Oö. Volksblatt: „Keine heile Welt“ (von Dominik HENNERBICHLER)

Ausgabe vom 1. März 2023

Jörg Leichtfried hält also nichts von Personalspielchen und spricht von Gerüchten, die „jeder Grundlage entbehren“. Dabei vergisst er offenbar, dass die Debatte um die Parteiführung von seinen eigenen Genossen – allen voran dem roten Prinzen im Burgenland – angeheizt wurde. Der öffentlich ausgetragene Machtkampf ist zumindest für Wiens Bürgermeister Michael Ludwig anscheinend Grundlage genug, um verschiedene Szenarien durchzuspielen. Ob eine Rochade der weiblichen Spitzen am Ende die Lösung des Problems sein kann, bleibt fraglich. Die Sozialdemokratie steckt augenscheinlich in einer größeren Identitätskrise, die der Tausch einer einzelnen Personalie wohl kaum lösen wird. Der Versuch Leichtfrieds, der Öffentlichkeit und der eigenen Wählerschaft eine heile rote Welt vorzugaukeln, funktioniert jedenfalls immer weniger und prolongiert diesen selbstzerstörerischen Zustand. Den politischen Mitbewerbern kanns am Ende nur Recht sein.

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