„Universum History“-Premiere für „Der ewige Kaiser – Die wahre Geschichte des Franz Joseph“

Am 22. Dezember um 22.35 Uhr in ORF 2; danach: „Elisabeth – Kaiserin auf der Flucht“

Wien (OTS) – 68 Jahre lang herrschte Kaiser Franz Joseph von Österreich-Ungarn über die Habsburgermonarchie. Doch das Ende dieser langen Phase des Regierens ist tragisch. Seiner Herrschaft über die Donaumonarchie hatte er zwei Jahre vor seinem Tod selbst den Todesstoß versetzt – mit seiner Unterschrift unter die Kriegserklärung, die den Ersten Weltkrieg besiegelte. Und auch privat sieht sich Franz Joseph mit einer Reihe an Verlusten konfrontiert. Trotzdem überwiegt in der Rückschau oft das Positive. Großen Anteil daran hatte wohl die Frau an seiner Seite: Sisi, deren Geschichte auch 125 Jahre nach ihrem Tod mythenumwoben im Gedächtnis geblieben ist. Die neue „Universum History“-Dokumentation „Der ewige Kaiser – Die wahre Geschichte des Franz Joseph“ von Martin Koddenberg – zu sehen am Freitag, dem 22. Dezember 2023, um 22.35 Uhr in ORF 2 – ist eine filmische Annäherung an den privaten Franz Joseph, der von Kindesbeinen an auf seine große Rolle als Regent vorbereitet wurde – letztendlich aber scheitern musste. Der Film ist eine österreichisch-deutsche Koproduktion von ORF, pre tv, ZDF und ARTE, die ein völlig neues Licht auf den altbekannten Kaiser wirft – einen Kaiser, dessen Kindheitstraumata sein ganzes Leben überschatten sollten. Sunnyi Melles zeigt danach im „Universum History“-Dokudrama „Elisabeth – Kaiserin auf der Flucht“ (23.20 Uhr) von Stefan Ludwig eine Elisabeth, wie man sie kaum kennt: eine in die Jahre gekommene, widersprüchliche und gleichzeitig faszinierend-moderne Frau, jenseits aller Sisi-Romantik.

Geboren wird Franz Joseph 1830 in Schönbrunn. Seine Mutter Sophie fördert Ordentlichkeit, Disziplin und Fleiß. Mehr noch: Mit hartem Drill wird Franz Joseph zum angepassten Pflichterfüller erzogen. Als oberste Maxime gelten Katholizismus und militärische Ertüchtigung. Während der Revolution von 1848 – Franz Joseph ist damals 18 Jahre alt – treibt seine Mutter den Austausch der Führungsriege im Hause Habsburg voran. Sie überredet sowohl ihren Schwager zum Abdanken als auch ihren Mann zum Verzicht auf die Kaiserkrone. Franz Joseph wird zum Kaiser proklamiert. Mutter Sophie ist es auch, die ihrem Sohn nahelegt, eine seiner beiden bayerischen Cousinen zu heiraten. Doch nach der Hochzeit wird klar, dass „Sisi“ die ihr zugedachte Rolle als Kaiserin gänzlich ablehnt. Die Beziehung zwischen ihr und Franz Joseph wird denn auch ein Leben lang eine – über weite Strecken – unglückliche Verbindung sein.
Politisch brodelt es in seinem Reich. Revolutionäre unterschiedlicher Nationen fordern mehr und mehr Autonomie, Franz Josephs Monarchie ist damit in ihrer Existenz bedroht. Der Kaiser antwortet stets mit militärischer Härte: Die Bewahrung des Alten wird zum entscheidenden Leitmotiv seines Lebens. Nur kann er den Lauf der Zeit am Ende nicht mehr aufhalten.

„Aus der filmischen Auseinandersetzung mit der Biografie von Kaiser Franz Joseph wird deutlich, dass die ‚heile Welt‘ der Kaiserfamilie ein Mythos ist“, sagt Regisseur Martin Koddenberg. Er wollte mit seiner Doku der Frage nach dem Kern von Franz Josephs Wesen nachgehen. Franz Joseph war wohl über weite Strecken ein Herrscher, der stoisch und mit eiserner Hand regierte. Ein Kaiser, der, von seiner Mutter gelenkt, an der Spitze des Staates das Reich bewahren und seinen Untertanen kaum Eigenständigkeit zugestehen wollte. „Man stößt unweigerlich auf den langen Schatten von Franz Josephs Mutter Sophie, die seine zwanghafte Persönlichkeit geformt hat. Franz Joseph steht sich selbst im Weg, vergibt Chancen – politisch wie privat“, so Koddenberg.

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