„kulturMontag“ am 24. Juli: Spielfilm „Barbie“, neuer „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen, Fankultur im Musikbusiness

Um 22.30 Uhr in ORF 2; danach: ORF-Premiere „Louise Fleck – Filmpionierin“

Wien (OTS) – Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am 24. Juli 2023 um 22.30 Uhr in ORF 2 berichtet u. a. über den aktuellen Hype rund um die „Barbie“-Verfilmung mit Margot Robbie und Ryan Gosling in den Hauptrollen. Wie sehr die Puppe das Frauenbild geprägt hat, erläutert Philosophin und Künstlerin Elisabeth von Samsonow. Weiters widmet sich die Sendung den Salzburger Festspielen und präsentiert einen Premierenbericht: Auch abseits des neuen „Jedermann“-Traumpaars Michael Maertens und Valerie Pachner ist Vieles anders als es war. Außerdem berichtet der „kulturMontag“ anlässlich der Causa Rammstein über die Fankultur in der Musikbranche – über Verantwortung, Schutzmaßnahmen und darüber, ob Sex, Drugs & Rock ’n‘ Roll noch zeitgemäß sind. Über die Sonnen- und Schattenseiten im Musikbusiness spricht Musikerin Anna Mabo live im Studio bei Clarissa Stadler. Danach steht die Dokumentation „Louise Fleck – Filmpionierin“ (23.20 Uhr) anlässlich des 150. Geburtstags der ersten österreichischen Kinoregisseurin auf dem Programm.

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Schönheitsnormen & die Macht – Alles pink & perfekt im Barbie-Land?

Es herrscht Ausnahmezustand, denn die wohl bekannteste Puppe der Welt bekommt einen eigenen Spielfilm. Für den Hype verantwortlich ist die US-amerikanische Regisseurin Greta Gerwig. Sie hat das in Hollywood schon lang gehegte Unternehmen mit Margot Robbie als Barbie und Ryan Gosling als ihr Freund Ken starbesetzt auf die Leinwand gebracht. Vor mehr als 60 Jahren hat die US-Amerikanerin Ruth Handler die Puppe erfunden, ein Prototyp der Weiblichkeit – schön, schlank und groß – eine perfekte Venus, allerdings in Plastik. Mit makelloser Föhnfrisur, strahlendem Lächeln und in Outfits im Stil der 1960er Jahre verkörpert nun Margot Robbie perfekt die Träume und Sehnsüchte ganzer Generationen. Noch trashiger kommt Ryan Gosling als Ken daher, mit platinblondem Haar und höchst knappen Jeans. Es ist der erste Film aus dem Barbie-Universum, in dem die Figuren nicht animiert, sondern mit echten Schauspielern besetzt sind. Regisseurin Greta Gerwig, die auch das Drehbuch geschrieben hat, ist für ihren feministischen Blick bekannt. Sie schickt das Traumpaar aus seiner knallbunten und gut behüteten Welt hinein ins echte Leben. Wird aus der pinken Zuckerwattewelt ein anspruchsvoller, vielleicht sogar feministischer Film? Durchlebt Barbie gar einen Imagewandel? Die Philosophin und Künstlerin Elisabeth von Samsonow analysiert den Film und beleuchtet, wie sehr die Puppe unser Frauenbild geprägt hat.

Die neuen Jedermänner – Die Salzburger Festspiele beginnen

Sie sind wohl eines der berühmtesten Paare der Weltliteratur, das Jahr für Jahr einen regelrechten Hype auslöst. Wenn in Salzburgs Gassen der „Jedermann“-Ruf ertönt, dann weiß man, es ist wieder soweit. Hugo von Hofmannsthals Kassenschlager um das Spiel vom Sterben des reichen Mannes erobert die Herzen des Publikums. Lars Edinger und Verena Altenberger werden in diesem Sommer von Michael Maertens als Jedermann und Valerie Pachner als seine Buhlschaft abgelöst. Beide sorgen schon vor der Premiere für jede Menge Furore:
Der gebürtige Hamburger, der seit vielen Jahren Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters ist, feiert mit dieser Rolle sein 30-jähriges Jubiläum bei den Salzburger Festspielen. Die Welserin Valerie Pachner hat sich sowohl auf der Bühne wie auf der Leinwand schon einen internationalen Namen gemacht. Sie bringt sogar einen Hauch Hollywood-Flair an die Salzach, wurde sie doch von Terrence Malick für seine Jägerstätter-Verfilmung entdeckt und hat mittlerweile an der Seite von Stars wie Ralph Fiennes, Daniel Brühl oder Emily Blunt gearbeitet. Auch in österreichischen preisgekrönten Filmen wie Marie Kreutzers „Der Boden unter den Füßen“ konnte die 36-Jährige überzeugen. In Michael Sturmingers „Jedermann“-Inszenierung übernimmt die Schauspielerin nicht nur den Part der Geliebten, sondern wird ihn in der Rolle des Todes zu sich rufen. Auch sonst gibt es einige Neuerungen: Nicole Heesters ist als Jedermann-Mutter zu sehen, Burgmimin Sarah Viktoria Frick spielt Tod und Teufel und Anja Plaschg, besser bekannt als Sängerin Soap&Skin, gibt auf dem Domplatz den Glauben. Der „kulturMontag“ mit einem Premierenbericht.

