Bahnunfall in Kittsee: Gewerkschaft fordert mehr Kontrollen und Sicherheitsuntersuchungen

vida-Tauchner: Schienenverkehr und Vorfälle nehmen zu – Kontrollbehörden brauchen mehr Personal – Klimaziele müssen sicher erreicht werden

Wien (OTS). In der Nacht auf den 1. Mai sind im Burgenland am Bahnhof Kittsee zwei Güterzüge zusammengestoßen. Die Autobahn A6 musste gesperrt werden. Zum Glück wurde niemand verletzt und der Unfall ging noch einmal glimpflich aus. Den Vorfall nimmt Gerhard Tauchner, Vorsitzender des Fachbereichs Eisenbahn in der Gewerkschaft vida zum Anlass, um zu betonen, „ein weiterer Vorfall im liberalisierten Güterverkehr binnen kurzer Zeit auf Österreichs Schienen“. Abgesehen von den unnötigen Strapazen für PendlerInnen, die wegen des Unfalls in Kittsee eine Woche auf Schienenersatzverkehr angewiesen sind, sieht Tauchner zunehmende Sicherheitslücken. „Es ist positiv, den Schienenverkehr zu stärken. Es darf jedoch nicht bei der Sicherheit gespart werden“, daher fordert der vida-Gewerkschafter mehr Personal für die zuständigen Behörden im Bundesministerium für Klimaschutz und Mobilität. Es müssten dringend Maßnahmen gegen die gestiegenen Vorfälle auf den Schienen gesetzt werden und deren Einhaltung von den zuständigen Behörden auch stärker kontrolliert werden. Als weiterer Schritt ist für Tauchner auch eine Verbesserung sowie europaweite Standardisierung der Ausbildung von Eisenbahnpersonal und in diesem Zusammenhang vor allem auch eine verpflichtende digitale Arbeitszeitaufzeichnung für Zugpersonal umzusetzen. 

Wie aus dem Sicherheitsbericht 2021 der Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes hervorgeht, ist die Gesamtzahl der gemeldeten sicherheitsrelevanten Vorfälle im Bereich Schiene gegenüber dem Vergleichszeitraum 2020 um über 1.100 auf 4.333 Meldungen (davon sind 1.201 Meldungen als Unfälle eingeordnet) angestiegen. Demgegenüber ist dem Sicherheitsbericht zu entnehmen, dass im Jahr 2021 lediglich zwei Sicherheitsuntersuchungen im Bereich Schiene von der Behörde eingeleitet wurde. „Das ist eindeutig zu wenig“, so Tauchner.  
„Sicherheitsuntersuchungen und die Kontrollen der Aufsichtsbehörden bringen neue Erkenntnisse zur Vermeidung künftiger Vorfälle und Unfälle. Das zuständige Klimaschutzministerium ist daher aufgefordert, in den zuständigen Behörden eine deutliche personelle Aufstockung vorzunehmen, damit die Stellung der Bahn als sicheres Verkehrsmittel nicht gefährdet wird“, sagt der vida-Gewerkschafter und bekräftigt: „Schließlich spielen die Bahnen auch eine tragende Rolle zur Erreichung der Klimaziele. Es ist schließlich politischer Wille, dass in Zukunft noch mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene verlagert werden soll. Dabei darf aber der Aspekt der Sicherheit nicht außer Acht gelassen werden.“  

Gewerkschaft vida/Öffentlichkeitsarbeit
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