AIRlabs Austria aktiviert erstmalig Drohnentestgebiet Steinalpl
Das österreichische Innovationslabor für zivile Drohnenforschung absolviert erste Testflüge im Grenzgebiet Steiermark und Niederösterreich.
Im Spätsommer 2022 wurde das Luftraumbeschränkungsgebiet Steinalpl, das sich über rund 100 Quadratkilometer gebirgiges Gebiet erstreckt, per Verordnung durch das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) verlautbart. Dank des guten Herbstwetters und der Zusammenarbeit mit den unterschiedlichen Stakeholder:innen vor Ort, konnte AIRlabs Austria alle Vorbereitungen für den operativen Betrieb abschließen und das Testgebiet nun erstmalig erfolgreich befliegen.
„Drohnen sind bereits heute in vielen Bereichen, wie beispielsweise dem Katastrophenschutz, im Einsatz und werden künftig im Mobilitätsbereich eine noch wichtigere Rolle spielen. AIRlabs Austria entwickelt neue Technologien im Bereich Autonomes Fliegen und leistet damit einen bedeutenden Beitrag, um die Position der Steiermark als Kompetenzregion für die ‚Mobilität der Zukunft‘ international weiter zu stärken. Davon profitieren auch die heimischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen“, so BARBARA EIBINGER-MIEDL, LANDESRÄTIN FÜR WIRTSCHAFT, TOURISMUS, REGIONEN, WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG.
„Reallabore werden für den Innovationsstandort Österreich immer wichtiger. Dabei geht es nicht nur um innovative Technologien und deren sicheres Testen in realer Umgebung, sondern auch um Kooperation und ein voneinander und miteinander Lernen, zum Beispiel im Bereich innovativer Legistik. Schon jetzt zeigt sich, dass wirksame Lösungen vor allem durch die Zusammenarbeit von Forschung, Industrie, Behörden und Gesellschaft entstehen“, betont HENRIETTE SPYRA, SEKTIONSCHEFIN IM BUNDESMINISTERIUM FÜR KLIMASCHUTZ, UMWELT, ENERGIE, MOBILITÄT, INNOVATION UND TECHNOLOGIE (BMK).
TESTGEBIET FÖRDERT TECHNOLOGIEENTWICKLUNG
„Das Besondere am Luftraumbeschränkungsgebiet Steinalpl sind neben der Größe auch die alpine Topografie und die vielfältigen Möglichkeiten für Drohnentests. Aus wissenschaftlicher Perspektive können hier sehr gut das Gesamtsystem einschließlich Sensorik und Datenlink, aber auch Themen wie Allwetterfähigkeit beforscht werden“, freut sich der TECHNISCH-WISSENSCHAFTLICHE DIREKTOR VON AIRLABS AUSTRIA HOLGER FRIEHMELT. „Mit der Aktivierung beweisen wir unser Potenzial, künftig für Partnern einen niederschwelligen, abgesicherten und einfach erreichbaren Zugang zu einzigartigen Testräumen zu ermöglichen“, hält ROSWITHA WIEDENHOFER-BORNEMANN, KAUFMÄNNISCHE GESCHÄFTSFÜHRERIN AIRLABS AUSTRIA, fest.
Dank des neuen Testgebiets können auch spezielle Technologieentwicklungsthemen fokussiert und damit der Wirtschaftsstandort Österreich unterstützt werden. „Drohnen werden im Mobilitätsmix der Zukunft eine wesentliche Rolle im Personentransport und der Logistik spielen – vom Lufttaxi bis zum per Drohne transportierten Paket. Für die gemeinsam mit unseren Partnern entwickelten Urban Air Mobility Lösungen ist AIRlabs Austria und auch das Testgebiet Steinalpl eine wichtige Plattform zum Entwickeln neuer Lösungen und Produkte“, unterstreicht FACC CEO ROBERT MACHTLINGER.
HANNES HECHER, GESCHÄFTSFÜHRER BEI SCHIEBEL: „Die Verfügbarkeit eines großen zivilen Luftbeschränkungsgebiets für Drohnentests im Umfeld unserer Produktionsstätte Wiener Neustadt trägt wesentlich zur wirtschaftlichen notwendigen Absicherung der für die Entwicklung und die Produktion unserer Drohnen notwendigen Flugerprobung bei. In Ergänzung zur Errichtung des Luftraumbeschränkungsgebiets ist für Schiebel auch die Verfügbarkeit begleitender Forschungsinfrastrukturen wie beispielsweise Radargeräte von großem Interesse.“
TESTGEBIET IN ABSTIMMUNG MIT STAKEHOLDER:INNEN
Die Inbetriebnahme des Testgebiets geht auf eine mehrjährige Vorbereitungsarbeit durch AIRlabs Austria sowie einen Pionierprozess in der Umsetzung mit dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), Behörden sowie Stakeholder:innen zurück. So wurden Abstimmungsprozesse mit einzelnen Organisationen durchgeführt und Nutzungs- und Bewirtschaftungsvereinbarungen getroffen: Mit dem österreichischen Aeroclub wurde ein „Fair Use Agreement“ unterfertigt, das eine beidseitig zufriedenstellende Nutzung des Luftraums unter Wahrung der unterschiedlichen Interessenslagen vorsieht. Mit Grundbesitzer:innen, auf deren Liegenschaften Start- und Landeareale für Drohnen vorgesehen sind, wurden Nutzungsvereinbarungen erarbeitet.
