Bürstmayr/Ernst-Dziedzic: Sterben im Mittelmeer muss ein Ende haben

Grüne zur Verdreifachung der Todesfälle von Kindern auf Mittelmeerroute: Jeder Todesfall ist einer zu viel

„Staatliche und private Akteure retten im Mittelmeer jedes Jahr zehntausende Menschen vor dem Ertrinken. Eine Gesellschaft, die Menschen einfach ertrinken lässt, gibt für sich selbst jeden Anspruch auf Menschlichkeit auf. Es ist erschreckend und zutiefst verstörend zu hören, dass sich die Todesfälle von Kindern auf der Mittelmeerroute verdreifacht haben. Das darf uns niemals egal sein, jedes einzelne verlorene Leben – jedes einzelne Kind – ist eines zu viel“, sagt der Sicherheits- und Asylsprecher der Grünen, Georg Bürstmayr, und hält fest: „Wir Grüne werden immer auf der Seite jener stehen, die Leben retten und niemals akzeptieren, dass man Menschen ertrinken lässt, um andere vermeintlich abzuschrecken.“ 

Laut einem am Freitag veröffentlichten Bericht des UNO-Kinderhilfswerks UNICEF hat sich die Zahl der Todesfälle von Kindern im heurigen Jahr bis September gegenüber dem Vorjahreszeitraum verdreifacht. Über 11.600 Kinder – ein Anstieg von 60 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres – haben bis September dieses Jahres das Mittelmeer unbegleitet überquert. 

„Die Menschen setzen sich auf fahruntaugliche Boote, denn sie haben nichts mehr zu verlieren. Wir haben völkerrechtliche und menschenrechtliche Verpflichtungen gegenüber Schutzsuchenden. Wir können und müssen das Sterben im Mittelmeer beenden indem wir sichere und legale Fluchtwege schaffen. Das Sterben im Mittelmeer muss sofort aufhören“, sagt die Sprecherin der Grünen für Außenpolitik, Menschenrechte und Migration, Ewa Ernst-Dziedzic, und betont: „Wir brauchen endlich legale Fluchtwege nach Europa, insbesondere für die vulnerabelsten Flüchtenden wie Kinder. Kein einziges Kind weltweit sollte gezwungen sein, sich auf eine lebensgefährliche Fahrt begeben zu müssen, nur um sich in Sicherheit zu bringen.“ 

Ernst-Dziedzic verweist dabei auf einen rezenten Beschluss auf EU-Ebene: „Das Europäische Parlament hat sich bereits Mitte Juli in einer Resolution für eine verpflichtende Seenotrettung sowie zur Notwendigkeit legaler Fluchtwege ausgesprochen. Menschen, insbesondere Kinder aus Seenot zu retten, ist nicht nur eine völkerrechtliche Verpflichtung, sondern auch eine menschliche. Es geht hier um Leben und Tod. Neben einer Seetnotrettungsmission der EU und effektiveren Seenotrettungsmaßnahmen durch die Mittelmeerstaaten fordern wir ein Ende der Behinderung der Arbeit von NGOs auf See und an Land, denn durch massive behördliche Schikanen und Behinderung ihrer Tätigkeit werden Menschenleben zusätzlich gefährdet“, meint Ernst-Dziedzic.

Grüner Klub im Parlament
+43-1 40110-6317
presse@gruene.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender