BMKÖS: Mayer präsentiert Leitfaden für Kultursponsoring
Kulturstaatssekretärin Mayer: „Soll Kultureinrichtungen bei der Wahl der richtigen Partnerinnen und Partner unterstützen“
Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer hat heute den angekündigten Leitfaden des BMKÖS für den Umgang von Kultureinrichtungen mit Sponsoring und anderen Drittmitteln präsentiert. Erstmals werden damit generelle und einheitliche Grundlinien zum Thema im Kulturbereich festgeschrieben. Der Prozess zur Erarbeitung von transparenten und einheitlichen Standards wurde durch Staatssekretärin Mayer im Mai 2022 angestoßen. Auf eine Recherchephase folgte eine Redaktions- und Konsultationsphase unter anderem durch Beteiligung von Vertreter:innen der Albertina, Bregenzer Festspiele, Bundestheater-Holding, Salzburger Festspiele, Tiroler Festspiele und des Wiener Konzerthauses.
Der Leitfaden definiert einheitliche Standards und Prozesse, die den Kultureinrichtungen als Rahmen und Entscheidungshilfe im Umgang mit Drittmitteln und sonstigen privaten Zuwendungen dienen. Er soll dazu beitragen, dass Kultureinrichtungen in Zukunft noch besser die richtigen Kooperationspartner und -partnerinnen finden, indem Sponsorings sorgfältig – auch hinsichtlich möglicher kritischer Verstrickungen – geprüft werden.
So werden der Beurteilung einer möglichen Kooperation Unabhängigkeits-, Ausschluss- und Prüfkriterien zugrunde gelegt. Demnach können keine Kooperationen eingegangen werden, die die künstlerische und inhaltliche Unabhängigkeit der Kultureinrichtungen gefährden oder die aufgrund von bestehenden Sanktionen und Geldwäscheregelungen nicht zulässig sind. Bei anderen Kriterien wiederum – sogenannten Prüfkriterien – sollen die Kultureinrichtungen durch sorgfältige Prüfung der Parameter ein Gesamtbild vermittelt bekommen, das als Entscheidungsgrundlage dient.
Weiters sind standardisierte Prozesse vorzusehen, wie eine Prüfung des möglichen Kooperationspartners, die Festlegung der Verantwortlichkeiten innerhalb der Organisation sowie Transparenz in der Außenkommunikation zu eingegangenen Partnerschaften.
„Die öffentliche Finanzierung von Kunst und Kultur steht in Österreich außer Frage. Aber gleichzeitig sind private Drittmittel ein weiteres wichtiges Standbein. Vor dem Hintergrund der hohen gesellschaftlichen Verantwortung, die Kultureinrichtungen tragen, ist ein professioneller Umgang mit dem Thema, der sich an gewissen Mindeststandards orientiert, unerlässlich“, so Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer. „Der vorliegende Leitfaden soll Kultureinrichtungen bei der Wahl der richtigen Partnerinnen und Partner unterstützen. Für die Bundeskultureinrichtungen ist der Leitfaden verpflichtend anzuwenden. Für alle weiteren österreichischen Kultureinrichtungen möchte ich nachdrücklich eine Empfehlung für die Anwendung dieser Richtschnur aussprechen“, so Staatssekretärin Mayer weiter. „Mein Dank gilt allen eingebundenen Beteiligten für ihren Beitrag und ihre Expertise zur Erarbeitung dieser Kultursponsoring-Standards.“
„Das Engagement von Wirtschaftsunternehmen für Kunst und Kultur stellt einen wesentlichen Beitrag dar, um eine Vielzahl unserer Projekte zu realisieren. Seriosität in der Zusammenarbeit und Transparenz in den Entscheidungsprozessen sind Parameter für eine Partnerschaft von Wirtschaft und Kultur auf Augenhöhe. Der erarbeitete Leitfaden ist daher ein wichtiges Signal für den zukünftigen Umgang mit Sponsor- und Drittmitteln im Kulturbereich und wird bei den Bundestheatern als Handlungsorientierung zur Anwendung kommen“, so Christian Kircher, Geschäftsführer der Bundestheater-Holding.
„Die Salzburger Festspiele befürworten klare Prozesse und Rahmenbedingungen im Fundraising und freuen sich, dass das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport mit dem Leitfaden eine wichtige Entscheidungshilfe im Umgang mit Drittmitteln herausgibt. Dies ist für die Festspiele besonders wichtig, da die Finanzierung über Drittmittel essentieller Bestandteil des Festspielbudgets ist. Wir haben daher von Anbeginn bei der Erstellung des Leitfadens mitgearbeitet und werden diesen, angepasst an die Salzburger Festspiele als internationales Festival, umsetzen“, so Kristina Hammer, Präsidentin der Salzburger Festspiele.
„Seitens der Albertina begrüßen wir den Leitfaden für Kultureinrichtungen im Umgang mit Drittmitteln aus Sponsoring und sonstigen Zuwendungen. Er enthält mit aller wünschenswerten Klarheit, ein Regelwerk, das praktikabel ist. Die definierten Standards und Prozesse für die Beurteilung, Abwicklung und allfällige Annahme von Drittmitteln oder Sachspenden können wir bestens nachvollziehen und werden bereits jetzt in der Albertina angewendet. Ich danke allen Mitwirkenden der neuen Richtlinie, insbesondere auch unserer Kuratoriumsvorsitzenden Andrea Braidt, die mit ihrer Expertise maßgeblich an der Entstehung beteiligt war“, so Klaus Albrecht Schröder, Generaldirektor der Albertina.
Der Leitfaden steht als PDF unter https://bit.ly/3WhpwSj zum Download bereit.
Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport
Mag. (FH) Michael Weiß
Pressesprecher der Staatssekretärin für Kunst und Kultur
+43 6648479043
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