Global Peace Photo Award 2023: Weltweites Friedenssignal aus dem Parlament

„Combining Peace“ der Südkoreanerin Elrea Song ist Friedensbild des Jahres

19.195 Fotos aus 133 Ländern näherten sich im Rahmen des diesjährigen World Peace Photo Awards der Frage: „Wie sieht Frieden aus?“. Eine international besetzte Jury wählte fünf der Einreichungen aus, die gestern Abend auf Einladung von Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka im Parlament mit dem Award ausgezeichnet wurden. Das Bild „Combining Peace“ der Südkoreanerin Elrea Song wurde dabei als Friedensbild des Jahres 2023 ausgezeichnet. Darüber hinaus kürte die Jury die beste Einreichung eines Kindes zum Kinder-Friedensbild des Jahres.

Fotograf sowie Gründer und Organisator des Awards, Lois Lammerhuber, leitete die Preisverleihung mit einer Hommage an das Parlament in Form einer Fotopräsentation ein, danach folgten Eröffnungsworte von Sobotka. Der langjährige Chefredakteur der Zeitschrift GEO, Peter-Matthias Gaede, referierte über die Hintergründe des Preises, der ein Bewusstsein dafür schaffen solle, „dass der Mensch nicht immer des Menschen Wolf ist“. Im Anschluss an die Preisverleihung hielt Shoura Zehetner-Hashemi, Geschäftsführerin von Amnesty International Österreich eine Keynote zum Stellenwert von Bildern für ein friedliches weltweites Zusammenleben.

SOBOTKA ÜBER DIE BEDEUTUNG DES BILDES FÜR DIE ERHALTUNG VON FRIEDEN UND FREIHEIT

Gastgeber Wolfgang Sobotka zeigte sich erfreut, dass der seit nunmehr elf Jahren vergebene Preis mittlerweile internationale Aufmerksamkeit erlangt habe und betonte, dass sich dessen Ziele mit jenen des Parlaments deckten. Nur wer die Freiheit garantiere, könne auch nachhaltigen Frieden sicherstellen. Erst das Zusammenwirken beider Faktoren schaffe die Basis für die Erreichung von Wohlstand. Laut Sobotka spielt die Weltwahrnehmung bei der Erhaltung von beidem eine entscheidende Rolle. „Die Wirkmächtigkeit des Bildes ist allgegenwärtig“, erklärte er unter Verweis auf den Krieg in der Ukraine. Zugleich warnte er vor Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz: Die Möglichkeiten, die diese speziell bei der Erzeugung von Bildern biete, könnten unseren Wahrheitsbegriff schon in naher Zukunft ins Wanken bringen.

DIE PREISTRÄGER:INNEN

Das Bild „Combining Peace“ der Südkoreanerin Elrea Song erhielt den Hauptpreis des Abends und ist somit Friedensbild des Jahres 2023. Song alias Jiyeon Lee hat Kinder gebeten, aus dem Schwemmmaterial der Meere etwas zurückzuholen, was die heikle Beziehung zwischen Mensch und Natur illustriert. Im Zentrum ihrer Arbeit steht die Parallele von weggeschwemmtem Abfall in den Weltmeeren zu vergessenen Lebensleitungen und Schicksalen. Die Fähigkeit zu verdrängen, was unseren Planeten bedroht, wird durch Song fröhlich und alarmierend zugleich ins Bild gebracht. In ihrer Dankesrede betonte sie die Bedeutung der Solidarität mit den Menschen und der Natur für ihr Schaffen.

Als Kinder-Friedensbild des Jahres wurde „Water Fun“ der 14-jährigen Barbare Chikviladze aus der georgischen Hauptstadt Tiflis ausgezeichnet. Darauf eingefangen ist ihre Freundin, die einen Moment des Glücks in einem Sommergarten in ihrem teilweise von Russland okkupierten Heimatland genießt. Sie wollte dem Zusammenhang zwischen Frieden, Freiheit und Glück Ausdruck verleihen, wie die junge Fotografin selbst erklärte.

Zu den Preisträger:innen zählt auch Carla Kogelman aus den Niederlanden mit ihrem Bild „Majella Park“. In einem bahnhofsnahen Viertel Utrechts mit hohem Migrant:innenanteil hielt sie eine Szene des nachbarschaftlichen Miteinanders fest. Großstadttypische Probleme wie soziale Segregation und Aggression treten beim Betrachten hinter einem heimatlichen Gefühl des Aufgehobenseins zurück. Kogelmann wurde damit bereits zum dritten Mal mit dem Award ausgezeichnet.

Der Lebensweg der Transsexuellen Afra steht im Zentrum des nach ihr benannten Bildes des marokkanischen Fotografen Ghassane Kaaibich. Aus dem Süden Kameruns stammend machte sich Afra auf den Weg über Nigeria, Niger, Mali bis zunächst nach Marokko, wo Kaaibich mit ihr ein Bild des inneren Friedens schuf. Diesen fand Afra jedoch erst in Kanada, wo sie sich schließlich frei von Diskriminierung und Belästigung akzeptiert fühlt, wie Kaaibich berichtete.

„Bad Hair“ ist der Titel eines ebenfalls ausgezeichneten Bildes der spanischen Fotografin Nuria López Torres, das das neue Selbstbewusstsein und den Stolz einer jungen kubanischen Bewegung auf ihre afrikanische Wurzeln in Szene setzt. Darauf sind bauliche Symbole des Kolonialismus mit dem Portrait einer jungen Frau kombiniert. Dies soll das wieder deutlicher zum Vorschein kommende Erbe des Afrikanischen in der kubanischen Gesellschaft ausdrücken.

Heiraten hat in Russland angesichts des Angriffskrieges auf die Ukraine eine besondere Bedeutung erhalten. Lebt ein Teil des Ehepaares bereits im Ausland, lässt sich so der andere leichter nachholen. Kommt einer der Partner ins Gefängnis, kann er leichter vom anderen besucht werden. Vor diesem metaphorisch dunklen Hintergrund hat die Russin Marina Sycheva in ihrem Werk „Ill take you away“ junge Ehepaare vor einem wörtlich dunklen Hintergrund festgehalten. Die Heirat soll damit als Zeichen des Widerstandes gegen Krieg und autoritäre Verhältnisse gedeutet werden. (Schluss) wit

HINWEIS: Fotos von dieser Veranstaltung finden Sie im Webportal des Parlaments.

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