Kirche: Unglaubliche Missbrauchsgeschichte führt nach NÖ

Auch Bischof Mix beschuldigt. Ermittlungen in der Schweiz. Bursche wurde scheinbar zum Missbrauchsopfer abgerichtet und kirchenintern weitergegeben

Ein weiterer Missbrauchsskandal erschüttert die römisch-katholische Kirche: Der heute 39jährige Josef Henfling, bei Pflegeeltern katholisch konservativ aufgewachsen, kam über mehrere Zwischenstationen ins Bischöfliche Seminar Zwettl zu den “Dienern Jesu und Mariens” – er sollte Priester werden. Dort wurde ihm jede Eigenständigkeit genommen: er konnte auf die Alimentenzahlungen seines Vaters nicht mehr zugreifen und hatte im Seminar keine Krankenversicherung. Im Rückblick meint Henfling, er sei als Missbrauchsopfer “abgerichtet worden”. 

OPFER OHNE FAMILIÄRE BEZÜGE

Ab 1998 kam es zu nahezu täglichen sexuellen Übergriffen durch seine engste Bezugsperson, Pater Harald V. Abends, im abgedunkelten Schlafzimmer, erfolgten erzwungene Küsse und Berühren der Genitalien. Im Seminar war allgemein bekannt, dass sich Pater Harald V. in besonderer Weise um den jungen Josef „kümmerte“. Da Josef kaum familiäre Bezüge hatte, war er den Übergriffen schutzlos ausgeliefert: das perfekte Opfer. Als das Seminar geschlossen wurde, zog Josef nach Wien, wo er sich mit Gelegenheitsjobs durchschlug und zeitweilig keinen festen Wohnsitz hatte. 

PFARRER BOT IHM GELD
Der nächste Übergriff ließ nicht lange auf sich warten: Pfarrer Jose G., der Josef aus Zwettl kannte, bot an, nach Schloss Rosenau zu ziehen und für ihn zu arbeiten. Ab 2011 kam es dort zu regelmäßigen sexuellen Übergriffen, die Pfarrer Jose G. offenbar als Gegenleistung für diverse Geschenke und Geldsummen in Anspruch nahm. Josef Henfling ließ all dies über sich ergehen, er fühlte sich finanziell abhängig und war dazu erzogen worden, sich Priestern gegenüber stets gefügig zu zeigen. 

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