„kulturMontag“: Kulturhauptstadt Bad Ischl Salzkammergut, Kehlmanns „Lichtspiel“, Trottas Bachmann-Film
Danach: „Aus dem Archiv – Sunnyi Melles“ zum 65. Geburtstag – am 9. Oktober ab 23.10 Uhr in ORF 2
Wien (OTS) – Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am 9. Oktober 2023 beginnt bedingt durch „Die Promi-Sportler-Millionenshow“ erst um 23.10 Uhr in ORF 2. Die Sendung widmet sich zunächst dem Projekt Europäische Kulturhauptstadt „Bad Ischl Salzkammergut 2024“ und zeichnet ein Stimmungsbild der Region. Weitere Themen sind u. a. Daniel Kehlmanns neuer Roman „Lichtspiel“ über den Regisseur G. W. Pabst und Margarethe von Trottas jüngster Film „Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“, der anlässlich des 50. Todestags der österreichischen Schriftstellerin in die heimischen Kinos kommt. Anschließend steht eine neue Ausgabe der Gesprächsreihe „Aus dem Archiv“ zum 65. Geburtstag von Schauspielerin Sunnyi Melles (23.55 Uhr) auf dem Programm.
Vom Almtal bis zum Grundlsee – Ein Stimmungsbild zum Kulturhauptstadt-Jahr
In knapp drei Monaten starten Bad Ischl und das Salzkammergut ins Kulturhauptstadt-Jahr 2024: Erstmals in der 37-jährigen Geschichte der Europäischen Kulturhauptstadt schließen sich 23 Gemeinden zur Fest-Region zusammen, um die Vielfalt aus historisch verwurzelter und zeitgenössischer Kunst und Kultur vor den internationalen Vorhang zu holen. „23 für 24“ lautet das Motto, das Intendantin Elisabeth Schweeger ausgegeben hat. Tatsächlich sind es 23 sehr unterschiedliche Orte und Kleinstädte in Oberösterreich und der Steiermark, die im kommenden Jahr gemeinsam Programm machen. Schweeger steht vor der großen Herausforderung, mit einem vergleichsweise geringen Budget von 27 Millionen Euro – Linz09 hatte mehr als doppelt so viel Geld zur Verfügung – ein umfangreiches Angebot zu schaffen. Geld für bauliche Investitionen, wie in Graz 2003 oder nachhaltige Prozesse in der Region, bleibe da nicht, das Programm werde sich auf einen Projektreigen mit Ablaufdatum beschränken, lautet eine der Kritiken am Projekt. Künstler:innen aus 24 Nationen zeigen ihre Positionen im Salzkammergut – in der regionalen Kulturszene sieht man das besorgt: Sie sei im Vorfeld viel zu wenig eingebunden worden und so spiele nun die so wichtige traditionelle Kunst der Region nur eine geringe Rolle im Programm. Wie ist die Stimmung in den Gemeinden, bei der Bevölkerung ebenso wie bei Kulturschaffenden? Bei einem Lokalaugenschein trifft der „kulturMontag“ in Grünau im Almtal den „zuagroasten“ Wiener Schriftsteller René Freund, in Ebensee Historiker und Museumsleiter Franz Gillesberger, in Bad Ischl die Leiterin des freien Radios Salzkammergut Julia Müllegger und am Hallstättersee, in Bad Goisern den mehrfach preisgekrönten Klarinettisten Christian Kapun, der einen instrumentalen Jodler aufspielt.
Mitläufer wider Willen – Daniel Kehlmanns Roman „Lichtspiel“ über G. W. Pabst
Er drehte mit Größen wie Greta Garbo, Asta Nielsen, Lotte Lenya, Bernhard Wicki, Albin Skoda oder Oskar Werner. Doch obwohl der zweifache Oscar-Preisträger Quentin Tarantino Georg Wilhelm Pabst in seinen Filmen „Pulp Fiction“ und „Inglourious Basterds“ mit Zitaten gleich doppelt verewigte, ist der 1885 im böhmischen Raudnitz Geborene heute nur noch Insidern bekannt. Dieses Blatt könnte sich nun wenden, denn der deutsch-österreichische Schriftsteller Daniel Kehlmann widmet sich nach Bestellern über den Mathematiker Carl Friedrich Gauß und den Naturforscher Alexander von Humboldt in seinem jüngsten Roman „Lichtspiel“ dem Leben dieser historischen Persönlichkeit. In Fachkreisen gilt G. W. Pabst als einer der bedeutendsten Filmregisseure der Weimarer Republik, dessen Leben allerdings zur Zeit der Nationalsozialisten aus den Fugen geraten war. Der „kulturMontag“ stellt Kehlmanns mit Spannung erwarteten Roman vor.
„Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“ – Margarethe von Trottas Film über eine couragierte Frau
Ingeborg Bachmann und Max Frisch gelten als eines der bekanntesten Paare der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts. Ihre Liebe zwischen Nähe und Distanz, Bewunderung und Rivalität, zwischen Eifersuchtsattacken und Verlustängsten, aber auch die Spannungen zwischen Schriftstellerexistenz und Zweisamkeit lieferten nicht nur den beiden Autoren genug Stoff für ihre Romane. Nun erzählt die vielfach preisgekrönte Regisseurin Margarethe von Trotta die Geschichte dieser leidenschaftlichen, aber konfliktreichen Beziehung in ihrem Film „Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“. Die charismatische Hauptdarstellerin Vicky Krieps spielt die Frau, die die Freiheit tatsächlich zu leben versuchte. An ihrer Seite spielt Ronald Zehrfeld Max Frisch. Über die Produktion, die Schriftstellerin, die sie persönlich kennengelernt hat, und über Rollenbilder erzählt Margarethe von Trotta live im Studio.
„Aus dem Archiv – Sunnyi Melles“ (23.55 Uhr)
Hochkarätig und mit Frauenpower besetzt startet die Gesprächsreihe „Aus dem Archiv“ in den Herbst: Diesmal ist Ausnahmeschauspielerin Sunnyi Melles – anlässlich ihres 65. Geburtstages am 7. Oktober – zu Gast im ORF-RadioKulturhaus und bringt ihre langjährige Weggefährtin Helga Rabl-Stadler, ehemalige Präsidentin der Salzburger Festspiele, mit. So geht es thematisch natürlich auch um die Festspiele und die Rolle der „Buhlschaft“, ebenso um zahlreiche weitere Rollen, die Sunnyi Melles auf großen deutschsprachigen Bühnen sowie in preisgekrönten Filmen – wie zuletzt in Ruben Östlunds „Triangle of Sadness“ – verkörpert hat. Durch den spannenden Abend ganz im Zeichen der Schauspielkunst führen in bewährter Manier Christian Reichhold und Regina Nassiri.
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