
„Universum“ dokumentiert im Finale des Jahreszeiten-Vierteilers den Herbst auf der Erde
Am 4. April um 20.15 Uhr in ORF 2
Wien (OTS) – Die neue vierteilige „Universum“-Serie „Ein Jahr auf unserer Erde“ (ORF-Bearbeitung: Wolfgang Stickler) begleitet unterschiedlichste Tierfamilien rund um den Erdball und schildert in spektakulären Naturaufnahmen, wie sie den permanenten Wechsel von Tageslängen und Wetterbedingungen zu meistern imstande sind. Mit „Herbst“ zeigt ORF 2 am Dienstag, dem 4. April 2023, um 20.15 Uhr die vierte, von Alex Ranken gestaltete Folge der Koproduktion von Plimsoll Productions im Auftrag von ITV in Zusammenarbeit mit ARD und ORF.
Herbst auf unserer Erde – für die Tierwelt eine arbeitsreiche Zeit:
Viele sammeln Vorräte, machen den Unterschlupf winterfest oder sind den ganzen Tag damit beschäftigt, sich Winterspeck anzufressen, um über die kargen Monate zu kommen. Andere wiederum wandern in wärmere Gefilde – oft Tausende Kilometer weit. Südlich des Äquators herrscht im afrikanischen Simbabwe der Höhepunkt der Dürre. Die subantarktische Marion-Insel wiederum hat im Oktober erstmals Plusgrade zu verzeichnen.
Rot, gelb, orange – im Herbst erstrahlen besonders die Wälder Nordamerikas in voller Pracht. Ein letztes Farbenspiel, bevor die Blätter braun zu Boden sinken. Für Streifenbackenhörnchen, die hier zu Hause sind, ist das bunte Laub Zeichen für viel Arbeit. An die 150 Samen und Nüsse sammeln sie pro Tag, um sie in ihrer Höhle zu horten. Als Vorrat für die langen Winterwochen. Immer wieder kommt es dabei besonders unter den Männchen zu schweren Kämpfen um das heiß begehrte Sammelgut. Im nordwestlichen Kanada verfolgt eine Grizzly-Bärin ein gänzlich anderes „Winter-Überlebenskonzept“: Sie trägt den Vorrat stets bei sich, als Winterspeck. Ende Oktober herrschen hier bereits nächtliche Minusgrade, was das Sammeln für sich und ihre beiden Jungen deutlich erschwert. Die Lachssaison neigt sich dem Ende zu, die Flussläufe frieren und machen die Jagd auf die nahrhaften Fische schier unmöglich. Doch die erfahrene Bärin findet einen Ausweg, um ihre Familie gut für die wochenlange Winterruhe vorzubereiten. Warme Quellen eilen ihr zu Hilfe.
Viele Tierarten haben eine nicht minder anstrengende Strategie, der Kälte zu entgehen – sie treten Wanderungen in wärmere Gegenden an. Ein bemerkenswertes Beispiel ist der Monarchfalter. Die Raupen bauen sich zeitgerecht Kokons, aus denen die schwarz-orangefarbenen Falter schlüpfen, um eine lange Reise anzutreten: Sie fliegen gut 4.000 Kilometer weit vom Norden der USA nach Michoacán in Mexiko. Millionen Falter versammeln sich hier in einem speziellen Waldgebiet in fast 3.000 Metern Seehöhe, wo es ihnen die speziellen klimatischen Bedingungen erlauben, die kalten Nächte dicht gedrängt auf bestimmten Tannengewächsen gemeinsam zu überdauern. Im Herbst hat der Monsun Indien noch fest im Griff. Seit Wochen regnet es, im Durchschnitt mehr als 2.500 Millimeter pro Jahr. Jedes Jahr um diese Zeit macht ein Zugvogel Zwischenstopp in Nagaland: der Amurfalke, der gerade auf seiner Wanderung von Ostrussland nach Südostafrika ist. Er weiß, dass hier nach dem Regen Milliarden Termiten schlüpfen. Ein Festessen für die Einzelgänger, die sich hier für wenige Tage zu Hunderttausenden versammeln, um Energie für ihren Weiterflug zu tanken.
Auf der Südhalbkugel beherrscht unterdessen der Höhepunkt der Dürre das afrikanische Simbabwe. Junge Elefanten haben es besonders schwer, auf den beschwerlichen langen Märschen von Wasserloch zu Wasserloch mit der Herde mithalten zu können. Immer tiefer müssen die Elefanten graben, wenn sie wenigstens ein paar Liter Wasser ergattern wollen. Löwenrudel sind ihnen stets auf den Fersen. Sie wissen, dass die spärlichen Funde für so manches Jungtier nicht ausreichen werden. Mitte Oktober hat es auf der subantarktischen Marion-Insel bereits fünf bis sechs Plusgrade. Neun Monate lang sind die Königspinguine von ihren Eltern mit Nahrung versorgt worden. Nun sind sie auf sich allein gestellt. Geduldig warten die Jungvögel, bis ihre Daunen einem schwimmfesten Federkleid Platz gemacht haben, damit sie endlich im Meer fischen können. Schwertwale sind bereits in Stellung, um unerfahrene Königspinguine im kühlen Nass zu jagen. Zur selben Zeit zieht ein Regenband über die australische Weihnachtsinsel im Indischen Ozean. Die schweren Tropfen sind Startschuss für eine einzigartige Wanderung: Millionen Roter Landkrabben-Weibchen treten gemeinsam ihren beschwerlichen Weg Richtung Küste an, um ihre Eier im Meer abzulegen.
Der Stand der Sonne hat einen enormen Einfluss auf das Verhalten aller Lebewesen rund um den Erdball, so vielfältig sie auch sein mögen. Der stetige Wandel der Lebensbedingungen ist die einzige Konstante, die für sie alle gültig ist. Die Reise der Erde um die Sonne kennt kein Ziel, keinen Endpunkt. Sie beginnt nahtlos immer wieder von Neuem – Jahr für Jahr. Jeder Tag, ob es nun der letzte oder der erste im Lauf eines Lebens ist, bringt neue Herausforderungen, die es zu meistern gilt. Ein Karussell, in dem alle Komponenten nahtlos zusammenspielen.
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