„Gedenkveranstaltung gegen Gewalt und Rassismus“ live im ORF
Am 5. Mai um 11.00 Uhr in ORF 2, davor um 10.45 Uhr „Vom Todesmarsch zur Versöhnung“ und um 12.30 Uhr „Reise ohne Wiederkehr“
Wien (OTS) – Im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus überträgt ORF 2 am Freitag, dem 5. Mai 2023, um 11.00 Uhr live aus dem Dachfoyer der Wiener Hofburg die „Gedenkveranstaltung gegen Gewalt und Rassismus“. Davor und danach stehen um 10.45 bzw. 12.30 Uhr zwei berührende Porträts von Opfern des Holocaust auf dem Programm.
Anlässlich des Jahrestages der Befreiung des KZ Mauthausen erinnert das Parlament an die Opfer des Nationalsozialismus. Auf Einladung von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka und Bundesratspräsident Günter Kovacs findet die Veranstaltung nach mehr als fünf Jahren erstmals wieder im Bundesversammlungssaal des Parlaments statt.
Thematisch dreht sich der heurige Gedenktag um das KZ Gusen, das von der SS als Außenlager des KZ Mauthausen geführt wurde und am 5. Mai 1945 von amerikanischen Soldaten befreit worden ist. Der Film „Gusen weiterdenken“ beleuchtet die historische Dimension des KZ Gusen. In der anschließenden Podiumsdiskussion geht es um die Zukunft des Gedenkens ohne Zeitzeugen.
Es diskutieren Barbara Glück, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, Linda Erker, Historikerin an der der Universität Wien, Jonathan Matthews, Leiter des Fotoarchivs von Yad Vashem, sowie Publizist und Philosoph Michel Friedman. Shmuel Barzilai, Oberkantor der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, das Friedrich-Weinreb-Quartett und das Ensemble Momentum Vocal Music gestalten den musikalischen Beitrag zum Gedenkakt. Mehrere Vortragende lesen aus Biografien von Gusen-Häftlingen und erinnern an die Schrecken des Nazi-Terrors.
Bereits um 10.45 Uhr stimmt in ORF 2 der Film „Vom Todesmarsch zur Versöhnung“ auf das Gedenken ein: Marcello Martini war 14 Jahre alt, als er als KZ-Häftling in einem unterirdischen Stollen in Hinterbrühl bei Wien Flugzeuge zusammenschrauben musste. Es waren die schlimmsten Monate seines Lebens. Dass er überlebte, war pures Glück. Umso erstaunlicher war einer seiner letzten Wünsche, als er 2019 nach einem langen, erfüllten Leben starb: Ein Teil seiner Asche sollte in Hinterbrühl beigesetzt werden. Ausgerechnet im Land der Täter. An dem Ort, an dem er so gelitten hatte, hat er nach vielen Jahre gute Freunde gefunden. Die Freundschaften schließlich waren es, die Versöhnung möglich gemacht haben.
Nach der Gedenkveranstaltung steht um 12.30 Uhr in ORF 2 der Film „Reise ohne Rückkehr“ auf dem Programm: Maria Kowatsch ist eine von rund 30.000 Menschen, die in der NS-Zeit in Schloss Hartheim bei Linz ermordet wurden. Menschen, die wie sie körperlich, geistig und seelisch beeinträchtigt waren, galten für die Nazis als „unwertes Leben“. Sie wurden nach Hartheim deportiert und in der Gaskammer getötet. Das Schicksal der Urgroßmutter des ORF-Redakteurs Klaus Ther war in der Familie lange Zeit ein Tabu. Nun hat er sich auf Spurensuche gemacht.
Die TV-Übertragung wird auch als Live-Stream via ORF-TVthek angeboten, nachträglich auch als Video-on-Demand.
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