Die Unabhängigen Lehrergewerkschafter:innen der ÖLI-UG wollen nicht mehr tatenlos zusehen
Die Zustände im österreichischen Bildungssystem sind unhaltbar
Bei der gestern, am 4. Juli 2023, stattgefundenen Bundesleitungssitzung der Gewerkschaft für Pflichtschullehrer:innen verwiesen die Unabhängigen Lehrergewerkschafter:innen der ÖLI-UG auf die unhaltbaren Zustände an Österreichs Schulen. Sie forderten gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen im Herbst ein. Die Bundesleitung verfasste eine Resolution gegen die massive Überbelastung der Lehrer:innen.
Wenn Bildungsminister Martin Polaschek meint, _„das System wird strukturell krankgejammert“,_ dann zeigt das einmal mehr seine Ahnungslosigkeit von der Schulrealität. Wir fordern weiterhin gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen – jetzt! Nicht während der Sommerferien, sondern wenn keine Verbesserungsmaßnahmen erfolgen, beginnend mit Schulstart im Herbst.
ALLE WISSEN ES, DIE ARBEITSBEDINGUNGEN PASSEN LÄNGST NICHT MEHR, DIE GEHÄLTER SIND ZU NIEDRIG, DER LEHRKRÄFTEMANGEL IST HAUSGEMACHT! _„Die Gehälter und Arbeitsbedingungen hätten Priorität, um die Lehrtätigkeit an Schulen weiter attraktiv zu halten“ _warnte bereits vor zwölf Jahren die damalige EU-Bildungskommissarin und diese Kritik sollte doch auch der damalige Leiter der Taskforce „Lehrer:innenbildung“ Martin Polaschek vernommen haben.
DIE LEHRER:INNEN SIND NICHT MEHR LÄNGER BEREIT, DIE ZUSTÄNDE AN DEN SCHULEN ZU AKZEPTIEREN. DIES BEWIESEN ÜBER 10.000 TEILNEHMER:INNEN AM 15.6., DEM ÖSTERREICHWEITEN AKTIONSTAG BILDUNG. ES BRAUCHT SPÜRBARE ENTLASTUNGEN, WERTSCHÄTZUNG UND WIEDER FOKUSSIERUNG AUF DIE KERNAUFGABEN UNSERES BERUFS. DIE HAUPTAUFGABEN VON LEHRKRÄFTEN SIND UNTERRICHTS- UND ERZIEHUNGSARBEIT UND NICHT ADMINISTRATIONSTÄTIGKEITEN. Deshalb sahen sich die Unabhängigen Lehrergewerkschafter:innen gezwungen, gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen im Herbst bei der heutigen Bundesleitungsleitungssitzung der Gewerkschaft für Pflichtschullehrer:innen zum Thema zu machen und dem Bildungsminister einen heißen Schulbeginn vorherzusagen. Schluss mit der bildungspolitischen Ignoranz! Diese löst weder den Lehrkräftemangel noch die weiteren Probleme im Bildungsbereich!
Die Lehrer:innengewerkschafter:innen hören die Signale – aus den Lehrer:innenzimmern, bei der Kundgebung zum Aktionstag Bildung am 15. Juni und heute am 4. Juli vor der GÖD in der Schenkenstraße. Kampfmaßnahmen werden gefordert, „Wir sind streikbereit“ wurde und wird immer wieder skandiert.
Die ÖLI-UG Vorsitzende Claudia Astner brachte den Antrag ein, die Weichen für gewerkschaftliche Maßnahmen bis hin zu einem Streik zu stellen. Sie begründete ihr Vorgehen damit: _„Viele Kolleg:innen sind an den Grenzen ihrer Belastbarkeit angelangt. Es ist unsere Aufgabe als Gewerkschaft die Probleme und Nöte unserere Kolleg:innen ernst zu nehmen und für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Das muss das oberste Ziel unserer gewerkschaftlichen Arbeit sein.“ _Ihr Kollege von der BMHS-Gewerkschaft und ÖLI-UG Vorsitzender Hannes Grünbichler versteht das Ansinnen der Pflichtschullehrer:innen. Sie sind Hauptbetroffene der Schulmisere. Er betont: _„Wir sind uns in der ÖLI-UG vollkommen einig“,_ und mahnt, _„Die Gefahr eines ,wilden‘ Streiks besteht. Die Unzufriedenheit in der Kolleg:innenschaft war noch nie so groß._ _Die Kolleg:innen wissen sehr genau darüber Bescheid, dass es für die ‚Zulässigkeit eines Streiks‘ nur erforderlich ist, dass es sich dabei um eine ‚kollektive Aktion‘ handelt, die ein Ziel verfolgt, dessen Regelung im Machtbereich des Arbeitgebers liegt. Höhere Gehälter oder die Bereitstellung von professionellem Unterstützungspersonal obliegen der Regelungskompetenz des Bundes oder der Länder. Dass es für einen Streik nicht die Zustimmung der Gewerkschaft oder der Personalvertretung braucht, haben gerade Wiener Ärzt:innen vorgezeigt. Wir von der ÖLI-UG wollen aber einen geschlossenen gewerkschaftlichen Arbeitskampf.“_
Claudia Astner, Tel 0650 2468105
Hannes Grünbichler, Tel 0650 9254988
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