Naturhistorischens Museum Wien zum Welteisbärentag am 27. Februar
Zum WELTEISBÄRENTAG (bzw. dem International Polar Bear Day) am 27. Februar möchte das Naturhistorische Museum Wien einmal mehr auf den schwindenden Lebensraum dieser Tiere und ihre Bedrohung durch den Klimawandel aufmerksam machen.
Der Tiergarten Schönbrunn hat dem NHM Wien für die noch bis zum 22. September 2024 laufende Sonderausstellung „ARKTIS. Polare Welt im Wandel“ den Tierkörper einer verstorbenen Eisbärin zur
Verfügung gestellt, der in der Zoologischen Hauptpräparation mit handwerklichem und künstlerischem Geschick zu einem lebensechten Exponat verwandelt wurde.
Die Eisbärin wurde 2013 im Zoo von Tallinn, Estland, geboren, 2017 kam sie in den Tiergarten Schönbrunn, 2019 sorgte sie mit einem Jungtier für Eisbären-Nachwuchs. Im Herbst 2022 musste sie eingeschläfert werden. Rasch wurde klar, dass die Bärin im Naturhistorischen Museum ein zweites Leben als Museumspräparat bekommen und als Botschafterin für ihre gefährdete Art in der Sonderausstellung fungieren soll.
PRÄPARATION ALS MUSEUMSEXPONAT
Die Schwierigkeit bei der Präparation von Tieren ist es, auch die typische Haltung und Form des Tieres original wiederherzustellen. Im Fall der Schönbrunner Eisbärin musste zunächst ein passgenauer Körper aus PU Schaum hergestellt werden, ehe die Haut bzw. das Fell auf den Korpus präpariert werden konnte. Nach einer Trocknungsphase wurden rasierte Hautstellen – das Tier war intensiv tierärztlich betreut worden – mit Hilfe von Resten eines Eisbärfells aus der wissenschaftlichen Säugetiersammlung des NHM Wien ergänzt und das Präparat abschließend „geschminkt“.
WIRD ES IN 100 JAHREN EISBÄREN NUR MEHR IM MUSEUM GEBEN?
Der Lebensraum der Eisbären schwindet aufgrund der Klimaerwärmung immer schneller – Eisbären benötigen für die Jagd auf Robben – ihre Hauptnahrung – geschlossene Packeisflächen, wo sie an Atemlöchern auf das Auftauchen der Tiere warten. Durch die Klimaerwärmung friert das Meereis später im Jahr und auch die Dicke des Eises nimmt ab, was unter anderem die Jagd wie auch das Finden von Partner*innen erschwert.
Oft wird gefragt, ob es auch in 100 Jahren noch Eisbären geben wird? Die durchaus berechtigte Sorge zeigt gleichzeitig, dass Lebewesen mitunter zu erstaunlichen Reaktionen auf Veränderungen befähigt sind. Mischlinge zwischen Eisbär und Grizzly werden in den letzten Jahren immer häufiger. Die hellbraunen Bären („Cappuccinobären“) zeigen Merkmale beider Arten, können sich weiter fruchtbar fortpflanzen und so vielleicht eine Population begründen, die mit dem Klimawandel besser zurechtkommt als Eisbären
Das NHM Wien möchte mit der Ausstellung „Arktis. Polare Welt im Wandel“ die Schönheit, Verletzlichkeit und Bedrohung der Arktis und ihrer Lebensgemeinschaften zeigen. Beiträge zum Klimawandel sollen nicht nur informieren, sondern zum Weiterdenken und -handeln anregen. Das NHM Wien ist sich seiner gesellschaftspolitischen Verantwortung bewusst.
VORTRAG AM 6. MÄRZ IM NHM WIEN
Wie schwierig es für Eisbären ist, sich an diese Änderungen anzupassen, wird Dr. Folko Balfanz, zoologischer Kurator im Tiergarten Schönbrunn in einem NHM-Vortrag am Mittwoch, dem 6. März 2024 erläutern. Die Eisbärenhaltung und -zucht im Tiergarten Schönbrunn hat wohl Tradition, aber dabei wird nicht vergessen, zeitgemäß zu bleiben. Der Zoo arbeitet mit der Nichtregierungsorganisation Polar Bears International (PBI) zusammen, finanziert Projekte in der Wildbahn, führt Forschungsarbeiten durch und betreibt als „Arctic Ambassador Center“ Bewusstseinsbildung.
Gültige Eintrittskarte erforderlich, der Besuch des Vortrags ist frei.
Mag. Irina Kubadinow
Leiterin Abteilung Presse & Öffentlichkeitsarbeit,
Pressesprecherin
Naturhistorisches Museum Wien
Burgring 7
1010 Wien
Telefon: +43 1 521 77 – 410
Mobil: +43 664 415 28 55
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