Sobotka: Special Olympics leisten wertvollen Beitrag für Respekt und Wertschätzung

Veranstaltung anlässlich 30 Jahre Special Olympics Österreich im Parlament

„Sowohl die Special Olympics als auch das frisch sanierte Parlamentsgebäude sind Symbole der Barrierefreiheit und Inklusion“, betonte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka, der anlässlich des 30-jährigen Jubiläums von Special Olympics Österreich in das Hohe Haus geladen hatte. Nach Grußworten des Präsidenten von Special Olympics Österreich, Peter Ritter, und des Vizekanzlers, Werner Kogler, wurden Sportler:innen und Trainer interviewt. Abschließend fand eine Gesprächsrunde mit Abgeordneten aller Fraktionen statt.

„Es macht mich stolz, dass beim Thema Inklusion alle Parteien an einem Strang ziehen“, hielt der Nationalratspräsident in seinen Eröffnungsworten fest. In den vergangenen 30 Jahren sei zwar bereits ein Anfang geschafft worden, Inklusion sei aber noch keine Selbstverständlichkeit in allen Bereichen der Gesellschaft. „Gerade die Special Olympics leisten einen wertvollen Beitrag für Respekt und Wertschätzung, der weit über den sportlichen Bereich hinausgeht“, so Sobotka.

Musikalisch wurde die Veranstaltung von der steirischen Gruppe Mundwerk – einer Band aus Menschen mit Behinderungen – begleitet. In ihrem Special Olympics Song, fordern sie Gleichberechtigung ein.

RITTER: STOLZ, DASS SPORTLER:INNEN TEIL DER GESELLSCHAFT SIND

Die Hauptaufgabe von Special Olympics Österreich ist es, Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung durch Sport zu fördern und eine inklusive Gesellschaft, in der gegenseitiger Respekt und Akzeptanz vorherrschen, anzustreben. Special Olympics Österreich versucht im Rahmen seiner Sportangebote die teilnehmenden Sportler:innen ganzheitlich zu erfassen und zu begleiten.

„Ich bin stolz heute sagen zu können, dass unsere Sportler:innen Teil der Gesellschaft sind“, unterstrich Special Olympics Österreich Präsident Peter Ritter. Die heutige Einladung ins Parlament würde dies belegen und sei ein großes Zeichen der Wertschätzung gegenüber den Athlet:innen und dem gesamten Team. Ritter zweigte sich ebenfalls über die parteiübergreifende Einigkeit beim Thema Inklusion erfreut und erinnerte an die Pionierarbeit des langjährigen Special Olympics Österreich Präsidenten Hermann Kröll.

KOGLER: SPECIAL OLYMPICS ÖSTERREICH STEHT FÜR MENSCHLICHKEIT UND MITEINANDER

„Special Olympics Österreich bedeutet 30 Jahre Menschlichkeit und Miteinander“, gratulierte Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler zum runden Jubiläum. Special Olympics Bewerbe seien immer ein „Fest der Freude“, wobei die österreichische Beteiligung an internationalen Wettkämpfen herausragend sei. Das Sportministerium werde sich weiterhin bemühen, sein Engagement in diesem Bereich auszubauen, versicherte Kogler.

Bei den Interviews kamen langjährige Sportler:innen zu Wort, die nun als Sportsprecher:innen für Special Olympics tätig sind. Sie berichteten über die Bewerbe und ihre Sportkarrieren. Nach den Special Olympics World Games in Berlin im Juni 2023 liegen die nächsten Ziele bei den kommenden Winterspielen von 14. – 19. März 2024 in Graz, Schladming, Ramsau am Dachstein und Seiersberg. „Es gibt für jeden und jede eine Sportart oder Mittel“, betonte ein Trainer. „Es ist wie ein Spitzensport, in dem trainiert wird.“ Für die Trainer und Koordinatoren stehen die Athlet:innen im Vordergrund. Über den Sport wollen sie junge Menschen begeistern. „Wir müssen hinausgehen und Inklusion einfordern“, so ein Vertreter von Special Olympics.

ABGEORDNETE WOLLEN INKLUSION WEITER VORANTREIBEN

Für Kira Grünberg (ÖVP) symbolisiert Special Olympics die Verbundenheit mit dem Sport. Besonders ist für sie „die Mitfreude mit Mitstreiter:innen“. Grünberg trat dafür ein, alle Hindernisse und Barrieren zu beseitigen, daher setze sich die ÖVP für Menschen mit Lernschwächen ein. Ein wichtiger Beitrag seien auch die Nachrichten in einfacher Sprache, sagte sie.

Bei Special Olympics nehmen begeisterte Gesichter mit Freude am Sport und Wettbewerb teil und geben großartige sportliche Leistungen ab, so Verena Nussbaum (SPÖ). „Jeder Mensch ist gleich und soll die gleichen Chancen haben“, hob sie die Forderung der SPÖ nach einem Rechtsanspruch auf das 11. und 12. Schuljahr für Menschen mit Behinderung hervor. Um ein eigenständiges Leben führen zu können, benötigen Menschen, die in Werkstätten arbeiten, einen angemessenen Lohn statt dem üblichen Taschengeld, forderte Nussbaum.

Special Olympics zeige, dass jeder Mensch Fähigkeiten hat, betonte Dagmar Belakowitsch (FPÖ) und trat gegen Schubladisierungen ein. Special Olympics gebe den Menschen die Möglichkeit, sich zu zeigen und sichtbar zu sein. Inklusion habe noch einen weiten Weg vor sich, so Belakowitsch, die dafür kämpft, dass jeder seinen Platz in der Gesellschaft hat. In der Vergangenheit habe sich die FPÖ für den Behindertenanwalt stark gemacht. Nun fordert sie den Rechtsanspruch auf Bildung für Kinder mit Beeinträchtigung.

Nach dem Motto „alle sollen dabei sein“, stehen die Special Olympics für Agnes Sirkka Prammer (Grüne) für Ermutigung, gegenseitiges Zutrauen und das Finden von Potentialen. Die Abgeordnete ermutigte alternative Wege zu finden, „damit alle alles machen können“. Unter anderem möchte Prammer Einfache Sprache zur Verpflichtung machen.

„Damit wir das Wort Inklusion irgendwann nicht mehr brauchen“, setzen sich die NEOS für die Community ein. Aus Sicht von Yannick Shetty (NEOS) steht bei den Special Olympics das Verbindende und das Gemeinsame im Vordergrund. Die NEOS wollen Menschen ins Parlament holen, die jahrelang nicht von der Politik gesehen wurden. (Schluss) gla/med

HINWEIS: Fotos von dieser Veranstaltung finden Sie im Webportal des Parlaments.

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