Trauersitzung für Landtagspräsident a. D. Edmund Freibauer

Landtagspräsident Wilfing: „Er war ein Mensch, der viel für unser Land und seine Mitmenschen getan hat“

St. Pölten (OTS/NLK) – Im Sitzungssaal des NÖ Landtages in St. Pölten fand am heutigen Dienstagvormittag eine Trauersitzung für den am 29. November verstorbenen Landtagspräsidenten a. D. Edmund Freibauer statt.

Man wolle heute „Danke sagen für einen Menschen, der unsagbar viel für unser Land und seine Mitmenschen getan hat“, begann Landtagspräsident Karl Wilfing seine Trauerrede. „Er hatte Achtung vor allen Menschen, eine hohe soziale Gesinnung, getragen von einem Menschenbild aus der katholischen Soziallehre, die ihm immer Richtschnur für sein Leben war“, so Wilfing.

Gerade der Landtag werde immer eng mit seinem Namen verbunden sein, meinte Wilfing. In Freibauers Zeit als Präsident des Landtages wurde dieser der Bevölkerung besser zugänglich gemacht, denn „er hob die Website des Landtages aus der Taufe und hat es ermöglicht, dass die Sitzungen im Internet übertragen werden, damit die Arbeit des Landes für alle Menschen sicht- und hörbar wird“, sagte Wilfing. Überdies habe Freibauer das erste Besucherzentrum im Landtag geschaffen und ihn für Kinder und Jugendliche geöffnet.

„Eine seiner politischen Leitlinien war, für alle da zu sein, vor allem für die, die besonders Hilfe brauchen“, würdigte Wilfing den Verstorbenen. Ein großer Bereich des Wirkens von Edmund Freibauer, der bis in die heutige Zeit reiche, sei die Neuaufstellung der Wohnbauförderung gewesen. Das sogenannte „Freibauer-Modell“ mit dem Ziel, mehr Wohnungen zu bauen und diese durch höhere Förderungen auch für Einkommensschwächere leistbar zu machen, sei damals vorbildhaft für den gesamten sozialen Wohnbau in Österreich gewesen. Als weitere beispielgebende Initiativen aus Edmund Freibauers politischem Wirken nannte Präsident Wilfing beispielhaft die große Reform des Landtagswahlrechts mit der Stärkung des Persönlichkeitswahlrechts durch die Vergabe von Vorzugsstimmen, weiters sein Engagement als Bürgermeister von Mistelbach, wo er die entscheidenden Weichen gestellt habe, sodass Mistelbach heute ein überregionales Zentrum für Wirtschaft, Handel, Bildung und Gesundheit sei, oder auch die Schaffung des NÖGUS zur besseren Steuerung der Finanzierung des Gesundheits- und Pflegebereiches.

Edmund Freibauer wurde am 16. April 1998 zum Präsidenten des NÖ Landtages gewählt, 2003 wurde er einstimmig wiedergewählt. Der gelernte Pädagoge hat seine politische Karriere 1960 als Gemeinderat in Mistelbach begonnen, wo er von 1975 bis 1989 auch Bürgermeister war. 1979 wurde er Landtagsabgeordneter, von 1992 bis 1998 war er Landesrat für Finanzen, Wohnbauförderung und Raumordnung. Darüber hinaus war er viele Jahre lang wichtiger Vertreter und Sprachrohr der Seniorinnen und Senioren im Land.

An der Trauersitzung nahmen die Mitglieder der Landesregierung mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner an der Spitze teil, zudem Landeshauptmann a. D. Erwin Pröll, zahlreiche Abgeordnete und ehemalige Mandatare sowie die Familie des Verstorbenen.

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