Zwei neue Ausstellungen in der Landesgalerie Niederösterreich
„Kunstschätze vom Barock bis zur Gegenwart“ und „Frenzi Rigling. Über Das“
Ab Samstag, den 13. Mai sind in der Landesgalerie Niederösterreich zwei neue Ausstellungen zu sehen: Aus den Landessammlungen Niederösterreich werden hochkarätige Kunstschätze vom Barock bis zur Gegenwart präsentiert. Die Einzelausstellung „Über Das“ gibt Einblick in das vielstimmige Schaffen der Künstlerin Frenzi Rigling.
PARCOURS DURCH 250 JAHRE KUNSTGESCHICHTE
Das Land Niederösterreich besitzt eine bedeutende Kunstsammlung von internationaler Geltung. Seit ihrer Gründung vor 120 Jahren ist die Sammlung stetig gewachsen und umfasst heute mehr als 100.000 Werke. Für die Ausstellung „Kunstschätze vom Barock bis zur Gegenwart“ in der Landesgalerie Niederösterreich wurden rund 120 Arbeiten von 56 Künstler:innen aus den Beständen ausgewählt. Die Exponate reichen von großformatigen Gemälden über skulpturale Arbeiten bis zur Fotografie.
Zu sehen sind aristokratische Porträts von Johann Peter Krafft, biedermeierliche Landschaftsmalerei von Franz Steinfeld dem Jüngeren, impressionistische Stimmungsbilder von Emil Jakob Schindler, expressionistische Arbeiten von Egon Schiele oder die Nachkriegsavantgardist:innen Maria Lassnig und Arnulf Rainer. Spontane, farbkräftige Malerei kommt von den Neuen Wilden der 1980er-Jahre wie Herbert Brandl. Arbeiten von Franz West oder die „One Minute Sculptures“ von Erwin Wurm erweitern den traditionellen Skulpturbegriff. Mit Florentina Pakosta, Renate Bertlmann, Die Damen oder Inge Dick werden wesentliche Protagonistinnen der österreichischen Gegenwartskunst gezeigt.
_“Wir präsentieren Meisterwerke, die selten und kostbar sind, einen hohen ideellen oder kulturellen Wert haben und allesamt viel über die (Kunst-)Geschichte unseres Landes erzählen“, _betont Museumsdirektorin Gerda Ridler. Gemeinsam mit Nikolaus Kratzer, Leiter der Kunstsammlung des Landes Niederösterreich, kuratierte sie die Ausstellung.
Zwischen dem ältesten Werk, einer großformatigen barocken Altartafel aus 1772 von Martin Johann Schmidt, und dem jüngsten Werk, einer radikalen Malgeste von Franziska Maderthaner aus dem Jahr 2021, spannt sich ein Bogen von 250 Jahren. Er macht die Entwicklung des österreichischen Kunstschaffens auf eindrückliche Weise erlebbar. Das Besondere an der Ausstellung ist, dass die Kunstschätze in einen Dialog mit literarischen Textpassagen treten und so neue Perspektiven eröffnen. Die Schau wandert 2024 in die Kunsthalle Tübingen.
FRENZI RIGLING MACHT VERBORGENES SICHTBAR
Frenzi Riglings Arbeiten reflektieren die Zyklen unserer Existenz und die Fragilität des täglichen Lebens. Es sind meist Motive und Gegenstände aus dem eigenen Umfeld, Biografisches und Alltägliches, die sie zu vielschichtigen Kunstobjekten und Installationen inspirieren. Dabei entlockt sie dem Alltäglichen eine eigentümliche Poesie.
_„Frenzi Rigling ist eine Entdeckerin – und eine Entdeckung! Ihre Werke sind eine Entdeckung, da sie sich auf feinsinnige Weise mit aktuellen feministischen Themen und gesellschaftspolitischen Fragen auseinandersetzen“, _betont Kuratorin Gerda Ridler.
Die Ausstellung vereint über 50 Werke der Künstlerin aus den Jahren 2013 bis 2023. Ein Großteil wird in Krems erstmals präsentiert. Die Fotos, textilen Objekte, Collagen, Assemblagen, Malereien und Zeichnungen machen Riglings Arbeitsweise mit Ordnungssystemen, ihre Liebe zu sinnlichen Materialien sowie ihren Blick für das Besondere in alltäglichen Dingen sichtbar.
Die Leinwandarbeit „In Blau“ entpuppt sich als feine Zeichnung mit Nähten aus weißem Garn. In ihren Schrift- und Textbildern findet Rigling das Wesentliche zwischen den Zeilen und Buchstaben. Ihr eigenes Alphabet gibt jenen eine Stimme, die keine haben. In „Zeitstück“, einer Installation aus langen Stoffbändern, sind Familiäres und Biografisches der Künstlerin verwoben. Erstmals ausgestellt sind Riglings Schafwollteppiche mit farbigen Punkten. Inspiriert wurde sie dazu durch ein Ordnungssystem in der Schafhaltung in Irland. Die neue, großformatige Fotoarbeit „Vermessung“ verrät Riglings Interesse an der Vermessung der Welt im Großen und im Detail.
Rigling wurde 1958 in Schaffhausen in der Schweiz geboren. Von 1977 bis 1984 studierte sie Malerei an der Schule für Gestaltung in Zürich. Heute lebt und arbeitet die Künstlerin in Obermarkersdorf in Niederösterreich sowie in Wien. Im bunten Reigen der zeitgenössischen Kunst ist ihr vielstimmiges Schaffen in seiner sanften Radikalität singulär.
KUNSTSCHÄTZE VOM BAROCK BIS ZUR GEGENWART
13.05.2023 – 11.02.2024
Landesgalerie Niederösterreich, 1. und 2. Obergeschoss
Stefanie Haag
Landesgalerie Niederösterreich
+43 664 60499 171
stefanie.haag@kunstmeile.at
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