20. FSG-Bundesfraktionskonferenz: Muchitsch mit 96,2 Prozent zum neuen FSG-Vorsitzenden gewählt
Erstmals Bau-Holz-Gewerkschafter an der Spitze der sozialdemokratischen Gewerkschafter:innen
Der Vorsitzende der Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) Josef Muchitsch wurde heute von den knapp 400 Delegierten zur 20. FSG-Bundesfraktionskonferenz zum obersten Chef der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG) im ÖGB gewählt. Verteilungsgerechtigkeit, den Menschen das zurückgeben, was die Politik ihnen genommen hat, und verhindern, dass ihnen noch mehr weggenommen wird, ist oberstes Ziel des Herzblutgewerkschafters.
Das erste Mal wurde mit Muchitsch ein Vorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz zum FSG-Bundesvorsitzenden gewählt. Muchitsch hat sich vor allem durch sein Verhandlungsgeschick bei den Kollektivvertragsverhandlungen und durch gemeinsame Projekte zur Konjunkturbelebung einen guten Ruf innerhalb der Gewerkschaften, aber auch auf Arbeitgeber:innenseite erworben.
Muchitsch: „Seit 2017 hat es für unsere arbeitende Bevölkerung viele Verschlechterungen gegeben: Sei es durch die Arbeitszeitverlängerung und die Schwächung des Gesundheitssystems unter Türkis-Blau oder bei den Pensionen, aber auch bei den falschen Maßnahmen während der Corona-Krise und aktuell bei der Rekordteuerung. Die Milliarden, welche den ,Falschen‘ zugeschoben wurden, sollen jetzt wieder die Beschäftigten ,blechen‘. In der Teuerungswelle wurden die Menschen zu ‚Almosenempfängerinnen und Almosenempfängern‘ durch Einmalzahlungen, welche verpufft sind, bevor sie bei den Menschen angekommen sind. Unsere Vorschläge zur Mietpreis- und Energiepreisbremse oder zum Wegfall der Steuer auf Grundnahrungsmittel wurden negiert. Die Folgen: Österreich hat die höchste Teuerung in Westeuropa.“
LAUTER FÜR ALLE BESCHÄFTIGTEN IN ÖSTERREICH
Muchitsch kündigte an, in seiner neuen Funktion als FSG-Vorsitzender wesentlich lauter und vehementer – ohne Wenn und Aber – für die Rechte der Beschäftigten in Österreich einzutreten. Die Gestaltungsmöglichkeiten für Betriebsräte in Österreich müssen ausgebaut werden.
Muchitsch: „Immer, wenn es darum geht, Verbesserungen für die Beschäftigten in Österreich einzufordern, kommt das Killerargument, es sei nicht finanzierbar und unsere Wirtschaft würde das nicht verkraften. Ich kann das schon nicht mehr hören. Denn wenn Finanzspekulanten wie Benko und Konsorten Millionen zugeschoben werden, fragt keiner nach der Finanzierbarkeit.“
GROSSE VERMÖGEN ZU BESTEUERN IST FAIR
Österreich ist eines der reichsten Länder der Welt, zugleich aber auch ein Land, in welchem der Wohlstand enorm ungleich verteilt ist. Österreich liegt weltweit im untersten Bereich, wenn es darum geht, superreiche Erben zu besteuern. Muchitsch erklärt: „Große Vermögen tragen nur 1,5 Prozent zum gesamten Steueraufkommen bei. Durch Steuerbetrug und Steuertricks von internationalen Konzernen und Millionären entgehen Österreich 12 bis 15 Milliarden Euro jährlich. In Summe fehlen damit dringend benötigte Steuermittel etwa für Gesundheit und Pflege oder für den Ausbau von Schulen und Kinderbildungseinrichtungen – und nicht zuletzt auch für den Klimaschutz!”
DELEGIERTE BESCHLOSSEN 5-PUNKTE-PROGRAMM UND WÄHLTEN PRÄSIDIUM NEU
„Gerechtigkeit jetzt! Solidarity Forever!“ Unter diesem Motto stand die 20. FSG-Bundesfraktionskonferenz am 20. Juni 2023 im Austria Center Vienna in Wien. Die Delegierten beschlossen ein 5-Punkte-Programm und wählten das FSG-Präsidium neu. Josef Muchitsch folgt Rainer Wimmer als FSG-Vorsitzender nach, der nicht mehr kandidierte und bei der Konferenz für seine Leistungen und sein Engagement für die sozialdemokratische Gewerkschaftsbewegung ausgezeichnet wurde.
In das Präsidium wurden weiters gewählt: Reinhold Binder, PRO-GE (99,1 %), Hannes Gruber, GÖD (100 %), Roman Hebenstreit, vida (93,9 %), Christa Hörmann, FSG-Frauen (97,4 %), Richard Köhler, GPF (99,7 %), Christian Meidlinger, younion (99,1 %), Barbara Teiber, GPA (96,2 %) und Willi Mernyi, FSG-Bundesgeschäftsführer (97,7 %).
FSG
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