„kulturMontag“ am 7. August: Salzkammergut Festwochen Gmunden, Porträt Ruth Walz, Herbert von Karajan Young Conductors Award

Danach: Neue Ausgabe „Zimmer frei – Übernachten in besonderer Architektur“ im Burgenland – ab 22.30 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Der von Peter Schneeberger präsentierte „kulturMontag“ am 7. August 2023 um 22.30 Uhr in ORF 2 widmet sich u. a. unterschiedlichen Facetten der heurigen Salzkammergut Festwochen Gmunden, bringt ein Porträt der legendären Theaterfotografin Ruth Walz und befasst sich mit dem seit 2010 vergebenen Dirigenten-Nachwuchspreis der Salzburger Festspiele – dem Herbert von Karajan Young Conductors Award. Anschließend steht eine neue, von TV-Kulturchef Martin Traxl gestaltete Ausgabe der Dokureihe „Zimmer frei – Übernachten in besonderer Architektur“ (23.15 Uhr) auf dem Programm, die sich diesmal im Burgenland umschaut.

Kunst- und Kulturriviera am Traunsee: Festwochen Gmunden und mehr

Gmunden im oberösterreichischen Salzkammergut punktet nicht nur mit seiner traumhaften Lage und Naturkulisse am Traunsee sowie der weltweit berühmten Keramik, sondern auch mit seinem Kunst- und Kulturangebot. Der herrschaftliche Toscanapark, u. a. bekannt als Drehort der TV-Serie „Schlosshotel Orth“, wurde in einen mannigfaltigen Skulpturengarten verwandelt, wo Künstler wie Hubert Scheibl oder Gert Reisinger ihre ausgefallenen Arbeiten präsentieren. Vom mondänen Flair der Halbinsel ist in der zuvor leerstehenden Stadtgärtnerei nichts zu spüren: Dort hat etwa der international renommierte Künstler Marcus Geiger ein marodes Glashaus in eine radikale Installation verwandelt, und das Festival Gmunden Photo ist in Schiffscontainer auf dem Brachland eingezogen. Gezeigt werden Werke von Helmut Newton bis zur Österreicherin Elfie Semotan, die für diese Schau alle 23 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Kulturhauptstadt „Bad Ischl Salzkammergut 2024“ vor die Linse gebeten hat. Nicht nur der bildenden Kunst wird hier gefrönt. Schon seit zwei Jahren verantwortet die ehemalige Burgtheaterdirektorin Karin Bergmann das Theaterfestival der Salzkammergut Festwochen Gmunden, wo heuer ein Shakespeare-Schwerpunkt auf dem Programm steht. Shootingstar Moritz Franz Beichl inszeniert dessen Theaterstück „Sturm“ mit Sona McDonald, Josefine Bloéb und Sebastian Wendelin in Minibesetzung am Stadttheater, und Publikumsliebling Joachim Meyerhoff, ehemaliges langjähriges Burg-Mitglied und mittlerweile mehrfacher Bestsellerautor, lädt in sein ganz persönliches Shakespeare-Universum ein. Im Dezember 2018 erlitt Meyerhoff in Wien einen Schlaganfall mit zeitweiliger Lähmung der linken Körperhälfte. Ein einschneidendes Erlebnis, das er in dem Roman „Hamster im hinteren Stromgebiet“ aufgearbeitet hat. Im Gespräch mit Peter Schneeberger erzählt der sympathische Schauspieler, der mittlerweile an die Berliner Schaubühne gewechselt hat, über die Höhenflüge seiner Karriere und die Schattenseiten des Lebens.

Die Königin der Theaterfotografie – Ruth Walz im Porträt

Sie hat das ganze Welttheater im Sucher. Die legendäre Fotografin Ruth Walz ist wohl die anerkannteste ihres Faches. Seit mehr als einem halben Jahrhundert hat sie Stars wie Bruno Ganz, Jessye Norman, Jeanne Moreau, Michel Piccoli oder Asmik Grigorian auf der Bühne fotografisch festgehalten. Niemandem sonst gelinge es, die Magie des Moments so einzufangen, die vergängliche Kunstform des Theaters oder der Oper so festzuhalten wie ihr, wie viele der von ihr Fotografierten betonen. Die temperamentvolle 82-Jährige geht nach wie vor in berühmten Opern- und Theaterhäusern ein und aus, hat mehr oder weniger freien Zugang zu den Proben sowie den Protagonistinnen und Protagonisten. Zurzeit arbeitet sie wieder für die Salzburger Festspiele, hält etwa Christoph Marthalers Inszenierung von Verdis „Falstaff“ mit ihrer Kamera fest. Dabei hat sie eigentlich durch Zufall zu ihrem Beruf, der ihre Berufung wurde, gefunden. Denn studiert hatte sie eigentlich Psychologie, nach ihrer gescheiterten Ehe und der Notwendigkeit für sich und ihren kleinen Sohn allein den Lebensunterhalt zu verdienen, machte Walz aus einer Not eine Tugend. Nur wenige Jahre später wurde sie an der Schaubühne in Berlin engagiert – damals DER Hotspot für neues Theater, basisdemokratisch geführt von Peter Stein. Dort lernte sie auch ihren langjährigen Lebensgefährten Bruno Ganz kennen. Der Königin der deutschen Theaterfotografie ist die Ausstellung „Vorhang auf“ im Salzburger Rupertinum gewidmet.

