Blimlinger trauert um Karl Merkatz
Der große österreichische Volksschauspieler Karl Merkatz ist 92-jährig verstorben
„Als Fleischhauer Karl Bockerer bleibt Karl Merkatz unvergessen und hat durchaus zum Verständnis österreichischer Geschichte beigetragen. ‚Ihr Blatt, Herr Rosenblatt‘ wurde zu einem gängigen Zitat, um die ambivalente Position der Österreicher und Österreicherinnen zum Nationalsozialismus zu charakterisieren“, erklärt die Kultursprecherin der Grünen, Eva Blimlinger, die Bedeutung vor allem des ersten Bockerer-Films und der Schauspielkunst von Karl Merkatz.
In seinen über 150 Bühnenrollen und mehr als 250 Film- und Fernsehproduktionen war Merkatz mehr als nur Volksschauspieler. Nicht nur in Nestroy und Raimund Aufführungen sondern auch in Shakespeare Inszenierung brillierte der facettenreiche Schauspieler.
Es war die Rolle des Karl Sackbauer, der „Mundl“ der ihn zu einem der populärsten aber auch umstrittensten Fernsehcharaktere der Zweiten Republik machte. „In den 1970er Jahren war der Mundl ein echter Straßenfeger, der immer wieder zu Aufregungen führte. Das deftige Wienerische – legendär der Spruch ‚Waun du net glei dei blede Papm hoitst, kriagst a so a Watschn, dass da 14 Tag der Schädel wackelt‘ – im proletarischen Milieu angesiedelt, erhielt landesweite Aufmerksamkeit. In meiner Schulzeit zählten Mundlsprüche zu unserer Alltagssprache“, sagt Blimlinger.
„So bin ich“, heißt seine 2005 erschienene Autobiografie und leider müssen wir nun sagen „So war er“ – ein hochdekorierter, beliebter, großartiger österreichischer Schauspieler.
Wir trauern um ihn und drücken der Familie, seinen Freunden und Freundinnen unser inniges Beileid aus.
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