Tierschutz Austria startet Petition für Novellierung der Wiener Ratten-Verordnung

Forderung nach mehr Schutz für aussterbende Feldhamster

Sie sind klein, versteckt und gut getarnt – Rattenboxen. Undifferenziert ausgelegt, verenden so unzählige streng geschützten Feldhamster an den Giftködern. Die Bestände der kleinen Nager, die in Österreich nur in Wien, Niederösterreich und Burgenland zu finden sind, brechen seit Jahrzehnten ein. Um dem Aussterben der verbliebenen Feldhamster nun entgegenzuwirken, startet Tierschutz Austria eine Petition für eine Novellierung der Wiener-Ratten-Verordnung.

„Erst letztes Jahr konnte Tierschutz Austria durch eine toxikologische Analyse eindeutigen Beweis liefen, dass auch Feldhamster durch Rattenboxen zu Tode kommen. Es braucht daher nun dringend eine Novellierung der Wiener Ratten-Verordnung, um den Schutz der seltenen Tiere tatsächlich zu gewährleisten. Das Auslegen von Giftködern im Freien muss verboten werden, vor allem in Bezirken mit hohem Feldhamstervorkommen. Wir fordern zudem, dass die Prüfung auf Rattenbefall durch Wildtier-Expertinnen und -Experten zu erfolgen hat. Damit können nicht nur Unwissenheit, sondern auch wirtschaftliches Interesse für eine Giftauslegung ausgeschlossen werden. Außerdem müssen endlich andere Ursachen für Rattenbefall, wie undichte Kanalrohre, beseitigt werden müssen, bevor tödliche Giftköder ausgelegt werden dürfen,“ appelliert MMag. Dr.in Madeleine Petrovic Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins (Tierschutz Austria).

Entsprechend, der Wiener Rattenverordnung, müssen bereits beim Verdacht eines Rattenbefalls, Maßnahmen zur Bekämpfung ergriffen werden. Rattenboxen werden deshalb in der Regel prophylaktisch eingesetzt [1]. Damit andere Ratten nicht lernen, die Fallen zu meiden, setzt der Tod erst verzögert ein. Herkömmliches Rattengift stört deshalb die Blutgerinnung und lässt die Tiere innerlich verbluten. „Bis sie endlich erlöst werden, leiden sie über Tage hinweg an Atemnot und Blutungen in den Gelenken und Organen. Andere Tiere sind dabei ebenso gefährdet, unbeabsichtigt vergiftet zu werden, wie Kleinkinder. Auch Vergiftungen, die entstehen, weil vergiftete Beutetiere gefressen werden, sind möglich und bedrohen unter andrem unsere heimischen Greifvögel,“ erklärt Petrovic.

Damit jede:r den vom Aussterben bedrohten Feldhamstern eine Stimme geben kann, startet Tierschutz Austria nun eine Petition.

 [1] RIS. Verordnung des Magistrats der Stadt Wien betreffend die Bekämpfung der Ratten (Rattenverordnung). 28.04.2005. (aufgerufen: 12.2022) 

Tierschutz Austria
Sophie Reiter
Pressereferentin
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