„Wohnen wo es laut ist“: „Am Schauplatz“-Reportage über die oft unlösbar scheinenden Probleme mit dem Lärm
Am 18. Juli um 21.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON
Wien (OTS) – Nichts stört Menschen in ihrer Nachbarschaft so sehr wie Lärm. Wo es laut ist, sind Konflikte programmiert. Für die „Am Schauplatz“-Reportage „Wohnen wo es laut ist“ – zu sehen am Donnerstag, dem 18. Juli 2024, um 21.05 Uhr in ORF 2 und auf ORF ON – hat sich Nicole Kampl quer durch Österreich angesehen, wie Lärm für Konfrontationen sorgt und wie schwierig es ist, alle Interessen unter einen Hut zu bringen:
Die Konzertlocation Arena ist eine Wiener Institution. Jahrzehntelang hat es kaum jemanden gestört, wenn hier laute Konzerte stattfanden. Bis dann vor einem Jahr insgesamt 1.200 Wohnungen direkt gegenüber bezogen wurden. „Wenn die Arena spielt, spüre ich im Estrich, dass der Boden vibriert“, sagt ein Nachbar. Wer hier herzieht, sollte wissen, dass in unmittelbarer Nähe oft lauter musiziert wird. Und dennoch gingen 24 Lärmbeschwerden bei der für Veranstaltungen zuständigen MA36 ein. Die Stadt reagierte, eine neue Musikanlage wurde um 600.000 Euro angeschafft. Trotz neuem Soundsystem gibt es aber weiter Beschwerden.
Ein paar Kilometer weiter sind es Flugzeuge, die für Ärger sorgen. Sommerzeit ist Ferienfliegerzeit – für die Anrainerinnen und Anrainer des Flughafens die schlimmste Zeit. „Wenn ich nachts munterwerde, weiß ich meistens schon, welcher Flieger es ist. Zum Beispiel die Sun Express nach Antalya, von der werde ich kontinuierlich geweckt“, erzählt Susanne Laschober. Sie wohnt in Rauchenwarth in Niederösterreich, viereinhalb Kilometer vom Flughafen entfernt. Gemeinsam mit anderen Bürgerinitiativen kämpft sie seit Jahren für ein Nachtflugverbot. Derzeit sind in Wien Schwechat 4.700 Nachtflüge pro Jahr erlaubt.
Aber auch in der Steiermark gibt es Lärmprobleme. „Wenn das so weitergeht, sehe ich hier keine Zukunft mehr, weil ich es nicht mehr aushalte“, sagt Eva Reiter aus Leoben. „Meine ganze Lebensqualität ist weg.“ Die Steirerin wohnt neben einem Steinbruch, in dem heuer schon sieben Mal gesprengt wurde. Nicht die Sprengungen seien das Problem, sondern die Bagger- und Bohrarbeiten davor und danach. Die Bürgerinitiative spricht von 150 Lärmtagen im Jahr. Doch der Betreiber betont, alle Bescheide einzuhalten. Bei Lärmmessungen wurden bisher keine Übertretungen festgestellt.
In Innsbruck leidet Dagmar Eder wiederum unter dem Lärm von spielenden Kindern im Rapoldipark. „Ich fange oft zum Zittern an, wenn sie so laut iiiih schreien“, schildert sie. Von ihrer Terrasse blickt Frau Eder direkt auf den Spielplatz, der gerade erst mit einem Bürgerbeteiligungsprozess neu gestaltet wurde. Vor allem der neue Ballspielplatz sei besonders laut. Frau Eder und ihre Nachbarin kämpfen für eine Verlegung ans andere Ende des Parks.
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