oecolution: Schluss mit der Märchenstunde zum Grüngasgesetz

Zahlen sprechen klare Sprache – Marktbasiertes Prämienmodell als Alternative

Das Erneuerbaren-Gas-Gesetz wird von Bauernschaft, Klimaministerin und NGOs permanent als Alternative zum Kreml-Gas promotet. „Das klingt gut, ist aber ein leider grünes Märchen,“ erklärt Elisabeth Zehetner, Geschäftsführerin von oecolution. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: 2023 ist die inländische Jahresproduktion von Gas (inkl. Einspeisung biogener Gase) um 10 Prozent auf rund 6,3 TWh gesunken. Insgesamt wurden 2023 in Österreich 76 TWh Gas verbraucht. Von den rund 140 GWh Biomethan, die 2023 ins Erdgasnetz eingespeist wurden, stammen 0,14 TWh aus den vielzitierten Misthaufen – ein Tropfen auf dem heißen Stein. Bis 2030 sollen 6,5 TWh aus erneuerbarem österreichischem Gas kommen – das entspricht etwa der 46-fachen Menge von heute. Dies würde bestenfalls 8% des bis dahin prognostizierten Verbrauches abdecken.

MARKTBASIERTES PRÄMIENMODELL ALS ALTERNATIVE

Erschwerend komme hinzu, dass keine Ressourcen, die auch als Lebensmittelbasis dienen könnten, für die Grüngasproduktion eingesetzt werden dürfen. Diese Mengenknappheit in Verbindung mit der vorgesehenen verpflichtenden Quote und den hohen Ausgleichzahlungen wird zu weiteren Preistreibern für die Energiekosten führen. „Umso wichtiger wäre es, vom Quotenmodell auf ein marktbasiertes Prämienmodell umzuschwenken, wie es auch beim Ökostrom erfolgreich angewendet wird, um sowohl die Investitionssicherheit der Produzenten zu erhöhen als auch die Mehrkosten für die gewerblichen und privaten Energieverbraucher deutlich zu reduzieren“, schlägt Zehetner als Alternativlösung vor.

VERNÜNFTIGER LANGFRISTIGER RECHTSRAHMEN GEFORDERT

Zehetner appelliert an die Politik, die Kirche im Dorf zu lassen und den Menschen keine Märchen aufzubinden: „Auf kurze Sicht wird uns der aktuelle Gesetztesvorschlag weder von russischem Gas unabhängig machen noch das Klima retten. Weil Grünen Gasen eine entscheidende Rolle bei der Diversifizierung der Gasversorgung und der schrittweisen Reduktion der Importabhängigkeit zukommt, ist es jetzt wichtig, einen vernünftigen langfristigen Rechtsrahmen zu setzen, der Investitionssicherheit schafft und den Markthochlauf von Biomethan und Wasserstoff vorantreibt.“

Kathrin Schriefer
Kommunikation
Tel.: +43 676 4629426
E-Mail: Kathrin.Schriefer@oecolution.at
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