Österreichische Ärztekammer verlieh Ingrid-Leodolter-Medaille für besondere Verdienste um den Mutter-Kind-Pass

Im Rahmen der Enquete „50 Jahre Mutter-Kind-Pass“ wurden erstmals Persönlichkeiten ausgezeichnet, die wesentlich zum Erfolg des Meilensteins der Vorsorgemedizin beigetragen haben.

Anlässlich der festlichen Enquete „50 Jahre Mutter-Kind-Pass“ im Wiener Josephinum hat die Österreichische Ärztekammer erstmals die Ingrid-Leodolter-Medaille verliehen. Mit dieser Auszeichnung sollen künftig alle fünf Jahre Persönlichkeiten geehrt werden, die durch Worte und Taten dazu beigetragen haben, dieses Vorsorgeinstrument zum Schutz von Schwangeren und Kindern gleichermaßen im Sinne der ehemaligen Bundesministerin und Ärztin Ingrid Leodolter weiterzuentwickeln und zu stärken.

Bei der Premiere wurden am Montagabend von Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann niedergelassene Ärzte und Thomas Fiedler, Bundesfachgruppenobmann Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Österreichischen Ärztekammer, folgende fünf Persönlichkeiten ausgezeichnet: 

OMR DR. WILHELM SEDLAK

Der ehemalige Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde, Wilhelm Sedlak, hat in seiner aktiven Zeit den medizinischen Ausbau des Mutter-Kind-Passes maßgeblich mitgestaltet. Als Mutter-Kind-Pass Referent in der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde konnte er mit erreichen, dass ab der Geburt eine orthopädische, eine Hals-Nasen-Ohren-Untersuchung und zwei Augenuntersuchungen ins Programm unter Familienministerin Gertrude Fröhlich-Sandner (1984 – 1987), eingeführt wurden. Zusammen mit Prof. Reinhard Graf hat Sedlak erreichen können, dass zwei Ultraschall-Untersuchungen der Hüftgelenke bei Neugeborenen und im Säuglingsalter im Mutter-Kind-Pass eingeführt wurden. Wilhelm Sedlak hat darüber hinaus gemeinsam mit weiteren Fachleuten in Arbeitsgruppen den Jugendlichen-Gesundheitspass ausgearbeitet, um mögliche gesundheitliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Dieser wurde von den Jugendlichen als eigener Gesundheitspass sehr gut angenommen. Gemeinsam mit dem damaligen ÖÄK-Präsidenten Reiner Brettenthaler hat Wilhelm Sedlak in seiner damaligen Rolle als Referent für Impfangelegenheiten der Österreichischen Ärztekammer, erreicht, dass das kostenlose Kinderimpfprogramm in den Mutter-Kind-Pass aufgenommen wurde.

DR. BARBARA HASIBA

Die Ärztin für Allgemeinmedizin und Psychotherapeutin (Systemische Familientherapie) arbeitet seit 1982 niedergelassen in freier Praxis in Birkfeld, mit Kassenpraxis ab 2005. Durch die Anforderungen im allgemeinmedizinischen Alltag im ländlichen Raum erfolgten erweiternde Fortbildungen im Bereich der Kinderheilkunde, Gynäkologie und Geburtshilfe, Sonografie, Familienmedizin und Psychosomatik. Als 2011 hausärztliche Kompetenz im Mutter-Kind-Pass-Gremium gefordert war, wurde Hasiba eingeladen und nahm fortan an dem Projekt teil, das die Grundlage für die Mutter-Kind-Pass-Expertenkommission bildete, die von 2013 – 2017 tagte. Parallel dazu nahm Hasiba auch regelmäßig an den Sitzungen der Mutter-Kind-Pass-Expertenkommission der Österreichischen Ärztekammer teil. Hasiba nahm in der Folge auch an Sitzungen zur Überarbeitung und weiteren Konzipierung des Eltern-Kind-Passes teil und bringt seither ihre Kenntnisse aus den vorhergehenden Sitzungen, Fortbildungen und der eigenen Praxiserfahrung sowie ihre allgemein- und familienmedizinischen Sichtweisen in Bezug auf Schwangerenthemen, Kinderthemen, Themen der Interaktion zwischen Mutter und Kind, sowie zu psychosozialen und psychosomatischen Themen in Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett und bei Untersuchung des Kindes, in den unterschiedlichsten Gremien ein.  

PRIMAR UNIV.-PROF. DR. REINHOLD KERBL

Reinhold Kerbl ist Leiter der Kinder- und Jugendabteilung am LKH Hochsteiermark Standort Leoben sowie Generalsekretär der Öster­reich­ischen Ge­sell­schaft für Kinder- und Jugend­heil­kunde. Er hat bereits öfters die Ausdehnung des Mutter-Kind-Passes ins Schul- und Jugendalter gefordert. Zwar sei unter Gesundheitsministerin Rauch-Kallat der Jugendpass eingeführt worden, aber er hätte sich nicht so erfolgreich etabliert, weil dieses Projekt vom Mutter-Kind-Pass entkoppelt war. Daher hat sich Kerbl wiederholt dafür eingesetzt, den Mutter-Kind-Pass auf Jugendliche zu erweitern.  

A.O. UNIV.-PROF. DR. DAGMAR BANCHER-TODESCA

Die Gynäkologin Dagmar Bancher-Todesca ist Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. Ihre klinischen und wissenschaftliche Schwerpunkte sind Risikoschwangerschaften und der Mutter-Kind-Pass. So ist sie Mitglied der Facharbeitsgruppe zur Weiterentwicklung des Mutter-Kind-Passes des Bundesministeriums für Gesundheit, Mitglied der Interdisziplinären Expertenkommission Mutter-Kind-Pass der ÖÄK, war Mutter-Kind-Pass-Kommissionsmitglied des Obersten Sanitätsrates 2005-2010 und Vorsitzende dieser Kommission von 2006 bis 2010. Sie fungierte als Mitglied des Obersten Sanitätsrates des Gesundheitsministeriums (2008 bis 2013). 

O. UNIV.-PROF. DR. ARNOLD POLLAK

Arnold Pollak hat über einen Zeitraum von 35 Jahren als Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde, Professor, Abteilungsleiter, Klinikleiter sowie Mitglied und Vorsitzender zahlreicher Gremien die Wiener Universitätsmedizin gestaltet. Als Vorsitzender des Gründungskonvents der Medizinischen Universität Wien und Vorsitzender des Senats ab der Gründung 2004 bis zum Jahr 2012 zählt Arnold Pollak zu den maßgeblichen „Geburtshelfern“ der Medizinischen Universität Wien. An der Klinik übernahm Pollak zu seiner Funktion als Leiter der Klinischen Abteilung für Neonatologie, angeborene Störungen und Intensivmedizin (ab 1992) mit 1. Jänner 2000 auch die Gesamtleitung der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde, die er bis September 2014 innehatte. Aufgrund seiner großen Leistungen wurde dem herausragenden Wissenschafter mehrere Auszeichnungen zuteil, darunter auch das Goldene Ehrenzeichen für die Verdienste um das Land Wien. Er ist Ehrensenator der MedUni Wien. 

Pollak erhielt die Leodolter-Medaille vorrangig für seine Errungenschaften bei der Erforschung der Toxoplasmose, mit denen er tausenden Frauen das Leben gerettet hat.

Österreichische Ärztekammer
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