Psychologische Pionierarbeit schafft Perspektiven

BÖP setzt mit inspirierender Konferenz klares Zeichen für die Zukunft psychischer Gesundheit

Am Freitag, den 17. November 2023, kamen insgesamt über 600 Mitglieder, ExpertInnen und Interessierte im Austria Center Vienna zusammen, um das 70-jährige Bestehen des Berufsverbandes Österreichischer PsychologInnen (BÖP) zu feiern. Die Festkonferenz unter dem Titel „ZUKUNFT. PSYCHOLOGIE. KONFERENZ ZU 70 JAHRE BÖP“ bot nicht nur einen beeindruckenden Rückblick auf die Erfolge des Berufsverbandes, sondern setzte auch wegweisende Impulse für die Zukunft der Psychologie in Österreich.

Die Veranstaltung wurde durch Gesundheitsminister Johannes Rauch eröffent und stand unter dem Ehrenschutz des Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen. Dr.in Natasha Azzopardi-Muscat, Director of the Division of Country Health Policies and Systems der WHO Europe, bereicherte den Auftakt ebenfalls mit ermutigenden und wertschätzenden Worten. BÖP-Präsidentin ao. Univ.-Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger betonte in ihrer Ansprache die bedeutende Entwicklung der Berufsgruppe in den letzten Jahren. Die steigende Sichtbarkeit und Anerkennung der Psychologie sei ein Ergebnis des Engagements der vielen Beteiligten im Gesundheitswesen.

MEILENSTEIN IN DER PSYCHISCHEN VERSORGUNG ÖSTERREICHS

Ein großes Dankeschön galt dem Ministerratsbeschluss vom 25. Juli 2023 zur Gleichstellung Psychologischer Therapie (klinisch-psychologischer Behandlung) mit der ärztlichen Behandlung.

„Wir sind dankbar, dass sie uns aus der langjährigen Benachteiligung befreit haben und stets auf Augenhöhe mit uns kommunizierten“, äußerte sich ao. Univ.-Prof.in Dr.in Wimmer-Puchinger anerkennend gegenüber Bundesminister Rauch. „Noch nie war es wichtiger, dass eine Regierung zum richtigen Zeitpunkt so richtig reagiert.“

Der Schritt, Psychologische Therapie in das ASVG aufzunehmen, markiert einen Wendepunkt in der psychosozialen Versorgung Österreichs und wird erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität vieler Menschen haben. „Wir freuen uns, dass wir versammelt und interdisziplinär Österreich vielleicht ein bisschen besser machen dürfen“, fügte Präsidentin ao. Univ.-Prof.in Dr.in Beate Wimmer-Puchinger hinzu.

„EIN ANGEBOT, DAS IN DIESER REPUBLIK SO NOTWENDIG IST WIE EIN BISSEN BROT“

Auch der Bundesminister für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz, Johannes Rauch schätzt das Engagement des BÖP und lobte insbesondere das Projekt „Gesund aus der Krise“, das in enger Kooperation mit dem Bundesverband für Psychotherapie (ÖBVP) umgesetzt wurde.

„Ich bin dem BÖP besonders dankbar, denn allein mit dem Projekt „Gesund aus der Krise“ haben wir ein Angebot geschaffen, das in dieser Republik so notwendig ist wie ein Bissen Brot“, betonte Rauch. „Wir können es uns nicht leisten Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene in solchen Situationen alleine zu lassen.“

Der Gesundheitsminister unterstrich, dass trotz der Fortschritte die psychosoziale Versorgung im Land noch nicht den gewünschten Status erreicht hat, den es braucht. Insbesondere angesichts der Tatsache, dass 20-25 Prozent der Bevölkerung von psychischen Erkrankungen betroffen sind. Abschließend bekräftigte er die grundlegende Bedeutung von Solidarität, Kooperation und Empathie als tragende Säulen unserer Gesellschaft und appellierte an die Profession der PsychologInnen, sich weiterhin für diese Werte einzusetzen: „Wir dürfen uns darüber freuen, dass es uns gelungen ist, die Psychologische Therapie im Sozialversicherungsgesetz zu verankern. Ihre Arbeit ist großartig. Ich zähle auf Sie“, so Rauch.

Die im Rahmen der Festkonferenz hochkarätig besetzte Pressekonferenz bot Einblicke und Diskussionen über die wachsende Bedeutung der Psychologie in Zeiten globaler Herausforderungen. Die ExpertInnen Prof.in Dr.in Dr.in h.c mult. Ilona Kickbusch (Internationale Expertin zum Thema Gesundheitsförderung und Public Healthund) und Prof. Dr. Christoph Steinebach (Präsident der European Federation of Psychologists Associations) sprachen über die zunehmende Relevanz der Psychologie im Gesundheits- und Sozialbereich angesichts vielfältiger gesellschaftlicher Fragen. Gemeinsam mit der BÖP-Präsidentin diskutierten sie über aktuelle Herausforderungen, künftige Bedarfe und verwiesen dabei auf wegweisende BÖP-Projekte wie „#change“ und „Gesund aus der Krise“ – die kostenlose klinisch-psychologische Unterstützung für junge Menschen ermöglichen.

INTERDISZIPLINÄRE PERSPEKTIVEN UND BRANCHENVERKNÜPFUNGEN

Im Anschluss fand unter der Moderation von Mag.a Sonja Kato eine eindrucksvolle Podiumsdiskussion zum Thema „Psychologie Interdisziplinär“ statt. Das Panel setzte sich aus den ExpertInnen Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda (Präsident der Österreichischen Krebshilfe), Dr. Alexander Biach (stellvertretender Direktor der Wirtschaftskammer Wien), Dr. Gerhard Klicka (Geschäftsführer IBG Innovatives Betriebliches Gesundheitsmanagement), und BÖP-Vizepräsidentin Mag.a Christina M. Beran zusammen. Themen wie die psychologische Unterstützung im Gesundheitsbereich, psychologische Ansätze in der Wirtschaft und Innovationen im betrieblichen Gesundheitsmanagement standen im Mittelpunkt.

Die Festkonferenz zum 70-jährigen Bestehen des BÖP war geprägt von intensiven Diskussionen, innovativen Ideen und wegweisenden Entwicklungen in der Psychologie. Sie hinterließ einen Eindruck von Aufbruch und Fortschritt und war somit nicht nur eine Reflexion über die Vergangenheit, sondern auch eine klare Bekräftigung des Engagements für den fortschreitenden Ausbau und die Stärkung des psychologischen Berufsfeldes in Österreich.

BÖP-Vizepräsidentin Mag.a Hilde Wolf markierte mit ihren inspirierenden Worten den feierlichen Abschluss: „Was hier heute erlebbar und spürbar war, macht Mut für die nächsten 70 Jahre.“

Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP)
Christina Rieger, BA, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 0670/35 41 296, presse@boep.or.at

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