Auch die Gemeinde Neuberg an der Mürz und lokale Forstbetriebe sind wichtige Partner von AIRlabs Austria. „Die breite Anwendbarkeit von Drohnen vor der Haustüre, beispielsweise für Feuerwehraufgaben bei Waldbränden und Sucheinsätze im unwegsamen Gelände, sind auch mit Blick in die Zukunft für uns von großer Bedeutung und wir freuen uns, dass wir als Gemeinde daran teilhaben dürfen“, sagt PETER TAUTSCHER, BÜRGERMEISTER VON NEUBERG AN DER MÜRZ. „Die Bundesforste sind Vorreiter in der Digitalisierung. Daher suchen wir laufend nach neuen technischen Lösungen, die uns in der forstlichen Praxis unterstützen. Als Projektpartner stellen wir daher gerne geeignete Flächen für die Testung unterschiedlicher Drohnenanwendungen zur Verfügung“ erklärt RICHARD HÖLLERER, LEITER BUNDESFORSTE-BETRIEB STEIERMARK, die Beweggründe für das Projekt.
FORSTVERWALTUNG HOYOS KERNHOF: „Als Waldbewirtschafter ist es für uns wichtig, eine gute Datengrundlage über den Zustand und das Wachstum unserer Waldbestände zur Verfügung zu haben. Drohnen haben das Potenzial, die Effizienz unserer Arbeitsabläufe zu steigern. Daher sind wir als Forstbetrieb bemüht, die Forschung auf diesem Gebiet zu unterstützen, indem wir AIRlabs unsere Waldflächen für Drohnentests zur Verfügung stellen.“
WEITERE STATEMENTS ZUM TESTGEBIET STEINALPL
„AIRlabs baut unterschiedlichste Testgebiete für die Forschung und Entwicklung ziviler unbemannter Flugsysteme entlang aller Technologiegrade auf. Das ist ein First in Österreich! Wir erwarten damit einen beschleunigten Entwicklungsprozess für konkrete Anwendungen und einen echten Nutzen für die Gesellschaft, etwa in der Inspektion kritischer Infrastrukturen, im Precision Farming in der Landwirtschaft, im alpinen Gelände oder bei der Vermessung und Logistik“, betont KLAUS PSEINER, GESCHÄFTSFÜHRER DER ÖSTERREICHISCHEN FORSCHUNGSFÖRDERUNGSGESELLSCHAFT FFG.
Für die Gesellschafter der AIRlabs Austria GmbH FH JOANNEUM Gesellschaft mbH, FACC Operations GmbH, Frequentis AG, AIT Austrian Institute of Technology GmbH, FH Kärnten und TU Graz ist das Testgebiet Steinalpl ein wichtiger Meilenstein. MARTIN PAYER, KAUFMÄNNISCHER GESCHÄFTSFÜHRER DER FH JOANNEUM, STELLVERTRETEND FÜR DIE GESELLSCHAFTER: „Mit Flügen im Bereich Steinalpl ermöglichen wir interessierten Unternehmen und Institutionen, wie beispielsweise Rettungsorganisationen, Drohnenanwendungen in einer österreichweit einzigartigen Umgebung zu testen. Darüber hinaus bedeutet dies für die beteiligten Hochschulen TU Graz, FH Kärnten und FH JOANNEUM Forschungsergebnisse direkt in die Lehre einfließen lassen zu können und unseren Studierenden und Absolvent:innen spannende und zukunftsweisende Technologien und Tätigkeitsfelder zu eröffnen.
GERNOT PAULUS, PROFESSOR UND DROHNENEXPERTE AN DER FH KÄRNTEN – CAMPUS VILLACH: „Für die FH Kärnten als wissenschaftliche Gesellschafter von AIRlabs Austria bieten sich durch die Nutzung der einzigartigen AIRlabs-Infrastruktur spannende Möglichkeiten, um neue Szenarien von Drohnenanwendungen im Bereich des angewandten Umweltmonitorings gemeinsam mit Anwendungspartnern zu entwickeln.“
Dass die Planung und Umsetzung auch anspruchsvoller Drohneninnovationsprojekte schnell und effektiv von statten geht, ist nicht zuletzt auf die ausgezeichnete Kooperation mit der AUSTRO CONTROL zurückzuführen.
ABSCHLIESSEND ROSWITHA WIEDENHOFER-BORNEMANN UND KARL FESL, GESCHÄFTSFÜHRUNG AIRLABS AUSTRIA: „In der nahen Zukunft soll das Infrastrukturangebot von AIRlabs Austria für Drohneninnovationen – auch mit weiteren temporären Luftraumbeschränkungsgebieten in Österreich – ausgebaut werden. Unsere Vision für die Zukunft weist aber über die Grenzen Österreichs hinaus, wir wünschen uns auch viele internationale Projekte und die Einbindung in europäische Programme.“
ÜBER AERONAUTICAL INNOVATION & RESEARCH LABORATORIES (AIRLABS) AUSTRIA
AIRlabs Austria wurde 2020 gegründet und ist ein nicht-wirtschaftliches Innovationslabor zur Planung, Errichtung und zum Betrieb von zivilen Drohnentests in Österreich. Es wird für fünf Jahre zu 50 Prozent vom BMK im Rahmen des FFG-Programms TAKE OFF gefördert. Zugleich wird AIRlabs Austria von über 20 österreichweiten Partnern aus Industrie, Forschung und operativen Bedarfsträgern kofinanziert.
www.airlabs.at
AIRlabs Austria GmbH
Dr.in Roswitha Wiedenhofer-Bornemann (kfm. GF)
Alte Poststraße 149, 8020 Graz
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