Medienpräsenz im November: Parteitag bringt SPÖ-Chef Babler auf Platz 1

Tonband-Affäre und Gesundheitsreform sorgen für Veränderungen im Spitzenfeld des APA-Comm Politik-Rankings

SPÖ-Chef Andreas Babler war im November 2023 der medial präsenteste Politiker Österreichs. Das geht aus dem aktuellen APA-Comm Politik-Ranking hervor, das die Gesamtberichterstattung von 14 heimischen Tageszeitungen auswertet. Mit 490 Artikeln setzte sich Babler im November klar an die Spitze des Präsenz-Rankings und verdrängte den Führenden des Vormonats, Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP, 394 Artikel), auf Platz 2. Den dritten Rang belegte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Die Grünen, 304 Artikel), der damit erstmals seit März 2022 wieder auf dem Podest des APA-Comm Politik-Rankings ist. Beinahe gleichauf dahinter belegten FPÖ-Chef Herbert Kickl (301 Artikel) und Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP, 294 Artikel) die Ränge 4 und 5. 

Babler stand im November zum bereits zweiten Mal auf Platz 1 im APA-Comm Politik-Ranking. Er bestand die Bewährungsprobe seiner ersten Solokandidatur für den SP-Vorsitz und wurde beim Parteitag mit rund 88,8 Prozent der Delegiertenstimmen wiedergewählt. Trotz vereinzelter Kritik im Vorfeld und dem Fernbleiben von Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (Platz 6) konnte Babler neben seiner Wiederwahl einen weiteren Erfolg verbuchen: Sein Vorschlag zur Statutenreform, der künftig eine Vorsitzendenwahl durch die Mitglieder erlaubt, wurde angenommen. Im Rahmen der Insolvenz der Signa-Holding äußerte sich Babler außerdem kritisch zur Rolle von Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer, der nach seinem Ausscheiden aus der Politik in den Unternehmensbeirat der Signa gewechselt war.  

Platz 2 im Medienpräsenz-Ranking belegte Bundeskanzler Nehammer. Nach Bekanntwerden der Tonband-Affäre rund um Ex-Justiz-Sektionschef Christian Pilnacek und Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (Platz 5) sprach Nehammer Sobotka umgehend sein Vertrauen aus. In der heimlich aufgezeichneten Tonaufnahme äußerte Pilnacek unter anderem, Sobotka habe mehrfach versucht, bei ihm Einfluss auf Ermittlungen der Justiz zu nehmen. Justizministerin Alma Zadić (Platz 14) kündigte daraufhin eine Kommission zur Aufklärung der Vorwürfe an. Gemeinsam mit Finanzminister Magnus Brunner (Platz 7) und Gesundheitsminister Rauch präsentierte der Bundeskanzler im November zudem die Gesundheitsreform. 

Gesundheitsminister Rauch (Platz 3) hatte im Vorfeld des Reformbeschlusses eine öffentliche Auseinandersetzung mit der Ärztekammer, nach einem Abtausch von Zugeständnissen einigte man sich auf einen Kompromiss. Zentrale Teile der Gesundheitsreform sollen die Digitalisierung und E-Health-Angebote, Neuerungen in den Bereichen Gesundheitsförderung, Impfen und Medikamentenversorgung sowie in der Pflege sein. 

Der vierte Platz ging im November an FPÖ-Chef Kickl, der besonders laute Kritik an Nationalratspräsident Sobotka übte. Kickl sprach in diesem Zusammenhang von einer „dramatischen Situation“ für die Demokratie. Im Vergleich zum Vormonat verzeichnete Nationalratspräsident Sobotka innerhalb der Top-100 den stärksten Zuwachs an medialer Präsenz: +86 Prozent. Knapp dahinter reihte sich Gewerkschafter und SPÖ-Abgeordneter Wolfgang Katzian (+81 Prozent, Platz 47) ein, der sich im Rahmen stockender Kollektivvertragsverhandlungen kritisch gegenüber der Arbeitgeberseite äußerte.  

Das Ranking der Top-20-Akteurinnen und -Akteure für November 2023 ist unter https://www.ots.at/politikranking abrufbar. Das Ranking wurde von APA-Comm auf Basis der Anzahl von Beiträgen mit namentlicher Erwähnung von Politikerinnen und Politikern in 14 österreichischen Tageszeitungen für den Zeitraum von 1. bis 30. November 2023 erstellt. 

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