ORF-„matinee“: „Wilde Schlösser – Alhambra“, Porträt des Komponisten Enrique Granados
Außerdem: „Die Kulturwoche“ – am 20. August ab 9.05 Uhr in ORF 2
Wien (OTS) – Eine spanische „matinee“ am Sonntag, dem 20. August 2023, um 9.05 Uhr in ORF 2 führt das Publikum mit einer Ausgabe der Reihe „Wilde Schlösser“ zur berühmten Burganlage der Alhambra in Granada. Danach beleuchtet die Dokumentation „Von der Liebe und vom Tod“ (9.50 Uhr) das abwechslungsreiche Leben des spanischen Komponisten und Pianisten Enrique Granados. Den von Clarissa Stadler präsentierten ORF-Kulturvormittag beschließt „Die Kulturwoche“ (10.45 Uhr) mit aktuellen Berichten und Tipps.
„Wilde Schlösser – Alhambra“ (9.05 Uhr)
711 nach Christus erschufen die Araber im Süden Spaniens ein wahres Wunderwerk: die Alhambra. Sie leiteten das Wasser der Sierra Nevada in die Wüste und bauten einen Palast, der mehr Wasser- als Wohnfläche hatte. Gleichzeitig entstand ein Garten, der bis heute unzähligen Amphibien und Insekten den perfekten Lebensraum bietet und dessen Wände unzählige Weisheiten des Islam tragen.
Die Burganlage gilt als eines der bedeutendsten Beispiele des maurischen Stils der islamischen Kunst, ist etwa 740 Meter lang und bis zu 220 Meter breit. Die Mauren sind aus Europa verschwunden, aber sie ebneten den Weg in eine neue Welt, die bis heute besteht. 800 Jahre lang haben sie Andalusien beherrscht und hinterließen ein unvergleichliches Juwel ihrer Architektur. Die Alhambra ist eine der meistbesuchten Touristenattraktionen Europas und seit 1984 Weltkulturerbe. Sie war und ist Motiv und Inspiration für Kunst, Musik und Literatur. Die Dokumentation gestalteten Robert Wiezorek und Norbert Porta.
„Von der Liebe und vom Tod – Die Geschichte des Komponisten Enrique Granados“ (9.50 Uhr)
Die Dokumentation von Arantxa Aguirre ist nicht nur ein Porträt des spanischen Komponisten und Pianisten Enrique Granados, sondern erzählt auch eine besondere Liebesgeschichte. Im boomenden Barcelona der Jahrhundertwende verliebten sich der mittellose Künstler und die Tochter eines katalanischen Geschäftsmannes ineinander. Granados studierte Klavier in Barcelona und ging dann, wie so viele junge spanische Künstler, nach Paris, wo er den Cellisten Pablo Casals traf und sich mit ihm anfreundete. Schließlich wurde Granados’ große Liebe Maria die Mutter seiner sechs Kinder und seine Wegbegleiterin bis in den Tod.
Erste Erfolge feierte der Komponist mit seinen „Danzas españolas“, seine Klaviersuite „Goyescas“ ist mittlerweile ein Standardwerk, das auch als Vorlage für eine gleichnamige Oper diente. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs verhinderte deren Pariser Premiere und sie wurde daraufhin erst Anfang 1916 an der Met in New York uraufgeführt. Eine Einladung ins Weiße Haus verlängerte den USA-Aufenthalt des Ehepaares Granados. Die Rückreise über England wurde dem Paar schließlich zum Verhängnis, denn die Fähre geriet unter Beschuss eines deutschen U-Bootes, als die französische Küste bereits in Sicht war. Der Kapitän beschwor die Passagiere, an Bord zu bleiben, da er wusste, dass das Boot nicht sinken würde, aber das Ehepaar Granados war davon überzeugt, dass es sein Schicksal wäre, auf See sterben zu müssen. Die beiden sprangen ins Wasser und ertranken.
Die berührende Geschichte von Enrique und Maria Granados wird mit viel Archivmaterial und unter Einsatz von Zeichnungen und Postkarten aufgerollt, bekannte Musikerinnen und Musiker wie die Pianisten Evgeny Kissin und Rosa Torres-Prado illustrieren mit Beispielen ihre Faszination für Granados’ Musik.
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