-„zeit.geschichte“-Dokumentation „Baumeister der Republik – Leopold Figl“ auf dem Programm. Mit seinem berühmten Satz „Österreich ist frei!“ nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages im Schloss Belvedere sicherte sich Figl den verdienten und bleibenden Platz in den österreichischen Geschichtsbüchern. Das zehnjährige Jubiläum zur Unterzeichnung des Staatsvertrages hat er nicht mehr erlebt, denn eine Woche davor, am 9. Mai 1965, verstarb Figl, der wie kaum ein anderer österreichischer Politiker in der öffentlichen Erinnerung bis heute präsent geblieben ist.

Ab 12.00 Uhr wird im Rahmen eines „ORF III Spezial“ der Festakt „Glaubt an dieses Österreich“ aus dem Bundeskanzleramt übertragen, u. a. mit einer Festrede von Bundeskanzler Karl Nehammer. Wolfgang Geier ordnet mit Studiogästen die politische Person und die historische Bedeutung von Leopold Figl für die österreichische Geschichte ein.

Anschließend zeigt ORF III die Doku „Der Tag, an dem Österreich wurde“ (13.15 Uhr) über den 15. Mai 1955, den Tag, an dem der damalige Außenminister Leopold Figl zehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs das Ende der Besatzung durch die Alliierten verkünden konnte. Der Staatsvertrag und der Tag seiner Verkündung nehmen einen ganz speziellen Platz im kollektiven Gedächtnis Österreichs ein. ORF III hat mit Zeitzeugen und Zeitzeuginnen jenes wichtigen Ereignisses gesprochen, um so einen Blick auf den Tag zu werfen, an dem Österreich seine Souveränität wiedererlangte.

Im Hauptabend dreht sich in „Erlebnis Bühne“ alles um einen der größten Dirigenten des 20. Jahrhunderts: Leonard Bernstein. Sein populärstes Werk, die „West Side Story“, feiert heuer Jubiläum. Vor 65 Jahren wurde das Musical am Broadway in New York uraufgeführt. Die erste Verfilmung der „West Side Story“ aus dem Jahr 1961 gewann nicht weniger als zehn Academy Awards. 27 Jahre nach der New Yorker Premiere nahm Bernstein das Werk erstmals mit Sängerinnen und Sängern seiner Wahl auf. Die preisgekrönte Dokumentation „Leonard Bernstein dirigiert die West Side Story“ (20.15 Uhr) hält den Schaffungsprozess einer legendären Aufnahme für die Nachwelt fest.

Anschließend folgt mit „Leonard Bernstein – Das zerrissene Genie“ (21.45 Uhr) ein weiterer Film über den außergewöhnlichen Komponisten. Die Doku fokussiert auf seine weniger bekannten und späten Werke und dabei speziell auf drei Kompositionen: seine „Mass“, das Musical „1600 Pennsylvania Avenue“ und auf die große und letzte Oper „A Quiet Place“. Dabei entsteht ein eindringliches Panorama des Multitalents Bernstein: im Ringen um seine Rolle als Komponist und Dirigent, im Spannungsfeld zwischen Erfolgen und Flops und in der Auseinandersetzung mit der Politik seiner Zeit und seinem eigenen humanistisch-liberalen Anspruch.

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