„kreuz und quer“ auf der Suche nach dem echten heiligen Gral

Am 26. März um 22.35 Uhr in ORF 2; danach: „Padre Pio und die Wundmale: Porträt eines umstrittenen Heiligen“

Wien (OTS) – Die Suche nach dem heiligen Gral gehört zu den größten Mythen des Christentums. Bei diesem rätselhaften Gegenstand soll es sich um den Kelch handeln, aus dem Jesus und seine Jünger beim Letzten Abendmahl getrunken haben. Wer ihn besitzt, so heißt es, besiegt seine Feinde, kann Tote erwecken und wird unsterblich. Doch niemand weiß, wie dieses machtvolle Mysterium aussieht oder gar, wo es sich befindet. In der „kreuz und quer“-Dokumentation „Die Suche nach dem echten heiligen Gral“ von Marie Linton folgen am Dienstag, dem 26. März 2024, um 22.35 Uhr in ORF 2 Wissenschafterinnen und Wissenschafter der Spur des Grals nach Israel, Spanien und Frankreich.
Um 23.20 Uhr zeichnet ORF-Italien-Korrespondentin Cornelia Vospernik in ihrem Film „Padre Pio und die Wundmale“ das Porträt eines umstrittenen Heiligen.

„Die Suche nach dem echten heiligen Gral“ – Ein Film von Marie Linton

Die spektakuläre Suche nach dem Gral beginnt in Jerusalem – in jenem Saal, in dem Pilger traditionellerweise des Letzten Abendmahls gedenken, das Jesus mit den zwölf Aposteln am Abend vor seinem Kreuzestod gefeiert hat. Doch wie sah der Kelch aus? Die Bibel beschreibt sein Aussehen nicht. Tongefäße, archäologische Fundstücke aus den Ausgrabungen in Qumran am Toten Meer, die aus der Zeit Jesu stammen, könnten Hinweise geben. Sie sind bisher kaum öffentlich gezeigt worden: Es sind schlichte Keramik-Becher. Viel spricht dafür, dass der Kelch des Letzten Abendmahls in den Händen des besitzlosen Wanderpredigers aus Nazareth so ausgesehen haben könnte.
Doch die berühmte Reliquie, die in Valencia verehrt wird, ist von ganz anderer Art: Der Becher aus kostbarem Achat soll durch den Apostel Petrus nach Rom und später nach Spanien gekommen sein. Erst später wurde er auf einem Schaft mit Fuß erhöht montiert, noch später mit Henkeln ausgestattet. So erhielt der Becher das Aussehen eines Kelchs.

Die Gleichsetzung des Begriffs „Gral“ mit dem Kelch des Letzten Abendmahls taucht allerdings erst im Mittelalter auf. Der Roman des französischen Autors Chrétien de Troyes aus dem späten 12. Jahrhundert, „Parzival oder die Geschichte vom Gral“, sollte ganz Europa erreichen. Dort ist der Gral eine Art keltischer Talisman. Erst später erfuhr der Begriff eine christliche Bedeutung.
So führt die filmische Suche nach dem heiligen Gral bis zu den verfolgten Katharern in Frankreich, von denen man sagte, sie seien im Besitz jenes geheimnisumwitterten Gegenstands, der Tote erweckt und ewiges Leben schenkt.

„Padre Pio und die Wundmale: Porträt eines umstrittenen Heiligen“ – Ein Film von Cornelia Vospernik

Kaum ein anderer, der zur Ehre der katholischen Altäre erhoben wurde, wird so hochverehrt und kritisiert wie Pater Pio von Pietrelcina (1887–1968). Der Kapuzinerpater, der die Stigmata, die Wundmale Christi, am eigenen Leib trug, galt vielen als charismatischer und wundertätiger Mann. Doch der Vatikan selbst verbot Pio zeitweise das öffentliche Auftreten, und Kritiker warfen dem Pater vor, er rufe die Stigmata mit einer ätzenden Substanz selbst hervor. ORF-Korrespondentin Cornelia Vospernik zeichnet ein differenziertes Bild des schillernden Ordensmannes, der vor allem in der emotionalen süditalienischen Volksfrömmigkeit enorme Resonanz gefunden hat.

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