Sichtbare Auswirkungen des Israelskrieges auf jüdisches Kulturleben in Österreich

Künstler verweigern aus Sicherheitsgründen Auftritt bei Gedenkveranstaltungen der jüdischen Gemeinden Graz und Salzburg

Die virulente Gefährdungslage jüdischer Einrichtungen in Europa wirft im Schatten des Israel-Krieges nunmehr erstmalig auch in Österreich deutlichere Schatten auf das Kulturleben der jüdischen Gemeinden. Ein bekanntes Musikerensemble aus Slowenien erklärte gegenüber der Jüdischen Gemeinde Graz sowie der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg, ihre seit Monaten geplanten Auftritte bei Gedenkfeierlichkeiten anlässlich des 85. Jahrestages der Novemberpogrome 1938 abzusagen. 

Die Künstler der Gruppe „Teo Collori in Momento Cigano“ machten klar, ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht nachkommen zu wollen, weil Sie in der „momentanen Situation“ um ihre „eigene Sicherheit“ fürchteten. Die Entscheidung sei endgültig und innerhalb der Gruppe einstimmig gefasst worden. 

Der Präsident der Jüdischen Gemeinde Graz sowie Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg, Elie Rosen, erklärte diesbezüglich, dass für die Besucher durch Exekutive und Sicherheitsdienste in den konkreten Fällen ausreichender Schutz gewährleistet sei. Der gegenständliche Fall verdeutliche aber, dass Synagogen und Veranstaltungen jüdischer Organisationen mittlerweile ganz offensichtlich auch von nichtjüdischer Seite nicht mehr als sichere Orte angesehen würden. Für die Veranstaltungen selbst sei für künstlerischen Ersatz bereits gesorgt.

Israelitische Kultusgemeinde Salzburg
Jüdische Gemeinde Graz
Domenik Kainzinger-Webern
+43 664 92 48 445
d.kainzinger@ikg-salburg.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender