ORF-„DialogForum“: ZUSAMMEN – aber Wohin?
Expertinnen und Experten diskutierten im ORF-„DialogForum“ über Zusammenhalt in Krisenzeiten
Wien (OTS) – Krisen, Krieg und Katastrophenstimmung beherrschen die Schlagzeilen. Vor diesem Hintergrund diskutierten heute, am 11. Oktober 2022, im Rahmen des ORF-„DialogForum“ Expertinnen und Experten im RadioKulturhaus folgende Fragen: Bestimmen die Krisen das Stimmungsbild und die Perspektiven der Menschen? Wohin bewegt sich unsere Gesellschaft? In Verunsicherung und Angst? Ist sozialer Zusammenhalt noch möglich, trotz Polarisierung und Segmentierung? Beteiligen sich Medien an der Empörungsbewirtschaftung oder an der Suche nach dem „neuen WIR“?
Die „DialogForen“ werden auf zukunft.ORF.at live gestreamt und am 2. November 2022 um 00:15 Uhr und am 5. November 2022 um 8:30 Uhr auf ORF III Kultur und Information ausgestrahlt.
Moderiert wurde das „DialogForum“ von Klaus Unterberger, ORF Public Value
Carmen Bayer, Armutskonferenz Salzburg, stellte fest: „Medien würde es gut tun, ,buntere‘ Redaktionen zu haben. Dann hätte man beispielsweise eine bessere Gewichtung zwischen Berichterstattung über Sozialbetrug auf der einen Seite und Berichterstattung über Steuerbetrug auf der anderen Seite.“
Esra Özmen, Musikerin, meinte: „Medien machen leider mehr Angst als es der Realität unseres Alltags entspricht. Aber Kunst kann viel bewirken: ein Gefühl von Verbindung und Gemeinsamkeit.“
Sinus Zagar, der aus seinen Erfahrungen im Klimarat viel Hoffnung geschöpft hat, sieht Kreativität als Treiber für den Wandel: „Kunst ist essenziell, wenn man etwas in der Welt verändern will.“
Für Franz Neunteufel von der Interessensvertretung gemeinnütziger Organisationen braucht es Brücken zwischen den zivilgesellschaftlichen Organisationen des Landes, um gemeinsam mehr zu erreichen: „In den gemeinnützigen Organisationen entstehen positive Zukunftsbilder, die wir als Gesellschaft dringend benötigen.“
Sabine Kuntz, Deutschlandradio, erzählte anschließend: „Wir bauen seit fünf Jahren an unserer sogenannten Denkfabrik, einer Plattform, wo wir versuchen, einen vernünftigen Diskurs zu führen. Wir wollen hier einen ,Marktplatz‘ bieten, wo man sich unterhalten und diskutieren kann – mit Respekt vor der Meinung der anderen.“
Regina Lampl, TikTokerin: „Ich glaube, es braucht immer einen aktivistischen Aspekt in der Gesellschaft. Neutrale Berichterstattung, die den Fakten entspricht, ist natürlich ebenso wichtig. Aber man muss auch mit dem nicht liberalen Teil der Gesellschaft sprechen, sonst wird die Kluft immer größer.“
Wolfgang Wagner, der im beruflichen Kontext immer wieder mit radikalen Positionen und Hass konfrontiert ist, konnte dennoch auf positive Erfahrungswerte der ORF-„Report“-Redaktion verweisen: „Trotz aller Gegensätze ist es immer noch möglich, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen.“
Auch Robert Misik, Journalist und Autor, sah die vielfach beklagte Spaltung der Gesellschaft nicht so dramatisch: „Die Polarisierung ist gar nicht so stark, wie wir glauben. Wir bekommen jedoch diesen Eindruck, weil wir vielfach nur die beiden Pole wahrnehmen.“
Das „DialogForum“ ist eine Initiative des ORF, um das Gespräch mit seinem Publikum, den österreichischen Institutionen, den Organisationen und Gruppen der Gesellschaft zu beleben.
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