Bundesjugendvertretung: Stärkere Maßnahmen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen notwendig!
Angesichts der dramatischen Zahl an Frauenmorden betont die BJV, dass die Politik nicht länger die Augen vor der Problematik verschließen darf und fordert mehr Gewaltschutz.
Die Bundesjugendvertretung (BJV) zeigt sich zum Frauentag erschüttert über das Ausmaß an Gewalt gegen Mädchen und Frauen und fordert politische Schritte. Insbesondere Sensibilisierung, Opferschutz und Prävention seien jetzt an oberste Stelle zu setzen. Bei Aufklärung und Prävention müsse bereits bei Burschen und Mädchen angesetzt werden.
„Kaum ein Tag vergeht, ohne dass man von Gewalttaten an Frauen erfährt. Die traurige Spitze der Gewalt wurde vor kurzem erreicht, als an nur einem Tag fünf Frauen ermordet wurden, darunter ein 13-jähriges Mädchen. Wir sind bestürzt über die dramatische Zahl an Frauenmorden, die wir heuer schon verzeichnen müssen“, betont BJV-Vorsitzende Rihab Toumi.
Die BJV macht darauf aufmerksam, dass Gewalt an der Wurzel bekämpft werden muss. Frauenmorde basieren auf einem gesellschaftlichen Klima, in dem Frauen immer noch in vielen Bereichen schlechter gestellt sind und herabgewürdigt werden. „Die furchtbaren Taten zeigen deutlich, dass sich Femizide durch alle gesellschaftlichen Schichten ziehen und nicht auf Herkunft, soziale Schicht oder Alter beschränkt sind“, betont Aysenur Sümer, Sprecherin des BJV-Frauenkomitees.
MASSNAHMEN AUF MEHREREN EBENEN
Gewalt an Frauen hat nicht nur eine Ursache und darf daher nicht isoliert betrachtet werden. Jetzt sei ein Bündel an Maßnahmen notwendig, erklärt Toumi: „Wir brauchen gesellschaftliche Sensibilisierungsmaßnahmen und Schulungen für unterschiedliche Berufsgruppen, um Gewaltpotenzial zu erkennen. Außerdem müssen niederschwellige und mehrsprachige Beratungs- und Hilfsangebote für Frauen zur Verfügung stehen. Gewaltbetroffene Frauen brauchen Anlaufstellen, wo sie sich sicher fühlen.“
PRÄVENTION BEI KINDERN UND JUGENDLICHEN STARTEN
Die BJV fordert einen Schwerpunkt auf Prävention ein und verweist dazu auf die wichtige Rolle der Kinder- und Jugendarbeit sowie der Bildung: „Jugendarbeit und Schulen können wesentlich dazu beitragen, veraltete Rollenbilder und Gewaltmuster aufzubrechen. Es braucht daher mehr Mittel für Gewaltprävention an Schulen und eine Stärkung der Jugendarbeit. Um Wurzeln von Gewalt langfristig zu bekämpfen, muss sichergestellt werden, dass Präventionsangebote alle Kinder und Jugendlichen erreichen“, so Sümer.
POLITISCHE INITIATIVE GEFORDERT
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