Erstes ESA-Phi-Lab am Flughafen Wien-Schwechat eröffnet

LH Mikl-Leitner/LH-Stv. Pernkopf: Europäischer Innovations-Hub der Weltraumforschung und Space-Tec-Unternehmen

Am heutigen Freitag wurde in den neuen Räumlichkeiten des Space-Unternehmens ENPULSION am Flughafen Wien-Schwechat im Rahmen einer Pressekonferenz das erste europäische ESA-Phi-Lab eröffnet. Dieses Kooperationsprojekt zwischen der Europäischen Weltraumagentur (ESA), dem Klimaschutzministerium und dem Land Niederösterreich wurde von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, Bundesministerin Leonore Gewessler, ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher und Flughafen-Vorstand Günther Ofner vorgestellt. 

Landeshauptrau Johanna Mikl-Leitner sagte, der Flughafen bedeute für Niederösterreich das Tor zur Welt und werde mit dem neuen Phi-Lab nun auch das Tor zu den unendlichen Weiten des Weltraums. „Wir wollen heute das erste europäische ESA Phi-Lab eröffnen, das Exzellenzzentrum für Weltraumtechnologie. Es entsteht hier ein europäischer Innovations-Hub der Weltraumforschung und Space-Tec-Unternehmen. Wir bringen das alles auf ein neues Level“, so die Landeshauptfrau. Der Hub komme gerade zum richtigen Zeitpunkt, denn die Weltraumtechnologie stelle den am größten wachsenden Markt der Welt dar und „da wollen wir natürlich dabei sein. Seitens Niederösterreich beschäftigen wir uns mit dem Thema Weltraumtechnologie nicht erst seit heute, sondern schon seit vielen Jahren“, sagte sie und führte den Standort Wiener Neustadt mit seinen Forschungseinrichtungen und Unternehmen an. Zudem werde der Flughafen mit dem ESA-Phi-Lab zu einem Weltraumhub mit unglaublicher Anziehungskraft für weitere Start-ups. 

„Niederösterreich ist ein starkes Wissenschaftsland und vor allem ein starkes Gründerland, jedes fünfte Unternehmen wird in Niederösterreich gegründet. Gerade mit dem ESA Phi-Lab können wir diese beiden Stärkefelder vereinen“, so Mikl-Leitner, die unterstrich, dass man mit gezielten Fördermaßnahmen Weltraum-Start-ups helfen werde, um ihre Prototypen zu entwickeln und serienreif zu machen. Das Land Niederösterreich nehme dafür inklusive EU-Gelder 5,2 Millionen Euro in die Hand. Umgesetzt werde das ESA Phi-Lab vom Technologie-Inkubator des Landes Niederösterreich accent. „Wir sind sehr stolz, dass wir heute das erste ESA Phi-Lab am Kontinent eröffnen und somit als Wegbereiter für weitere elf ESA Phi-Labs dienen“, erklärte die Landeshauptfrau. 

„Der Weltraum scheint zwar unendlich weit entfernt, ist uns aber täglich näher als gedacht. Und er wird auch in Niederösterreich erforscht. Denn Spitzenforschung ist in Niederösterreich zuhause, bei zahlreichen Missionen ist bereits blau-gelbes Know-How mit an Bord. Das neue ESA-Phi-Lab ist der nächste logische Schritt auf unserem Weg, die Grenzen des Weltalls zu erforschen. Hier werden die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse aus der Raumfahrtforschung in die konkrete Anwendung für Satelliten, Luftfahrt und Navigation übersetzt. Das ist gut für die Menschen, weil wir alle täglich Anwendungen wie Handys und Navis nutzen, gut für die Wirtschaft, weil Wertschöpfung und hochwertige Arbeitsplätze entstehen, und auch gut für die Sicherheit, weil sensible Technologien nicht ausschließlich in den USA oder in China erforscht werden“, so der für die Wissenschaft zuständige LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf. 

Bundesministerin Leonore Gewessler hob die Bedeutung der engen Zusammenarbeit zwischen Forschung, Innovation, Industrie und ESA hervor: „Das Klimaschutzministerium verfolgt bei der Beteiligung an den ESA-Programmen ein ganz klares Ziel: Österreich soll seinen innovativen und wettbewerbsfähigen Weltraumsektor, der die Nachhaltigkeit auf der Erde und im Weltall unterstützt, weiter stärken und festigen. Ein zentrales Anliegen dabei ist, dass neue Akteure in den Weltraumbereich einsteigen, neue Ideen und Innovationen kommerziell umgesetzt werden und diese Start-ups auch wachsen und so Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Österreich geschaffen werden.“ 

ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher führte aus, dass das ESA-Phi-Lab Austria Teil eines Netzwerks von insgesamt zwölf ESA Phi Labs in Europa sein werde, das innovativen Projekten und Wirtschaftsbetrieben einen direkten Zugang zu einer Vielzahl von Technologiebereichen ermöglichen wird. „Während meiner Zeit als Direktor für Erdbeobachtung bei der ESA habe ich das Phi-Lab-Konzept zur Kommerzialisierung des Weltraums eingeführt, indem ich die Nutzung von Erdbeobachtungsdaten durch transformative und bahnbrechende Innovationen beschleunigt habe“, erklärte Aschbacher und ergänzte: „Mit der Eröffnung des ESA-Phi-Lab Austria werden wir dieses Konzept auf alle Bereiche der Raumfahrt ausweiten und Schlüsselakteure mit unterschiedlichen Fachgebieten, Hintergründen und Gemeinschaften zusammenbringen.“ 

Flughafen-Vorstand Günther Ofner sagte: „Der Flughafen Wien fördert die Vernetzung direkt am Standort und begleitet Start-ups im eigenen Innovation Center. Das ESA-Phi-Lab ist ein wichtiger neuer Partner für die AirportCity, die mit hervorragender Erreichbarkeit, internationaler Vernetzung und zahlreichen Dienstleistungsangeboten der perfekten Betriebs- und Produktionsstandort für Unternehmen ist.“

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Philipp Hebenstreit
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