Außer Rand und Pfand: Wie die Pfandpflicht Wiener Würstelstände bedroht

Verein der Wiener Würstelstände und SWV WIEN schlagen Alarm: „Ohne Ausnahmeregelungen bei der Pfandpflicht droht vielen das Aus!“

Der Verein der Wiener Würstelstände und der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband Wien forderten Ministerin Gewessler heute dringend auf, Ausnahmeregelungen bei der Pfandpflicht einzuführen. Laut aktuellem Entwurf müssen ab 2025 nämlich auch kleinere Gastronomiebetriebe jede Packungsgröße, die sie verkaufen, wieder zurücknehmen – und das markenunabhängig.

WIENER KULTURGUT „WÜRSTELSTAND“ IN GEFAHR

„Ohne Ausnahmeregelungen für kleine Betriebe bei der neuen Pfandpflicht droht vielen das Aus. Bundesministerin Leonore Gewessler dürfte entgangen sein, dass ein durchschnittlicher Würstelstand keine zehn Quadratmeter Fläche aufweist. Wo sollen wir das alles lagern? Es braucht dringend Ausnahmeregelungen, um diese Kulturbetriebe zu retten!“, so René Kachlir vom Verein der Wiener Würstelstände.

„Unsere Würstelstände sind nicht nur Verkaufsstellen, sondern kulturelle Institutionen. Trotzdem werden unsere Herausforderungen als kleine Gastronom:innen im Zuge der Pfandpflicht einfach ausgeblendet und ignoriert“, zeigt sich René Kachlir empört. „Diese Stände sind ein wesentlicher Teil der Wiener Identität. Ihre Existenz ist durch die Pfandpflicht ernsthaft bedroht,“ fügte er hinzu.

SWV WIEN MIT KLAREN FORDERUNGEN AN MINISTERIN GEWESSLER

Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband Wien unterstützt die Wiener Würstelstände bei ihren Forderungen: „Die Pfandpflicht darf nicht dazu führen, dass die Existenzgrundlage vieler kleiner Betriebe zerstört wird. Die Bürokratie wird vollständig auf die Schultern der Gastronom:innen abgewälzt, ohne ihre begrenzten Kapazitäten und spezifischen Herausforderungen zu berücksichtigen. Die finanzielle Vorleistung von 25 Cent pro Flasche, in die die Würstelstände vor der Rückerstattung des Pfands gehen müssen, verschärft die Situation zusätzlich“, so Marko Fischer, Präsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Wien.

Der SWV WIEN hat klare und umsetzbare Forderungen für Betriebe mit Verkaufsflächen unter 25 m² an die Ministerin übermittelt: Allen voran steht die Begrenzung der Rücknahmepflicht auf die Geschäftszeiten des Handels. „Wir brauchen eine Lösung, die sowohl den Umweltschutz als auch das Fortbestehen unserer traditionsreichen Würstelstände sichert. Unsere Forderungen wurden bereits vom Wirtschaftsparlament Wien (WKW) und Wirtschaftsparlament Österreich (WKÖ) angenommen – nun liegt es an der Ministerin, diese umzusetzen und so ein wertvolles Kulturerbe zu sichern“, so Fischer.

ÜBER RENÉ KACHLIR: René Kachlir ist Gastronom und betreibt den Kult-Würstelstand „Zum scharfen René“ am Wiener Schwarzenbergplatz. Gemeinsam mit weiteren Betreiber:innen gründete er den „Verein der Wiener Würstelstände“, als dessen Vorsitzender er fungiert. Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, die Würstelstandkultur zu fördern. Jüngst bewarbman sich etwa für die Anerkennung der Wiener Würstelstände als immaterielles Kulturerbe.

ÜBER MARKO FISCHER: Marko Fischer ist Präsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbandes Wien sowie Vizepräsident der Wirtschaftskammer Wien. Fischer ist seit rund dreißig Jahren Unternehmer. Seine geschäftlichen Wurzeln hat er mit dem Familienbetrieb Fischer Auto in der Mobilitätsbranche. Der SWV WIEN ist die Interessenvertretung der Kleinst-, Klein- und Mittelbetriebe sowie der Ein-Person-Unternehmen. Es handelt sich um die sozialdemokratische Fraktion in der Wirtschaftskammer Wien und den Wirtschaftsflügel der SPÖ Wien.

Den offenen Brief sowie die Fotos von der heutigen Presseaktion finden Sie unter www.swv.wien! 

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