Diskurs zu „guter wissenschaftlicher Praxis“ auf neue Beine stellen

Neues wissenschaftliches Netzwerk für weniger Plagiate und mehr Qualität im Wissenschaftsbetrieb gegründet

Der „Plagiatsjäger“ und Kommunikationswissenschaftler Stefan Weber, der mit der Wiener Detektei HELIOS seit 2021 eine strategische Partnerschaft betreibt, hat gemeinsam mit elf Fachkolleginnen und -kollegen das wissenschaftliche Netzwerk „Gute wissenschaftliche Praxis für Österreich“ gegründet.

„Nach den ungemein frustrierenden Erfahrungen mit der Österreichischen Forschungsgemeinschaft (ÖFG), die eine allseits gelobte Arbeitsgemeinschaft zum selben Thema nach politischem Wunsch einfach eingestellt hat, lag es nahe, die Sache selbst in die Hand zu nehmen“, sagt Weber und ergänzt: „Es ist traurig, dass es in Österreich offenbar nicht möglich ist, dieses für das Vertrauen in die Wissenschaft so wichtige Thema zu institutionalisieren, da auch die Wissenschaftspolitik völlig von der Parteipolitik regiert wird.“

Für die Schulen gibt es in Österreich ein eigenes Bundesinstitut „für Qualitätssicherung im österreichischen Schulwesen“. Für die Universitäten gebe es eine solche Einrichtung nicht, sagt Weber. Sie wurde jüngst sogar von der neuen Rektorin der Universität Innsbruck, Veronika Sexl, in einem Interview gefordert. Sexl sagte: „Was ich mir grundsätzlich wünschen würde, ist, dass wir eine österreichweite Stelle haben, die eine Anlaufstelle für alle Universitäten ist, in der Plagiatsfälle behandelt werden.“

Wenn Universitäten Akademiker hervorbringen, die ihre Abschlüsse mit Plagiaten erwirkt haben, hat dies massive Auswirkungen auf die Gesellschaft. So etwa auch auf das Sachverständigenwesen. „Wir haben es immer wieder mit Fällen zu tun, bei denen Sachverständige falsche Titel führen, ihre akademischen Arbeiten oder auch ihre Gutachten plagiiert haben“, sagt Peter Pokorny von der Kanzlei HELIOS, der gemeinsam mit Weber auf die Prüfung von Sachverständigen-Gutachten spezialisiert ist.

Zu den Themen gute wissenschaftliche Praxis in Österreich, Ghostwriting und Sachverständigen-Qualität haben Weber und Pokorny mittlerweile auch einen politischen Dialog gestartet.

Das wissenschaftliche Netzwerk „Gute wissenschaftliche Praxis für Österreich“ will sich in diesem Jahr in Webinaren u.a. mit den Themen Plagiatssoftware-Prüfung mit_Turnitin_ und Erkennen von Texten, die von _ChatGPT_ generiert wurden, beschäftigen. Der erste Termin ist ein ZOOM-Webinar mit dem Titel „Neue Herausforderungen für Turnitin: Studierenden-Portfolio und KI-generierte Texte“ am Dienstag, den 06.06.23 von 18:00 bis 19:30. Die Teilnahme ist kostenlos, das Webinar steht allen Interessentinnen und Interessenten aus Schule, Universität und Weiterbildung offen.

Die Gründungsmitglieder des im Aufbau begriffenen Netzwerks „Gute wissenschaftliche Praxis für Österreich“ sind:

* Sanja Cancar, MSc, Informationsspezialistin, Wien
* Hon.-Prof. Prof. (FH) Mag. Dr. Werner Hauser, FH Joanneum, Graz
* Ao. Univ.-Prof. Dr. Peter Hilpold, Universität Innsbruck
* Gerald Krieghofer, Autor und Zitatforscher, Wien
* Univ. Prof. Dr. Kurt Luger, UNESCO-Lehrstuhl „Kulturelles Erbe und Tourismus“ an der Universität Salzburg
* Ao. Univ.-Prof. Dr. Thomas Nußbaumer, Universität Mozarteum Salzburg
* MMag. Dr. Pier Paolo Pasqualoni, KPH (Kirchliche Pädagogische Hochschule) Edith Stein, Innsbruck
* Ing. Peter Pokorny, Sachverständigen- und Gutachtenprüfer, Detektei HELIOS, Wien
* Prof. P. DDr. Alkuin Schachenmayr, Hochschule Heiligenkreuz
* Mag. Werner Schrittesser, Universität Wien
* MMag. Aga Trnka-Kwiecinski, PH (Pädagogische Hochschule) Wien
* Privatdozent Dr. Stefan Weber, Plagiatsforscher, Salzburg

https://gwp.or.at, weber@plagiatsgutachten.de

Diese Aussendung erfolgt im Rahmen der strategischen Kooperation mit der Detektei HELIOS mit deren APA-OTS-Kontingent.

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