Zehn Jahre nach Donau-Hochwasserkatastrophe
LH-Stv. Pernkopf, BM Brunner und Landesfeuerwehrkommandant Fahrafellner blicken auf 2013 zurück
St.Pölten (OTS) – Zehn Jahre nach dem schwerwiegenden Hochwasser im Jahr 2013 blickten LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Finanzminister Magnus Brunner und Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner auf die Katastrophe zurück und stellten weitere Investitionen in Aussicht.
LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf fasste eingangs die Entwicklung und Emotion im Juni 2013 zusammen: „Wir standen tagelang im Einsatz, ich erinnere mich an viele heikle oder berührende Situationen. Damals wie heute ist mir bewusst: Die Familie Niederösterreich hält zusammen. Dafür noch heute ein herzliches Dankeschön an alle Einsatzkräfte für die massive Kraftanstrengung! Im ganzen Land war eine riesige Hilfsbereitschaft spürbar. Der Zusammenhalt ist stärker als jede Naturkatastrophe.“ Im Juni 2013 sei es zu einem Großeinsatz entlang der gesamten Donau gekommen. 50.000 Einsatzkräfte waren gefordert, es entstand ein Schaden in Höhe von 100 Millionen Euro. 4.000 Objekte waren betroffen und 1.700 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.
„Während 2002 beim großen Jahrhunderthochwasser an vielen Stellen noch kein Schutz vorhanden war, war 2013 der Schutz Gott sei Dank schon relativ weit fortgeschritten.“ Dadurch konnten enorme Schäden verhindert werden, unterstrich er und ergänzte: „Dass die Investitionen Früchte getragen haben, sieht man alleine daran, dass die Schäden 2002 mit 300 Millionen Euro drei Mal so hoch waren wie 2013. Die Schutzmaßnahmen haben gehalten, deswegen investieren wir auch weiter.“ In den vergangenen zehn Jahren seien landesweit 900 Millionen Euro investiert worden, wodurch 250 Gemeinden hochwassersicherer gemacht werden konnten, an der Donau unter anderem in Emmersdorf, Korneuburg und vor kurzem in Aggsbach-Markt. Für Pernkopf ist klar, dass es eine „absolute Sicherheit“ nie geben könne, aber man könne weitere Schutzmaßnahmen treffen: „Es wird weiter in Hochwasserschutz im ganzen Land investiert“, stellte er in Aussicht. Letztes Jahr habe man ein neues Hochwasserschutzprogramm fixiert, dass jetzt bereits in Umsetzung sei. Bis 2030 und darüber hinaus werden weitere 100 Millionen Euro investiert, unter anderem in Großprojekte in Neustadtl, Krummnußbaum und Leiben. Ein Drittel der Investitionen werde für Rückhaltemaßnahmen verwendet, um Wasser mehr Platz zu geben. In Anbetracht der Trockenheit seien aber nicht nur Hochwasserschutzmaßnahmen nötig, sondern auch Investitionen in die Wasserversorgung und zur landwirtschaftlichen Bewässerung: „Eine große Herausforderung der Zukunft“, so Pernkopf, der davon sprach, dass es auch dafür „massive Investitionen“ brauchen werde.
Finanzminister Magnus Brunner sagte: „Die Zusammenarbeit zwischen Bund und den Bundesländern ist eine hervorragende. Das Hochwasser von vor zehn Jahren ist in den Köpfen noch sehr präsent. Wir haben als Bund natürlich die Verpflichtung gehabt, unkompliziert zu helfen.“ Bund und Land haben daher damals als Soforthilfe 20 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Zu den Hochwasserschutz-Maßnahmen ergänzte er: „Jeder investierte Euro in den Hochwasserschutz ist ein guter, sinnvoller Euro.“ In der laufenden Periode bis 2030 werde man 1,3 Milliarden Euro entlang der Donau in den Hochwasserschutz investieren. „Das ist jedenfalls sinnvoll investiertes Geld, das zum Schutz der Menschen, der Unternehmen und der Bevölkerung dient, damit der Lebensraum sicherer wird.“
Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner betonte, es sei 2013 „sehr gut gelungen, sehr viele Schäden abzuhalten.“ Seitens der Feuerwehr habe man aus dem Hochwasser gelernt und Investitionen getätigt. „Wir haben über 20 Teleskoplader angeschafft, mobile Hochwasserschutzanlagen angekauft, Flachwasserboote gekauft und wir haben auch Ausbildungsplätze neu geschaffen.“ Feuerwehreinsätze nicht nur im Hochwasserfall, sondern vor allem auf der Donau fordern die Einsatzkräfte laut Fahrafellner zusehends: durch den Boom im Personenschiffsverkehr komme es immer wieder zu Brandeinsätzen auf Schiffen oder Notfällen in der Schifffahrt. Dabei stoßen „wir mit unseren Booten an die Grenzen: Es braucht Investitionen, denn wir brauchen schnellere, bessere Boote. Daher werden wir in modernste Technik investieren“, unterstrich Fahrafellner. Ein Thema, dass die Freiwilligen Feuerwehren massiv beschäftigte, seien darüber hinaus Waldbrände. „Es sind nicht nur mehr die Waldbrände im mediterranen Raum, sondern es schwappt in den zentraleuropäischen Raum über“, so der Landesfeuerwehrkommandant. Niederösterreich habe hier schon reagiert und Waldbrandfahrzeuge angeschafft und die Mannschaft weitergebildet.
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