Sex, Drugs & Rock ’n‘ Roll – Die Fankultur zwischen Macht & Ohnmacht

Seit Wochen wird die Causa Rammstein nicht nur in der Musikbranche heftig debattiert. Die ominöse „Row Zero“ – die Reihe Null, für die schöne, junge Mädchen akquiriert worden sein sollen, hat die Sache ins Rollen gebracht. Berichte über Sex, Machtspiele, Alkohol und Drogen wurden bekannt und rücken Frontman Till Lindemann und neuerdings auch Keyboarder Christian „Flake“ Lorenz in den Fokus. Aufgetaucht sind die Vorwürfe im litauischen Vilnius, als eine junge Frau aus Nordirland in sozialen Medien twitterte, sie wäre im Umfeld des Konzerts womöglich betäubt und verletzt worden. Während die Behörden in Litauen den Fall nicht weiterverfolgen, ermittelt in Berlin zurzeit die Staatsanwaltschaft. Viele Rammstein-Fans stehen hinter ihren Idolen, andere sind enttäuscht und wollen ihre Tickets verkaufen. Warum aber wird man überhaupt zum Fan? Und warum kann die Musikindustrie ohne sie nicht überleben? Die Fan-Kult lebt auch heute weiter, doch haben sich die Zeiten verändert. Wo liegt die Verantwortung – bei den weiblichen Fans oder den Musikern? Welche Schutzmaßnahmen kann die Musikbranche treffen? Und sind Sex, Drugs & Rock ’n‘ Roll heute noch zeitgemäß? Wie sieht das die Musikerin, Schauspielerin und Theaterregisseurin Anna Mabo? Das Wiener Multitalent zeichnet in diesem Jahr verantwortlich für das Popfest am Karlsplatz und kann mit gerade einmal 27 Jahren schon auf eine beachtliche Karriere zurückblicken. Sie hat schon früh ihre Leidenschaft für Musik entdeckt, erst Gedichte und dann Lieder geschrieben. Später hat Mabo am Max Reinhardt Seminar Regie studiert, in Linz, St. Pölten und Wien eigene Stücke inszeniert und bringt nun ihr drittes Album „Danke, gut“ auf den Markt. Über ein Leben zwischen Theater- und Musikbühne, über die Sonnen- und Schattenseiten im Musikbusiness, über Träume und Leidenschaften und über ihr erstes Popfest am Karlsplatz erzählt Anna Mabo live im Studio bei Clarissa Stadler.

ORF-Premiere: Dokumentation „Louise Fleck – Filmpionierin“ (23.20 Uhr)

Heuer jährt sich Louise Flecks Geburtstag zum 150. Mal, sie gilt als erste österreichische Kinoregisseurin. Louise Fleck war in den 1910er Jahren Mitbegründerin der ersten österreichischen Filmproduktionsfirmen, schrieb dutzende Drehbücher, führte mehr als 150 Mal Regie, kümmerte sich um den Filmschnitt genauso wie um den Verleih. Flecks Leben war mit dem österreichischen Kino und der europäischen Geschichte eng verflochten, sie erlebte die ersten bewegten Bilder im väterlichen Stadtpanoptikum – Wiens erstem Lichtspielhaus auf dem Kohlmarkt –, prägte die Stummfilmära mit und versuchte sich im Tonfilm. Heute sind lediglich 37 der vor allem späteren Arbeiten der Filmpionierin erhalten. In der neuen Dokumentation der Regisseurin Uli Jürgens analysiert Filmarchiv-Sammlungsleiter Nikolaus Wostry die wichtigsten Produktionen aus Louise Flecks Schaffen. „Louise Fleck – Filmpionierin“ ist eine Koproduktion von ORF und KGP Filmproduktion in Zusammenarbeit mit dem Filmarchiv Austria.

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