Eiszeit im Naturhistorischen Museum: Wien Energie schließt Museum an Fernkälte an
Moderne Umwelttechnologie und Denkmalschutz vereint – mit dem Naturhistorischen Museum Wien wird im Herbst ein weiteres bedeutendes Gebäude an das Fernkältenetz angeschlossen
Derzeit errichtet Wien Energie im Keller des bedeutenden Naturhistorischen Museums in Wien eine Fernkältestation. Darauffolgend werden die derzeit mit Kältemaschinen versorgten Bereiche des NHM Wien an diese Fernkältestation angeschlossen und in den folgenden Jahren wird die Fernkälte auch in bislang noch nicht klimatisierte Bereiche des Museums (wie etwa die Schausäle) geleitet. _„Am Beispiel des Naturhistorischen Museums Wien sehen wir, dass auch denkmalgeschützte Gebäude mithilfe von modernen Umwelttechnologien in Richtung Nachhaltigkeit weiterentwickelt werden können. Wien nimmt eine Vorbildfunktion bei nachhaltigen Energielösungen ein und zeigt mit der Implementierung neuer Technologien immer wieder großes Engagement für den Klimaschutz“_, sagt Peter Hanke, Stadtrat für Wirtschaft, Finanzen und Wiener Stadtwerke.
FERNKÄLTE VERMEIDET RUND 50 PROZENT AN CO2-EMISSIONEN
Der Fernkälte-Anschluss liefert dem Naturhistorischen Museum Wien rund ein Megawatt Kälteleistung, was der Leistung von etwa 270 Kleinklimaanlagen entspricht. Die Einleitung der Fernkälte ermöglicht es dem NHM Wien, den derzeitigen Bestand an veralteten Kältemaschinen rückzubauen und dadurch elektrische Energie, eigenes Kältemittel und schließlich auch CO2 zu vermeiden. Das ist besonders effizient und umweltschonend._ „Durch Fernkälte können wir den Energiebedarf und CO2-Ausstoß nachhaltig senken. Vor allem_ _in einer Großstadt wie Wien erweist sich Fernkälte als ein effizientes System, um die städtische Überhitzung zu reduzieren und das Wohlbefinden der Bewohner*innen zu verbessern“, _erklärt Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung, und fügt hinzu: „_Gerade denkmalgeschützten Gebäuden fehlt oft der Platz für den Rückkühler eines klassischen Klimagerätes. Außerdem schaden diese dem Mikroklima vor Ort. Wien Energie schafft hier Abhilfe und beugt gleichzeitig der Bildung von Hitzeinseln vor.“_
NHM WIEN NÄHERT SICH KLIMANEUTRALITÄT
Der Anschluss an das Fernkältenetz von Wien Energie ist Teil eines Maßnahmenpakets, mit dem das NHM Wien seine „Klimafitness“ verbessern möchte. In den vergangenen drei Jahren wurden bereits der Gasausstieg und der Ausbau der Photovoltaikanlage am Dach des Museums umgesetzt. Ein weiteres Projekt stellt die „LED-Umrüstung“ mit Hilfe der der BMKOES-Initiative (Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport) „klimafitte Kulturbetriebe“ dar, die aus Mitteln der Aufbau- und Resilienzfazilität (ARF) der Europäischen Union finanziert wird. _„Eine besondere Herausforderung verkörpert die Tatsache, dass das von 1871 bis 1881 erbaute Haus unter Denkmalschutz steht. Auf dem Weg zu mehr Energieeffizienz und CO2-Neutralität erfordert es viele kleine Maßnahmen, mit denen wir uns unserem Ziel der Klimaneutralität Stück für Stück nähern“,_ erklärt NHM Wien-Generaldirektorin Dr. Katrin Vohland. _„Der Anschluss an das Fernkältenetz ist ein wichtiger Schritt. Für die Versorgung installieren wir eine Fernkälte-Übergabestation im Keller, von der die Kälte im gesamten Gebäude verteilt wird und angenehme Temperaturen in den Sommermonaten sicherstellt_.“
WIEN ENERGIE ERWEITERT FERNKÄLTE-KAPAZITÄT AUCH IN ZUKUNFT
Erst im Juni hat Wien Energie den Fernkälte-Ring unterhalb der Wiener Ringstraße geschlossen und damit die Grundlage für eine künftige flächendeckende Versorgung der Wiener Innenstadt geschaffen. Derzeit versorgt Wien Energie rund 200 Gebäude klimafreundlich über ein Netz von 30 Kilometern Fernkälteleitungen – und die Zahl wächst stetig. Bis 2030 soll die Fernkälte-Kapazität von etwa 200 Megawatt auf 370 Megawatt nahezu verdoppelt werden. Dadurch wird es möglich sein, eine Fläche von 7,3 Millionen Quadratmetern zu kühlen – das übertrifft die gesamte Fläche des Wiener Praters. Zu den bereits mit Fernkälte versorgten Gebäuden am Ring zählen unter anderem die Universität Wien, das Rathaus, das Parlament, die Wiener Staatsoper, das Museum für angewandte Kunst (MAK) sowie zahlreiche Hotels. Auch mehrere hundert Neubauwohnungen, beispielsweise im Nordbahnviertel oder rund um den Hauptbahnhof, profitieren bereits von der Fernkälte.
SO FUNKTIONIERT FERNKÄLTE
Fernkälte wird in eigenen Zentralen mit hocheffizienten Kältemaschinen in Form von kaltem Wasser erzeugt. Als Antriebsenergie dient neben Strom auch im Sommer überschüssige Wärme aus der Müllverbrennung. Über ein eigenes Fernkältenetz gelangt das auf etwa 5-6 Grad Celsius abgekühlte Wasser direkt zu den Kund*innen und wird dort über die hauseigenen Kühlsysteme in den Gebäuden verteilt. Das Wasser nimmt vor Ort die Wärme aus dem Gebäude auf und transportiert diese ab. Die Rückkühlung erfolgt ebenfalls zentral, etwa über Flusswasser. Das ist auch gut für die Umwelt: Im Vergleich zu herkömmlichen Klimageräten spart Fernkälte rund 50 Prozent CO2.
Alexander Hoor
Unternehmenssprecher Wien Energie
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Mag. Irina Kubadinow
Leiterin Abteilung Presse & Öffentlichkeitsarbeit, Pressesprecherin
Naturhistorisches Museum Wien
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