Wien erstmals Teil des europäischen Abwassermonitorings zu illegalem Substanzgebrauch

Bundeshauptstadt im unteren Mittelfeld im Vergleich zu europäischen Teststandorten

Abwasseranalysen haben in den vergangenen Jahren für die Erkennung und Beobachtung von Trends in Bezug auf den regionalen Substanzkonsums an Bedeutung gewonnen. Im Jahr 2022 ist Wien erstmals Teil der Studie des europäischen Netzwerks SCORE, womit ein Vergleich mit anderen Großstädten Europas möglich ist. Abwässer aus insgesamt 110 Städten und Regionen der EU, der Schweiz, Norwegens, Großbritanniens, Islands und der Türkei wurden im vergangenen Jahr untersucht. Das Ergebnis liegt nun auch für Wien vor.  

„Wir sind sehr froh, dass Wien nun erstmals auch Teil des europäischen Abwassermonitorings ist. Damit lassen sich Trends in Bezug auf den Konsum illegaler Substanzen ablesen, auf die man mit Straßensozialarbeit oder im Rahmen von Aufklärungskampagnen rasch und effektiv reagieren kann. Zusammen mit anderen Maßnahmen, etwa checkit!, die die Zusammensetzung abgegebener Substanzen analysieren, ergeben sich daraus wichtige Indikatoren für den Substanzkonsum in Wien“, so der Stadtrat für Soziales, Gesundheit und Sport, Peter Hacker. 

„Die Proben, die im Zeitraum einer Woche täglich entnommen wurden, zeigen, dass sich Wien im Vergleich mit anderen europäischen Großstädten bei allen fünf untersuchten Substanzen im unteren Mittelfeld befindet. Sowohl bei THC, Kokain, MDMA, Amphetamin als auch Metamphetamin zeigt die Abwasserstudie in vielen vergleichbaren Städten deutlich höhere Werte. Selbstverständlich lassen die Abwasserproben keine Rückschlüsse auf Dosierung oder Qualität und auch nicht zur Anzahl der Konsumierenden zu. Gerade deshalb ist ein breites Netz an Angeboten für die Prävention und die Sicherheit beim Konsum entscheidend“, betont der Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien, Ewald Lochner.  

Bei Kokain lag Wien etwa deutlich hinter Städten wie Brüssel, Zürich, Barcelona und auch unter den Werten für Prag oder Berlin. Bezogen auf THC konnten in Wien höhere Konzentrationen, als in Krakau oder Mailand nachgewiesen werden, aber teilweise deutlich geringere als in Zagreb, Lissabon oder Amsterdam. Die gemessenen Werte bei Amphetamin waren in Brüssel, Berlin, Prag und Zürich deutlich höher, während in Barcelona die Werte unter jenen von Wien lagen. 

ZUR STUDIE

Die Abwasseranalyse ist ein sich wissenschaftliches Fachgebiet, das sich aus der in den 1990er Jahren durchgeführten Überwachung der Umweltauswirkungen von häuslichem Abwasser entwickelt hat. Sie beinhaltet die Entnahme einer Abwasserprobe, wie etwa die Probenahme am Zulauf einer Kläranlage. Dies ermöglicht es Wissenschaftler*innen, die Messung der Konzentrationen an illegalen Substanzen oder ihrer über den Urin ausgeschiedenen Metaboliten zu bestimmen. Nach der ersten Abwasserstudie in 19 europäischen Städten im Jahr 2011, nahmen in den folgenden Jahren immer mehr Städte und Regionen teil. Im Jahr 2022 waren es 110 Städte und Regionen aus 20 Ländern der EU, Norwegen, der Schweiz, Großbritannien, Island und der Türkei.   

Die Abwasseranalyse ist ein sich wissenschaftliches Fachgebiet, das sich aus der in den 1990er Jahren durchgeführten Überwachung der Umweltauswirkungen von häuslichem Abwasser entwickelt hat. Sie beinhaltet die Entnahme einer Abwasserprobe, wie etwa die Probenahme am Zulauf einer Kläranlage. Dies ermöglicht es Wissenschaftler*innen, die Messung der Konzentrationen an illegalen Substanzen oder ihrer über den Urin ausgeschiedenen Metaboliten zu bestimmen. Nach der ersten Abwasserstudie in 19 europäischen Städten im Jahr 2011, nahmen in den folgenden Jahren immer mehr Städte und Regionen teil. Im Jahr 2022 waren es 110 Städte und Regionen aus 20 Ländern der EU, Norwegen, der Schweiz, Großbritannien, Island und der Türkei.   

Nähere Informationen und europaweite Daten finden sich hier: https://www.emcdda.europa.eu/topics/wastewater_en

Mag. Markus Stradner
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Büro des Koordinators für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien
Telefon +43 676/8118-53598
E-Mail markus.stradner@psd-wien.at

Mario Dujakovic
Mediensprecher Stadtrat Peter Hacker
Tel.: +43 1 4000 81244
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