
Nationalratspräsident Sobotka: Verbrechen an 500.000 Rom:nja und Sinti:zze dürfen nicht in Vergessenheit geraten
Nationaler Gedenktag für Völkermord an Rom:nja und Sinti:zze
„Das Gedenken an die Verfolgung und Ermordung hunderttausender Roma und Romnja sowie Sinti und Sintizze ist ein wesentlicher Teil unserer gesellschaftlichen Verantwortung. Der Blick auf die Vergangenheit soll dazu ermutigen, in Zukunft weiterhin für eine Welt einzustehen, in der die gleichen Rechte für alle Menschen gelten“, erklärte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka anlässlich des heutigen nationalen Gedenktags für den Völkermord an Rom:nja und Sinti:zze. Bis zu 500.000 Rom:nja und Sinti:zze seien während des Holocausts Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft geworden. Diese Verbrechen dürften nicht in Vergessenheit geraten, betonte er. Es liege in der Verantwortung Österreichs, sicherzustellen, dass sich solche Gräueltaten niemals wiederholten. Es gelte, die Erinnerung an die Verfolgung und grausame Ermordung hunderttausender unschuldiger Menschen im Zweiten Weltkrieg wachzuhalten. „Der Gedenktag der Roma und Romnja und Sinti und Sintizze erinnert, dass Intoleranz, Vorurteile und Diskriminierung keinen Platz in unserer Gesellschaft haben.“
Die Angehörigen dieser Minderheit würden bis heute besonderen Herausforderungen gegenüberstehen. Trotz gezielter Maßnahmen würden Vorurteile, Fälle von Ausgrenzung und sozialer Benachteiligung weiter bestehen. Das österreichische Parlament sei sich seiner historischen Verantwortung bewusst und setze deswegen hier gezielte Aktivitäten zur Erinnerung und Auseinandersetzung. Inklusion sowie die Bekämpfung des Antiziganismus zählten zu den grundlegenden Aufgaben des Parlaments, sagte Sobotka.
So habe der Nationalrat Anfang 2023 einstimmig auf Basis einer Entschließung beschlossen, den 2. August als nationalen Gedenktag neben dem seit 2015 bestehenden europaweiten zu etablieren. Zur Würdigung des heutigen Gedenktages legt das österreichische Parlament einen Kranz beim Weihraum der Hofburg nieder. Ende 2023 erhielt der Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus zudem zusätzliche Schwerpunkte. So wurde als Aufgaben verankert, eine NS-Gedenkstätte für Rom:nja und Sinti:zze einzurichten sowie die Erhaltung von Gräbern von Holocaust-Überlebenden aus den Reihen der Rom:nja und Sinti:zze unterstützen zu können.
Bei Veranstaltungen im Hohen Haus würden die Anliegen der Volksgruppen ebenso laufend thematisiert. So fand am Internationalen Roma-Tag im April eine Festveranstaltung im Parlament statt. Dabei wurde die wichtige Rolle der Roma-Frauen in der Entwicklung der Volksgruppe hervorgehoben und des Genozids an den europäischen Rom:nja und Sinti Nationaler Gedenktag für Völkermord an Rom:nja und Sinti:zze Nationaler Gedenktag für Völkermord an Rom:nja und Sinti:zze:zze in der Zeit des Nationalsozialismus gedacht. Weiters organisiert das Parlament die Dialogplattform autochthoner Volksgruppen, bei der der Austausch über volksgruppenrelevante Themen im Mittelpunkt steht. Die Geschichte und Vielfalt der Sprache der Rom:nja stand bei der Ausstellung „Das österreichische Romanes“ Ende 2023 im Mittelpunkt. Diese wurde im Rahmen des Tags der Volksgruppen eröffnet. (Schluss) pst/red
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