Krebstherapien: Ergänzen, nicht ersetzen

Krebspatienten haben eine große Auswahl an ergänzenden Methoden / Manche können die Heilung unterstützen, andere wecken nur falsche Hoffnungen (FOTO)

Die Diagnose Krebs ist für Betroffene ein Schock, und die Therapie oft hart. Bei einer KREBSERKRANKUNG können alternative Methoden hilfreich sein, um die sogenannte schulmedizinische Behandlung zu ergänzen – solange ihr Nutzen nachgewiesen ist. Das GESUNDHEITSMAGAZIN „APOTHEKEN UMSCHAU“ zeigt, was bei ergänzenden Methoden zu beachten ist.

PFLANZLICHE PRÄPARATE SIND NICHT HARMLOS

Fast die Hälfte aller Tumorpatienten wendet zwar ein KOMPLEMENTÄRES VERFAHREN an, aber ein Viertel davon erzählt es ihrer Ärztin oder ihrem Arzt nicht. Rein statistisch besteht bei 30 Prozent dieser Patientinnen und Patienten die Gefahr von gefährlichen Wechselwirkungen mit der konventionellen Therapie, warnen Pharmazeuten. Die TASSE GRÜNTEE am Tag, um die Abwehrkräfte zu stärken? Ist harmlos. Kapseln mit Grüntee-Extrakt wiederum können unter Umständen die Wirkung bestimmter Krebsmedikamente abschwächen.

Anders als viele glauben, sind auch pflanzliche Präparate nicht harmlos. Auch hier können WECHSELWIRKUNGEN die Therapie negativ beeinflussen, beispielsweise das pflanzliche Antidepressivum JOHANNISKRAUT. Und Aprikosenkerne, die manchmal als „natürliches Krebsmittel“ beworben werden, sind sogar GEFÄHRLICH: Die Kerne können zu einer Blausäurevergiftung führen – das kann tödlich enden.

JEDE TABLETTE MIT ÄRZTIN ODER ARZT ABKLÄREN

Nahrungsergänzungsmittel können gezielt einen Mangel ausgleichen und so beispielsweise das Immunsystem stärken oder Nebenwirkungen der THERAPIE minimieren. Allerdings sollte gerade bei Krebs immer erst genau untersucht werden, ob bei Patientin oder Patient überhaupt ein Mangel vorliegt und welches SUPPLEMENT zur Krankheit passt. Denn das ist laut „Apotheken Umschau“ komplexer als gedacht. Während einer Chemo- oder Strahlentherapie sollten Betroffene beispielsweise KEINE ANTIOXIDANTIEN – wie Vitamin C – nehmen. Studien haben gezeigt, dass sich dies negativ auf die Heilung auswirken kann. Deshalb sollte wirklich jede Kapsel und jedes Pülverchen, das auf dem Frühstückstisch liegt, mit Ärztin oder Arzt abgeklärt werden.

Zu den komplementärmedizinischen Verfahren bei einer Krebserkrankung gehört auch BEWEGUNG, sagen Onkologen. Studien haben gezeigt, dass ein angepasstes Bewegungsprogramm, etwa bei Darm- und Brustkrebs, nicht nur gegen die allgemeine Schwäche hilft, sondern sogar das Rückfallrisiko senken kann.

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