Jobs im Gesundheitsbereich erreichen Rekordhoch

Während sich die Situation in den meisten Berufsgruppen trotz der schwächelnden konjunkturellen Lage wieder normalisiert, verschärft sich die Lage im Gesundheitsbereich.

Ungeachtet der konjunkturellen Lage verzeichnet der Stellenmarkt in Österreich zuletzt wieder ein Plus. 129.000 Jobs wurden im letzten Quartal österreichweit ausgeschrieben. Das sind 4,3 Prozent mehr als im ersten Quartal. Noch befindet sich der allgemeine Stellenmarkt mit 2,5 Prozent weniger Stellenausschreibungen leicht unter dem Vorjahresniveau, aber ein moderater Aufwärtstrend ist auch in den anderen Berufsgruppen ersichtlich. „Die konjunkturelle Lage wirkt immer noch als Dämpfer, wir bewegen uns aber mit kleinen Schritten nach oben“, so Nikolai Dürhammer, Geschäftsführer der Recruiting-Plattform Stepstone Österreich und Schweiz

Eine gänzlich andere Situation zeichnet sich hingegen im Gesundheitsbereich ab.

SUCHE NACH ÄRZTEN UND PFLEGEPERSONAL ERREICHT REKORDNIVEAU

Im zweiten Quartal 2024 waren österreichweit um 80 Prozent mehr offene Stellen für Ärzte und Ärztinnen ausgeschrieben als im Vorjahreszeitraum. Auch die Suche nach Pflegepersonal stieg auf einen neuerlichen Rekord von 6.583 offene Stellen. Zum Vergleich: Vor 5 Jahren waren im selben Zeitraum österreichweit 1.571 Pflege-Positionen ausgeschrieben.

Insbesondere bei Ärztinnen und Ärzten hat sich die Lage im letzten Quartal nochmal deutlich verschärft. Bereits Anfang des Jahres war ein Rekordhoch von knapp 1.500 unbesetzten Stellen zu verzeichnen, nun stieg die Zahl um satte 46 Prozent auf 2.100 an. Vor allem in Wien stiegen die Stellenausschreibungen massiv: Mit 652 offenen Arzt-Stellen hat sich die Suche hier innerhalb eines Quartals mehr als verdoppelt.

„Der demografisch bedingte Fachkräftemangel ist im Gesundheitsbereich besonders stark ausgeprägt, das erklärt auch den deutlichen Anstieg bei geschalteten Stellen. Auch Arbeitgeber im Gesundheitsbereich nutzen immer öfter das reichweitenstärkste Recruiting-Instrument und das ist nun mal die Online-Stellenanzeige“, erklärt Nikolai Dürhammer, Geschäftsführer der Recruiting-Plattform Stepstone Österreich und Schweiz.

Bestätigt wird das auch vom Wiener Gesundheitsverbund: „Qualifiziertes Gesundheitspersonal wird überall in Europa gesucht. Wie Unternehmen und Organisationen aller Branchen sind auch wir als Gesundheitsdienstleister von der demografischen Entwicklung betroffen.“ 

MASSNAHMEN FÜR ARBEITGEBER

6 von 10 Recruiter*innen sehen verstärktes Employer Branding als wirksame Maßnahme gegen den Fachkräftemangel. Neben Maßnahmen der Mitarbeiterbindung empfiehlt es sich zudem, Quereinsteiger*innen eine Chance zu geben und Fachkräfte im Ausland zu rekrutieren. Eine weitere Möglichkeit, auf den Personalmangel zu reagieren ist es, selbst Fachkräfte auszubilden bzw. weiterzubilden. Das beginnt bei Lehrstellen, beinhaltet Weiterbildungen sowie umfangreiche Einschulungen für aufstrebende Fachkräfte, die noch nicht über all die Kompetenzen verfügen, die sie im Rahmen ihrer Tätigkeit benötigen werden.

Auch beim Wiener Gesundheitsverbund betont man die Relevanz der Qualifizierung und Weiterbildung: „Als größter Ausbildner Österreichs in Gesundheitsberufen sind wir in der glücklichen Lage, dass wir auch unsere Bemühungen eben im Bereich der Ausbildung verstärken können“, heißt es seitens des WIGEV.

So hat der Wiener Gesundheitsverbund etwa im Bereich der Pflegeausbildung die Ausbildungsplätze in den vergangenen Jahren auf mittlerweile 4.400 verdoppelt. Im ärztlichen Bereich stellen sie jährlich 1.350 Ausbildungsplätze zur Verfügung.  

QUELLENBASIS

Für den Stepstone-Fachkräfteatlas erhebt und untersucht die Marktforschungsagentur INDEX im Auftrag von Stepstone Österreich laufend die Stellenanzeigen in 22 Printmedien und 22 Online-Jobbörsen in Österreich.

Stepstone Österreich GmbH
Corina Drucker
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