Großbauer: Gabalier oder Regietheater – weg mit den Schubladen!

ÖVP-Kultursprecherin als Referentin bei Fachtagung der AKM „Musik aus den Regionen“ – Diskussion darüber, was das Musikland Österreich jetzt braucht

Als Teilnehmerin der Veranstaltung „Musik in den Regionen“, zu der die AKM unter Generaldirektor Gernot Granninger gemeinsam mit dem Land Niederösterreich, der Kulturregion Niederösterreich, den Austrian Composers, dem Österreichischem Blasmusikverband, dem Österreichischen Musikrat, den Österreichischen Textautoren, dem Volksliedwerk und dem Verband Österreichischer Volks- und Unterhaltungsmusikkomponisten geladen hatte, tauschte sich ÖVP-Kultursprecherin Abg. Maria Großbauer im Rahmen der Veranstaltung mit der österreichischen Musikszene aus. Dort wurde zur Diskussion gestellt, dass Volksmusik und Schlager Ursprung aller Musikgenres wäre – eine These, die unter anderem die besondere Diskussion um Schubladendenken und Be- und Abwertung einzelner Genres eröffnete.

Maria Großbauer, Teilnehmerin im Panel „Wie finden wir neue Talente?“ saß mit Ulrike Gießner-Bogner (OEAD), Michaela Hahn (Musik- und Kunstschulenmanagement NÖ) und Herbert Pixner (Musiker) gemeinsam am Podium. In einem weiteren Panel diskutierten Monika Ballwein (Musikerin), Irene Egger (Volksliedwerk), Gust Viertbauer (Viertbauer Promotion) und Harald Huber (Österreichischer Musikrat) zum Thema Förderungen und Wettbewerbe als Qualitätsantrieb.

„Ich finde es äußerst wichtig und bin begeistert, dass es gerade jetzt eine solche Veranstaltung gibt, nach den zwei Pandemiejahren und der immer noch währenden Pandemie, die bisher so viele Auswirkungen auf Kunst und Kultur und insbesondere Musik hatte. Umso schöner ist es, dass es jetzt wieder physisches Verbinden und Dialog in der Musikbranche gibt, um über alle Fragestellungen, die die Musik betreffen, zu diskutieren“, gibt sich Großbauer erfreut.

Angefangen bei der pädagogischen Ausbildung und Lehrkräften über Musik in der Volksschule und die Fragestellung, wie viele Managementfähigkeiten Universitäten Künstlerinnen und Künstlern vermitteln, bis hin zu den Herausforderungen der Veranstalterinnen und Veranstalter durch Corona und die damit verbundenen Auftrittsmöglichkeiten von Künstlerinnen und Künstlern wurde breit diskutiert. Großbauer stellt hier klar in den Fokus: „Bei all dem spielen natürlich Medien und Kommunikation eine große Rolle. Die Frage, die man sich schon lange und immer wieder stellen muss, ist, welchen Anteil an Produktionen aus Österreich es in den öffentlich-rechtlichen Kanälen gibt. Und wie man diese steigern kann. Die aktuelle, äußert emotional geführte Diskussion zu Ö1 beweist, wie wichtig es ist, dass auch vermeintliche Nischengenres wie Jazz ihre Plattform behalten oder sogar angesichts der Pandemieauswirkungen ausbauen.“ Großbauer fügt hinzu, „die Diskussion, ob man volkstümliche Musik mögen darf oder nicht, erinnert mich etwas an die Diskussion, ob in der Oper nur Regietheater gefallen darf. Ich glaube, so wie die Kunst, muss auch das Publikum frei sein. Und: wer sagt, dass man nicht am selben Tag volkstümliche Musik zum Frühstück und abends ein Stück in der Oper sehen darf?“

Großbauer zeigt sich darüber hinaus über die Keynote von Andreas Gabalier erfreut: „Interessant zu hören, dass Andreas Gabalier auch die Schule und Musikschule als maßgeblich in seiner musikalischen Entwicklung sieht und es als wichtig empfindet, dass seine Eltern ihn nicht in musikalische Schubladen gezwängt haben.“

Zum Stichwort musikalische Bildung kündigt die Kultursprecherin an, dass die dieses Jahr neu installierte Plattform Musikforum des Bildungsministeriums demnächst wieder tagt. Es sei besonders wichtig, Kinder und Jugendliche für etwas zu begeistern, nämlich auch für Musik, und das möglichst offen, ohne einzelne Genres zu bewerten und ohne Schubladendenken: „Es kann und muss auch nicht jeder professionell in die Musikbranche einsteigen, aber man sollte möglichst viele Samen säen. Die Musik kann für viele Menschen eine wichtige Lebensbegleiterin sein“, fährt Großbauer fort.

Großbauer berichtet weiters, dass sie gleich zu Beginn ihrer Tätigkeit im Nationalrat mit einer interministeriellen Arbeitsgruppe einen 313 Seiten starken Bericht zur musikalischen Bildung vorlegte. „Denn es gibt schon sehr viel Angebot zum Thema Musikvermittlung, manchmal müssen die Angebote auch besser kommuniziert und miteinander vernetzt werden.“ Weiters verweist die Kultursprecherin auf das große Angebot und die bereits bestehenden erfolgreichen Konzepte, wie die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Musikschulen, den Verbänden wie Blasmusikverband, Chorverband, das Bundesjugendsingen, die verschiedenen Landesjugendorchester, Kaderschmieden wie das Pop-BORG Linz und das große Angebot des OEAD.

Großbauer weiter: „Musikwirtschaft ist auch ein Wirtschaftsfaktor. Wie viele Branchen direkt oder indirekt daran hängen, hat die Pandemie mehr als deutlich aufgezeigt. Nachdem wir mittlerweile zwei Jahre Pandemie hinter uns haben, die uns aber immer noch begleitet, und wir uns mittlerweile in einer multiplen Krisensituation befinden, haben Kunst und Kultur, insbesondere die Musik, eine noch größere Bedeutung als Trostspender und als Seelennahrung, aus der man Kraft tanken kann.“

Großbauer zeigt sich dankbar für den umfangreichen Input, den sie für die politische Arbeit von dieser Veranstaltung mitnehmen konnte und schließt mit einer Liebeserklärung: „Ich bin ein großer Fan der Ö1-Jazznacht. Und wenn man weiß, dass die Vinylproduktion ein Revival erlebt und in Österreich gerade ein neues Presswerk gebaut wird, ist erkennbar, dass neben Quantität auch Qualität einen großen Wert hat.“ (Schluss)

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