Sprungbrett Salzburger Festspiele – Der Herbert von Karajan Young Conductors Award

Operation Zukunft lautet eine Devise, die die Salzburger Festspiele mit dem jährlichen Herbert von Karajan Young Conductors Award verfolgen. Seit 2010 vergibt das renommierte Festival diesen mit 15.000 Euro dotierten Musikpreis an junge Dirigentinnen und Dirigenten der nächsten Generation. Heuer wählte die Jury unter dem Vorsitz des österreichischen Pultstars Manfred Honeck aus 323 Anmeldungen aus 54 Ländern drei Finalisten aus. Im großen Saal des Mozarteums wird bei einstündigen Konzerten am Wochenende der diesjährige Preisträger gekürt. Neben dem Preisgeld winkt auch die Möglichkeit, im Rahmen der Festspiele 2024 ein Konzert mit dem RSO Wien zu leiten.
Wie sehr dieses ambitionierte Unterfangen Früchte trägt, zeigt sich ganz besonders in diesem Jahr. Denn Stardirigent Daniel Barenboim, der Bohuslav Martinus „Die griechische Passion“ dirigieren hätte sollen, musste krankheitsbedingt absagen. Einspringer ist der Franzose Maxim Pascal, der schon 2014 den „Karajan-Preis“ gewonnen hatte. Der 37-Jährige gilt jetzt schon als großer Hoffnungsträger im Klassikbetrieb. Der „kulturMontag“ präsentiert den heurigen Winner, und Peter Schneeberger spricht mit Maxim Pascal über Herausforderungen, Himmelfahrtskommandos und jede Menge Herzblut.

„Zimmer frei – Übernachten in besonderer Architektur“ (23.15 Uhr)

In den vergangenen Jahren ist in vielen Regionen Österreichs ein eigener, neuer Baustil von Feriendomizilen entstanden, der kultiviert und weiterentwickelt wird. Tradition und Moderne werden dabei häufig kombiniert und stehen im Dialog zueinander. Die TV-Reihe „Zimmer frei“ widmet sich der Geschichte und Entwicklung von Architektur im Tourismusbereich und präsentiert einen vielfältigen und produktiven Prozess mit ausgewählten Projekten, die sich alle in das jeweilige Landschaftsbild und in gewachsene Strukturen fügen.

In der mittlerweile fünften Ausgabe besucht ORF-TV-Kulturchef Martin Traxl sehr unterschiedliche Bauten und Projekte im Burgenland: Von liebevoll renovierten, traditionellen Streckhöfen, über beeindruckende Baudenkmäler der Moderne, bis hin zu jahrhundertealten Gemäuern, denen mit Sorgfalt und Hingabe neues Leben eingehaucht wurde.

Der nachhaltige Umgang mit Rohstoffen und Ressourcen sowie eine sensible und zukunftsorientierte Herangehensweise bei der Revitalisierung bestehender Bausubstanz werden auch im Burgenland immer wichtiger. So wurde eines der bedeutendsten österreichischen Baujuwele, das Haus Dellacher, das in den 1960er Jahren nach Entwürfen des österreichischen Architekten Raimund Abraham gebaut wurde, vor einigen Jahren vor dem Verfall bewahrt. Nach der aufwendigen Generalsanierung erstrahlt es nicht nur in neuem Glanz, sondern ist nun auch ein außergewöhnliches Urlaubsdomizil. Außergewöhnlich und einzigartig ist auch die Verwandlung eines der beiden verbliebenen Eisenstädter Pulvertürme: das historische Kleinod wurde behutsam renoviert und zu einem Gästehaus mit modernen Akzenten umgebaut, ohne jedoch den, von den Jahrhunderten geprägten, Charakter des Turms zu verändern. Auch das ehemalige Forstmeisterhaus im denkmalgeschützten Komplex von Schloss Lackenbach hat im Zuge der Renovierung nichts an Charakter eingebüßt – im Gegenteil: Die Innenarchitektinnen ließen historische Malereien und Farbschichten freilegen und integrierten diese in ihr Design-Konzept. Urlauberinnen und Urlauber auf der Suche nach dem architektonisch Besonderem, nach ungewöhnlichen Verbindungen von Alt und Neu, wie auch nach dem pannonischen Idyll werden jedenfalls fündig.

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